MaxFun Sports Laufsport Magazin
Von nichts kommt nichts!
22.10.2013, 12:00:00
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Training lässt sich die VO2max um etwa 30-40% verbessern, um mehr leider nicht. Daraus resultieren z. B. 10-km-Zeiten von 40 und mehr Minuten, die Unterschiede ergeben sich ua. aus den jeweiligen Tagesverfassungen, den Wetterbedingungen und wie gut sich das Individuum darauf einstellen kann oder auch aus dem Prozentsatz der VO2max, den man über längere Zeit hinweg halten kann. Dieser ist übrigens besser trainierbar als die VO2max selbst, ein Trost für alle, die von Haus aus niedrige VO2max-Werte haben. Dann kommen natürlich noch die psychische Verfassung und die Motivation hinzu. So macht es einen großen Unterschied, ob man ohnehin schon weit abgeschlagen irgendwo hinterhertrottet oder ob man um den Sieg mitkämpfen kann – was bei einer 10-km-Zeit von 40 und mehr Minuten wohl eher selten der Fall sein wird.
Lassen wir mal diejenigen, mit denen es der liebe Gott überaus gut gemeint hat, außen vor und beschäftigen uns mit denen, die "normal" talentiert sind. Darunter könnte man bei Männern eine maximale Sauerstoffaufnahmefähigkeit (kurz VO2max) von etwa 40 ml/kg/min verstehen, bei Frauen etwas weniger. Von Haus aus, versteht sich. Mit entsprechendem So weit, so schlecht – oder auch gut, denn wo kämen wir denn da hin, wenn jeder „Dahergelaufene“ (im wahrsten Sinne des Wortes zu verstehen) plötzlich ganz vorne mitmischen würde? Eine Katastrophe für all diejenigen, die seit Jahren knallhart trainieren, wäre das, wahrhaftig. Stellen Sie sich mal vor, alle Menschen, die ein bisschen laufen, stünden im 10.000-m-Weltmeisterschafts-Finale. Was müssten sich Mo Farah und Co da denken? Wer außergewöhnliche Leistungen erbringen will, muss auch Außergewöhnliches leisten dafür. Wer sich mit 50 Min über 10 km zufrieden gibt – dies bitte nicht als despektierlich zu empfinden – der wird meist mit 2-3-maligem Training/Woche sein Auslangen finden. Allzu hart wird er dafür auch nicht schuften, sich nicht mühsam durch Intervalle, die einem Blutgeschmack und völlig übersäuerte Beine bescheren, kämpfen müssen. Keine allzu dramatischen Entbehrungen die Ernährung und die Regeneration betreffend hinnehmen und auch nicht „für den Sport leben“ müssen. Wer allerdings unter 40, 35 oder gar 30 Min laufen können möchte, muss immer spezifischer, immer härter, immer zielgerichteter trainieren. Je höher das Niveau, desto geringer der Leistungsfortschritt, desto höher der Trainingsumfang, desto härter das Training, desto größer die Entbehrungen. Irgendwann muss man erkennen, dass es eben nicht geht mit der berühmten Zigarette danach oder den zwei Litern Bier im Ziel. Das soll jetzt aber nicht heißen, dass man nach dem ersten vernünftigen Trainingsjahr aufhören soll, weil man immer noch keine 38-er-Zeit am Zehner stehen hat. Die wenigsten Meister sind vom Himmel gefallen; all diejenigen, die vielleicht nicht mehr so sportlich aussehen, aber eben seit Jahrzehnten laufen, spielen sich eventuell bei einem Viererschnitt; was für (mehr oder weniger) Anfänger unvorstellbar ist. Alles ist relativ. Die erfahrenen Läufer, die es vielleicht nie ganz an die Spitze geschafft haben, sind meist sehr demütig, weil sie wissen, wie schwer der Weg hinauf war; weil sie wissen, wie unfassbar groß der Abstand zur Weltspitze immer war; sie würden sich von den Jüngeren, die noch weit entfernt sind von dem, was einst mal Sache war, ebenfalls etwas mehr Demut erwarten. Und Geduld…in diesem Sinne – trotzdem immer locker bleiben, Training vernünftig steigern, irgendwann kommt der Tag… Christian Kleber (MAS) Link: www.MaxFun.at |
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