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MaxFun Sports Laufsport Magazin

Florenz Marathon

Zum 30. Mal findet der Firenze Marathon heuer statt, stets am letzten Sonntag im November.

Am 30. November findet er zum unendlichsten Male statt, der Florenz-Marathon, zum „unendlichsten Male“ deshalb, weil man in dieser Gegend immer das Gefühl hat, in einer völlig zeitlosen, ewigen Geschichte zu sein, in der sich Gestern, Heute und Morgen nicht nur die Hand geben, sondern völlig ineinander verschwimmen. Im „italienischen Athen“ zu laufen verspricht Kunst und Kultur pur, gepaart mit Körperlichkeit, kulinarischen Seeligkeiten, dem Flair der Renaissance. Die Medici-Familie ist allgegenwärtig, Leonardo da Vinci oder Michelangelo  sind nie gestorben, der Graf von St. Germain wohl ebenso wenig.

Der Lauf selbst könnte pittoresker nicht sein, man startet fast hoch droben, über den unverwechselbar rotbraungüldenen Dächern der Stadt, zumindest war dies vor einigen Jahren so, heute gibt es eine neue Streckenführung, aus der Übersetzung geht nicht genau hervor, wo man startet. Die Stadt zählt etwas mehr als 377.000 Einwohner, irgendwann läuft man an fast allen vorbei, über Kopfsteinpflaster geht es Richtung Ponte Vecchio, die sozusagen – rein subjektiv gesehen – den Höhepunkt des Marathons darstellen darf. Dort, wo am Vortag noch ein Stand neben dem anderen, ein Verkäufer neben dem anderen, ein Mensch neben dem anderen, man fühlt sich versetzt in einen der zahllosen Kriminalromane, die in diesem Teil der Toskana spielen, sieht sich kurz genauso auf der Flucht wie die ebenso zahllosen Protagonisten, kann vielleicht noch einen Zahn zulegen, um letztendlich an der Piazza Santa Croce das Ziel zu sehen.

Unbedingt sollte man einige Tage davor anreisen, unbedingt, denn Florenz ist einfach wunderschön, allein der Name, ob auf Deutsch oder Italienisch – Firenze – verspricht Geheimnisvolles, Faszinierendes, so Bekanntes, weil es einfach in jedem von uns steckt, nie nicht Dagewesen, die gesamte Menschheits-Kultur, die scheinbar in uns allen, in unserer Matrix, abgespeichert ist. Man muss nicht kulturinteressiert sein, auch kein Gourmet oder Weinliebhaber, um sich dort zu Hause zu fühlen, und mit „zu Hause“ ist eher „angekommen“ gemeint. Wenn man dann noch beim Marathon selbst „ankommt“, kann das Glücksgefühl kaum größer sein. Hernach beim Feiern in irgendeiner Pasteria, Trattoria oder Taverne wird man sein „Alleins“ kaum fassen können, stolz nicht nur auf die eigene Leistung, stolz auch darauf, hier – und nicht „dort“ – gewesen zu sein.

Zum 30. Mal übrigens findet der Firenze Marathon heuer statt, stets am letzten Sonntag im November, der Arno fließt schon seit viel längerer Zeit durch, im Süden grenzen die Hügel des Chianti an die Stadt, die im 14. Jahrhundert von der Pest, dem „Schwarzen Tod“, heimgesucht wurde, 70.000 Menschen fanden den Tod darin, nur etwa ein Fünftel der damaligen Bevölkerung überlebte. Im Durchschnitt hat es 6-15 Grad Celsius, ideale Voraussetzungen also für einen sehr langen Lauf…den vielleicht auch die nicht unzahlreichen Persönlichkeiten und Berühmtheiten der Stadt gelaufen wären oder laufen würden – sieht man sich diese Liste durch, so gewinnt man den Eindruck, alle 377.000 Einwohner wäre darin enthalten – der Astronom, Physiker, Philosoph und Mathematiker Galileo Galilei mit seinem Vorschlag zur Bestimmung der Lichtgeschwindigkeit wäre zwar ob dessen nicht der schnellste gewesen, aber wohl einer der berühmtesten. Und so fühlt sich der Marathonläufer auch hineinversetzt in diese 300.000 km/s, die angeblich die höchstmögliche Geschwindigkeit darstellen, auch wenn Galilei sie damals – vor etwas weniger als 500 Jahren – nicht ganz richtig bestimmen konnte. Melden Sie sich noch jetzt mit ebendieser wahnwitzigen Schnelle unter www.firenzemarathon.it an – und genießen Sie Ihr Ankommen.

Link: www.firenzemarathon.it

13.11.2014, 19:00:00
Foto: Firenzemarathon.it
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