MaxFun Sports Laufsport Magazin
Chapo Faris Al-Sultan
25.05.2015, 19:00:00
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Ironman-Legende Faris Al-Sultan beendete diese Woche offiziell seine Bilderbuchkarriere, die von ganz großen Höhen, aber (natürlich auch) von Rückschlägen, die oftmals verletzungsbedingter Art waren, gezeichnet war. Der Hawaii-Sieger von 2005 wird im Sommer noch ein paar Abschiedsrennen geben – etwa in Ingolstadt – das ist er seinen Sponsoren, seinen Fans und letztlich auch sich selbst schuldig – danach wird er sich wohl noch mehr um seinen kleinen Sohn Jasim, der vor ein paar Wochen ein Jahr alt wurde, kümmern können. Was der Münchner, der unter anderem 2004 und 2005 Münchner Sportler der Abendzeitung wurde, in der Zukunft machen wird, weiß er noch nicht. Eigentlich wollte Al-Sultan noch beim Ironman Switzerland und später im Jahr dann in Hawaii an den Start gehen, auch, um sich auf der Insel mit allem, was dazugehört, auszusöhnen. Doch dann kam es anders, letztes Wochenende lief es beim Ironman Texas so überhaupt nicht nach Wunsch, die Schmerzen in der hinteren Oberschenkelmuskulatur (leider sehr beliebte Schmerzen unter Ausdauersportlern…) kamen bereits auf den ersten Radkilometern und sollten auch nicht mehr verschwinden. So war dem mittlerweile 37-jährigen klar, dass er gar nicht erst auf die Laufstrecke zu gehen brauchte, damit waren praktisch auch die Chancen dahin, sich für Hawaii zu qualifizieren. „Ich hatte diese drei goldenen Jahre", so Al-Sultan im Interview am Tag nach dem Ironman Texas über seine erfolgreichste Zeit zwischen 2004 und 2006. Aus dem Tief, das danach folgte, konnte er sich aus eigener Kraft wieder herausarbeiten, „magisch“ war es später zwar nicht mehr, mehr als respektable Ergebnisse folgten dennoch. Sein letzter Sieg auf der Ironmandistanz, jener beim brutalen Rennen auf Lanzarote, liegt exakt zwei Jahre zurück, jener in Klagenfurt nun drei. 2011 war es unter anderem ein Sieg beim Ironman Germany, 2010 der in Regensburg, 2008 feierte Faris seinen Sieg in Malaysia, und dazwischen gab es ja auch nicht gerade wenige Topplatzierungen quasi überall auf dieser Welt. Mag sein, dass der Ausnahmekönner aus Deutschland die letzten Jahre eher durchwachsen sieht, für die meisten Topathleten wären seine Ergebnisse aber immer noch mehr als zufriedenstellend. Zitat Al-Sultan: „In den letzten zwei Jahren hatte ich mehr mit Verletzungen zu tun als mit meinem Training." Begonnen hat für Faris, dessen Vater 1958 aus dem Irak kam, Al-Sultans Mutter stammt aus München, alles über den Schwimmsport. Als 14-Jähriger hatte er mit einer Nulldiät stark abgenommen und wollte wieder normal essen und fit werden. So begann er mit dem Leistungsschwimmsport. Nachdem er dann Bilder von Thomas Hellriegel beim Ironman Hawaii gesehen hatte, „wollte er das auch machen“. Mit 18 absolvierte er schließlich seine erste Olympische Distanz. Und ließ – das muss man schon sagen – eine Wahnsinnskarriere folgen, die jetzt mal beendet zu sein scheint. (Wer nach seinen Erfolgen googelt, glaubt zuerst, eine elendslange Auflistung von Wettkämpfen zu sehen, erst bei näherer Betrachtung sieht man, dass Al-Sultan die alle entweder gewonnen hat oder topplatziert war…) Faris, wir danken dir für unvergessliche Erfolge und für zahlreiche Interviews, in denen du mehr als ausdrücklich zur Schau gestellt hast, dass du ein Typ mit Rückgrat, Handschlagqualität und eigener Meinung bist! Chapo! Link: de-de.facebook.com |