MaxFun Sports Laufsport Magazin
Suchtpotential
18.06.2014, 12:00:00
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Sportler
extreme Menschen sein können, vor allem Extremsportler, weiß man. Dass extremes
Trainieren zwar nicht zwangsläufig extrem viel Trainieren bedeuten muss, aber
kann, weiß man auch. Dass mit extremem Trainieren, egal, ob dies nun bedeutet,
dass man extrem viel oder extrem hart oder extrem viel und hart trainiert, auch
eine gewisse Abhängigkeit einhergehen kann, weiß man ebenfalls. Auch die
meisten, die eben extrem trainieren, wissen das. Bloß sind sie meist Meister im
Verdrängen dieser Tatsachen.
Dass Dabei ist die Sache mit der Abhängigkeit so ungefährlich nicht, zumal zur körperlichen natürlich auch eine psychische Abhängigkeit hinzukommt. Und wenn man einmal „addicted to something“ (im Fachjargon heißt „Abhängigkeit vom Sport“ „to be sports addicted“) ist, dann kommt man ohne fremde Hilfe, die wiederum auf die Eigenmotivation abzielen muss, nicht mehr weg davon. Der Mensch ist (fast) immer auf der Suche, in „Suche“ verstecken sich „suchen – er/sie/es sucht – Sucht“, und schon sind wir beim Thema. Bekanntere Süchte sind die nach Alkohol, Nikotin, Drogen härterer Art, Internet oder Produkten, die man irgendwo gegen Geld erstehen kann. Na, werden Sie jetzt sagen, es gibt Schlimmeres als sportsüchtig zu sein. Immerhin tut man so ja wenigstens etwas für seine Gesundheit, für seine Fitness, und wer etwa lauf- oder radfahrsüchtig ist, bewegt sich auch noch in der schönen Natur – sofern er seine Sucht nicht indoor auslebt. Das hat sicherlich etwas Wahres an sich, aber dennoch ergeben sich ein paar nicht von der Hand zu weisende Probleme. Erstens hat Sportsucht und das (meist) damit einhergehende, verdammt viele Trainieren, nichts mit Gesundheit oder Fitness zu tun. Im Gegenteil: Die meisten, die sich tagtäglich die Kante geben, machen viel zu viel, befinden sich im permanenten Übertraining, von Leistungssteigerung kann nicht einmal im Allerentferntesten die Rede sein, von gesundheitsförderndem Training schon gar nicht. Zweitens vereinsamen Sportsüchtige zusehends, weil sie alles ihrem Training unterordnen: Soziale Kontakte finden ausschließlich über den Sport statt, oft finden sich gar keine Trainingspartner mehr, weil „die anderen“ entweder den Wahnsinn erkennen oder schlicht und einfach nicht so viel Zeit zum Trainieren haben. Weil Sportsüchtige nicht selten ihre Arbeit verlieren oder von selbst kündigen, um mehr trainieren zu können. Gut, es gibt einige Jobs, in denen man es sich erlauben kann, bis zu acht Stunden durchzutrainieren, anstatt zu arbeiten. Das glauben Sie nicht? Glauben Sie lieber uns, dem ist so! Aber generell ist dem natürlich nicht so, und darum verlieren echte Sportsüchtige auch dort oft den Anschluss, irgendwann ist der Ofen von Seiten der Chefetagen aus, ab dann hat man noch mehr Zeit zum laufen, radeln, etc… Lösungsvorschläge? Schwierig, wirklich schwierig. Auf jeden Fall muss man differenziert vorgehen. Wenn Sie sich in dieser Kurzbeschreibung selbst oder jemanden in ihrem Freundeskreis wiedererkannt haben, können Sie mal – sofern Sie Lust dazu haben – damit beginnen, sich in die Materie einzulesen. Aber wie gesagt, Sie müssen wollen! Ohne innere Motivation geht nämlich gar nichts. In diversen Fachliteraturbeiträgen werden Sie davon lesen, wie gefährlich Sportsucht ist, Sie werden unzählige Fallbeispiele angeführt bekommen, die Sie vor Angst erstarren lassen. Einzelgespräche mit Betroffenen werden Ihnen den Rest geben, und schwups, sind Sie geheilt. Schön wär´s. Die Wahrheit liegt ganz woanders – vielleicht schaffen Sie den Weg raus aus der Sucht, vielleicht auch nicht. Und im Nachhinein werden Sie – egal, wo Sie dann sind – nicht einmal wissen, warum Sie nicht mehr oder doch noch süchtig sind. Aber ganz ehrlich, ich muss jetzt aufhören, sonst schaff´ich die heutige 8-Stunden-Radeinheit nicht mehr…! Christian Kleber (MAS) Link: www.MaxFun.at |
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