Gegen Laufen spricht nicht allzu viel, auch Langläufer halten Temperaturen um die -20 Grad Celsius, na ja, nicht locker, aber doch, aus.
Grundsätzlich ist das weder was Neues noch was Außergewöhnliches. Die Rede ist von der Eiseskälte, die nun doch Einzug gehalten hat in unseren Breiten, für einige aber eher überraschend, zu groß war er schon gewesen, der Glaube an die durch den Klimawandel verursachte (lokale) Erwärmung.
Ob das mit dem vom Menschen beeinflussten Klima nun stimmt oder nicht, es ist klirrend kalt, da wird sogar der Einkauf im Supermarkt zum Härtetest, also zumindest das Hin- und Zurückgehen. Wenn bei -10 Grad Celsius auch noch Windböen von 50 und mehr km/h dazukommen, ist aufgrund des Chillfaktors dann endgültig Schluss mit Lustig. Aber was kann der Triathlet dann in den nächsten Wochen trainieren – außer Schwimmen, Kraft und Ähnlichem? Draußen, wohlgemerkt?
Gegen Laufen spricht nicht allzu viel, auch Langläufer halten Temperaturen um die -20 Grad Celsius, na ja, nicht locker, aber doch, aus. Und die sind erstens um einiges schneller unterwegs als die meisten Läufer, zweitens fällt deren Wettkampfsaison auch noch mitten in die Kälteperiode. Herr und Frau Triathlet müssen ja nicht zwangsläufig schnell unterwegs sein im Jänner/Feber/März. Eigentlich ist hier ja meist „nur“ Grundlagentraining angesagt, doch zu einigen neuen Trainingsansätzen etwas später. Rad fahren bei -10 und weniger Graden hingegen ist nicht mehr extrem witzig, eher extrem anstrengend, selbst, wenn man noch so gut gekleidet ist. Hier hilft ein Uraltmittel noch immer am besten; die Zeitung, die man sich zwischen Bauch-/Brust-/Rückenbereich und Trikot stopft. Mit einem ehemaligen Baum am Körper wird einem schnell wohlig warm, das können selbst die besten heutigen Textilfasern nicht. Einzig die Vielschwitzer sollten aufpassen, dass sie nach der Ausfahrt nicht die gesamte Seite 7 auf ihrem weißen Trikot aufgedruckt haben.
Goretex-Überschuhe werden übrigens von vielen Radfahrern Neopren-Überschuhen vorgezogen, da auch hier die, die viel schwitzen, relativ bald einen immer kälter werdenden Schweißfilm zwischen Radschuh und Überschuh mit sich führen.
Wichtig bei extrem niedrigen Temperaturen natürlich auch der Schutz von Ohren, Nase, Hals und Fingern. Letztere packt man am besten in alte Thermo-Skihandschuhe oder gar –fäustlinge. Da man im Winter ohnehin nicht rasend schnell unterwegs ist, muss man kaum bremsen oder steht längst, bevor man mit 0,7 km/h in das sich vor einem einbremsende Auto kracht…
Wem die 6-stündige Grundlagenausfahrt durch die Antarktis des Wienerwalds dann doch zu lang wird, der kann ja kombinieren; 90 Minuten draußen, eventuell unterbrochen von kurzen Laufphasen (das geht auch mit Radschuhen), in denen die Zehen wieder zu leben beginnen, mit 60 Minuten auf dem Ergo oder der Walze. Besonders angenehm ist hier, dass man erst nach 59 Minuten ein wenig zu schwitzen beginnt, Zehen und Finger allerdings erst im nachfolgenden Voll(idioten)bad (so zumindest wird dieses Ereignis aufgrund des vorangegangenen von der Lebensgefährtin, die nun wirklich nicht verstehen kann, wie man bei so einem Sch…wetter zuerst draußen und dann auch noch drinnen radeln kann/muss/darf…, bezeichnet) wieder erkennen, dass sie doch an einem hängen.
Wer sein Grundlagentraining nun noch optimieren möchte, kann dieses immer wieder – z.B. alle 20 Minuten – mit einem harten Antritt/Sprint unterbrechen. So soll laut neuesten trainingswissenschaftlichen Forschungen der Fettstoffwechsel besser trainiert werden. Wer überhaupt ausschließlich indoor radelt, kann sich aber auch an einen anderen, neueren Grundsatz halten: Statt „nur“ im untersten GA-Bereich herumzueiern, fährt man Intervalle aller Art, einfach der Psyche wegen. Wenn es draußen wieder wärmer wird, fängt man erst dann mit dem GA-Training an. So man sich bis dahin nicht doch dazu entschlossen hat, auch draußen zu fahren – wer weiß, vielleicht erfriert der eine oder die andere ja auch noch – in diesem Sinne – hang loose.
C.K - MaxFun.cc
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