MaxFun Sports Laufsport Magazin
Das Hahnenkammrennen am kommenden Wochenende, der Marathonlauf im Frühling
20.01.2015, 16:00:00
Foto:
MaxFun Sports |
Es gibt wohl kaum ein berühmteres Skirennen als das von Kitzbühel. Jährlich pilgern beinahe Milliarden von Fans in Tirols Skisportmekka, um dort die besten der besten der Welt beim Abfahrtslauf zu bestaunen – oder natürlich auch beim Super-G und beim Slalom. Promis aus allen Teilen dieses Erdballes werden nicht nur von den Fernsehkameras förmlich eingefangen, sondern finden sich wieder bei berühmten Wirten, in ebenso berühmten Discotheken oder einfach auf den bizarr großen Ehrentribünen, wenn Franz Klammer, Hermann Maier oder Didier Cuche quasi in Echtzeit über die Streif fegen, wenn sie unter tosendem Jubel die Hausbergkante hinunterjagen, nachdem der Sprung in die Mausefalle hinein gewaltiger denn je ausgefallen ist. Und die Rennläufer hoffentlich nicht, Kräfte wirken da auf Mensch und „Maschine“ Ski ein, das glaubst du nicht. Das Training eines Abfahrtsläufers unterscheidet sich gar nicht so sehr von dem eines Marathonläufers. Beide müssen Außergewöhnliches leisten, sowohl in der Vorbereitung als auch während des Wettkampfes selbst. Zunächst einmal müssen beide die Grundlagen schaffen, und ob man es glaubt oder nicht, auch die Belastung eines Abfahrtslaufes wie in Kitzbühel ist eine Ausdauerbelastung, den Rekord hält immer noch Fritz Strobl mit 1Min51,58s. Natürlich bedarf es beim Befahren dieser Ausnahmepiste – im Renntempo – zusätzlich einer gehörigen Portion Mut, einer schier unglaublichen Kraft, einer unfassbaren Koordinationsgabe, einer ausgefeilten Technik, und man benötigt das beste Material, das man sich vorstellen kann. Unter anderem. All das benötigt der Marathonläufer natürlich nicht – zumindest nicht in diesen Ausmaßen. Klar bringen auch diesem gut trainierte koordinative Fähigkeiten, es macht durchaus Sinn, wenn er hie und da Maximalkrafttrainingsphasen einbaut; ganzjährig gesehen ein Stabilisationsprogramm durchführt, die besten Schuhe (also die, die am besten passen und die am besten mit seinen Marathonambitionen kombinierbar sind) trägt; aber klarerweise geht es bei Zweiterem sehr darum, sein Körpergewicht so gering wie möglich zu halten, um Sauerstoff zu sparen. Ersterer tut besser daran, relativ schwer und muskulös zu sein, weil er damit schneller den Berg runterkommt, mehr Kraft aufbringen kann, um nicht etwa durch die Kompression bis nach Australien hinuntergedrückt zu werden, und um sich z. B. bei einem Sturz bei 150 km/h nicht so schwer zu verletzen. Stellen Sie sich mal einen 49-kg-Mann vor, der mit einem solchen Tempo beim Zielhangsprung abhebt… Die nervliche Belastung vor dem Hahnenkammrennen ist sicherlich nicht zu vergleichen mit der vor einem Marathonlauf, wer nur knapp zwei Minuten unterwegs ist, hat nur sehr wenig Zeit, um (fast) alles richtig zu machen. Ein klitzekleiner Fehler entscheidet über Sieg und Niederlage, über Weiterfahren und Sturz. Daher muss sich der Abfahrtsläufer extrem gut einstimmen und vorbereiten auf diese kurze, höchstintensive Belastung. Natürlich stimmt sich auch der Marathonläufer auf seinen Lauf ein, und so dies eine persönliche Bestleistung oder gar ein Weltrekord werden soll, nimmt diese geistige Vorbereitungsphase ebenfalls einen hohen Stellenwert ein. Der interessierte Sportzuschauer weiß nicht erst seit dem neuesten Streifen über die Streif (Wortwitz), wie umfassend, unterschiedlich, interessant, knallhart und toll (zumindest zum Zuschauen) das Training der Spitzenskirennläufer ist. Dagegen sehen 140 lockere Dauerlauf- und 10 harte Intervallkilometer kombiniert mit dreimaligem Stretching und zweimaligem Kräftigungsprogramm pro Woche ziemlich öd aus. Dafür kann man dann den 42,195 km langen Lauf durch die Stadt der Wahl viel mehr – weil länger – genießen. Hand aufs Herz – beide Sportarten haben etwas extrem Faszinierendes – weil beide eben extrem sind. In diesem Sinne – hang loose – und möge der Beste gewinnen, und vor allem; möge sich niemand verletzen! Link: www.maxfunsports.com |