MaxFun Sports Laufsport Magazin

Basisarbeit

07.06.2014, 12:00:00
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© MaxFun Sports GmbH/K.Köb

Die Wettkampfsaison ist in vollem Gange, eine intensive Belastung folgt auf die andere, teilweise ist man ganz schön geschafft.

Zu einem ausgeklügelten Trainings- und Wettkampfplan gehört auf jeden Fall die Planung der Regenerationszeiten. Wer ständig nur belastet, ist alsbald dermaßen platt, dass er vor lauter Müdigkeit nicht einmal mehr den morgendlichen Weg aus seinem eigenen Bett findet. Je höher das Leistungsniveau, desto schwieriger die Gratwanderung, weil der Grat selbst eben immer ausgesetzter, immer schmäler wird. Und auf diesem muss man sich mal bewegen können.

Nun ist es ja (leider oder Gott sei Dank) so, dass jedes Individuum anders zu betrachten ist, was für den einen gut ist, muss für den anderen noch längst nicht passen. Das Trainingsprinzip Be-/Entlastung mag zwar für alle gelten, in unterschiedlichem Ausmaß allerdings. Der eine benötigt nach einem Kurz-Triathlon fünf Tage aktive Regeneration, der andere vielleicht derer zehn, ein wieder anderer geht schon am Tag nach einem Ironman 90 Minuten laufen – siehe Alexander Frühwirth, für den scheinbar überhaupt keine sportlichen Gesetzmäßigkeiten gelten dürften…

Der Durchschnittathlet aber braucht, um weiterhin einen Leistungsfortschritt verbuchen zu können, nach jeder Belastung eine gewisse Erholungsphase, in der die Belastung vom Körper verkraftet werden kann; im Idealfall steigt dadurch das Leistungsniveau kontinuierlich – hier spricht man dann vom Prinzip der Superkompensation. Viele Athleten begehen allerdings den gleichen Fehler; ist die Wettkampfsaison mal im Gange, wird fast nur noch belastet. Samstag Wettkampf, Sonntag lange (und oft gar nicht so grundlagenlastige) Radausfahrt (vielleicht mit anschließendem kurzen Läufchen dran), Montag „nur“ Schwimmen (dann aber schon ordentliche Intervalle), Dienstag harte Laufintervalle, Mittwoch (an dem man zwar schon ziemlich platt ist, aber egal…) Rad-Lauf-Einheit mit anschließendem Ausschwimmen, Donnerstag Rad GA II bergig, Freitag Schwimmintervalle, Samstag Wettkampf, usw., usw. Wie gesagt, jemand mit hohem sportlichem Niveau kann durchaus so oder noch (viel) härter trainieren, wenn er zu den Profis zählt, die nicht auch noch 40 oder mehr Stunden pro Woche arbeiten müssen. Ansonsten ist das alles viel zu viel, irgendwann sagen Körper und Geist dann „Stopp“…

Andere wiederum verlegen sich nur noch auf die Teilnahme bei Wettkämpfen und trainieren unter der Woche gar nichts. Geht natürlich auch, weil prinzipiell ja alles geht, nur aus der Sicht einer optimal-möglichen Leistung bei den Wettkämpfen ist natürlich sowohl Über- als auch Unterforderung Quatsch. Wer jedes Wochenende bei einem Wettkampf startet, tut meist gut daran, noch eine zweite harte Trainingseinheit unter der Woche (wenn Samstag der Wettkampf ist, kann man am darauffolgenden Dienstag belasten, wenn Sonntag, dann Mittwoch) zu absolvieren. Und seine sonstige Trainingseinheiten im Bereich des Grundlagenausdauerbereichs I oder gar im Rekom-Bereich anzusiedeln. Und zwar wirklich. Denn aufgrund der Gruppendynamik wird die lockere Radausfahrt schnell mal zu einem echten Rennen, der lockere GA-I-Lauf schnell mal zu einem Crescendo. Was man wohl einige Zeit lang verkraften kann, keine Frage, vor allem, wenn im TV Giro, Tour de France oder diverse Marathons als tolle Motivationshilfen laufen; aber irgendwann geht dann eben überhaupt nichts mehr.

Hier sollte man sich durchaus ein Beispiel an den zahlreichen Profiathleten nehmen, die ihre lockeren Einheiten tatsächlich locker machen und sich so überhaupt nicht von irgendwelchen überholenden Hobbyradlern oder –joggern beeinflussen lassen. Stur und die Überholenden nicht einmal beachtend werden da die GA-I-Kilometer runtergespult, denn Profis wissen: Training ist Training, und Wettkampf ist Wettkampf!

Christian Kleber (MAS)

Link: www.MaxFun.at

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