Laufsport Veranstalter sind meistens mit Herz und Seele das ganze Jahr beschäftigt um einen tollen Event zu organisieren.
Es macht einen
großen Unterschied, ob man einen Wettkampf mit Startnummer läuft oder "eben so
mal irgendwie" mitrennt. Mitläufer gibt es viele, sie stellen sich an den
Start, ohne zu bezahlen, einfach, um doch das Wettkampf-Feeling, die
Wettkampf-Atmosphäre, zu inhalieren, um dadurch mehr „hinhalten“ (als beim
Training) zu können. Oder sie schlüpfen irgendwo nach 300m durch den Zaun
hinein in die Strecke und mischen sich unter die Startnummern-Läufer. Dennoch
ist da ein gewaltiger Unterschied.
Der berühmte Fernsehkommentator vom
Profi-Radrennen Mailand-San Remo hat es auf den Punkt gebracht:
Viele Teams
fahren die knapp 300km lange Strecke vor dem eigentlichen Rennen ab, dabei
werden sämtliche "Schupfer" mit dem kleinen Kettenblatt genommen, mit deutlich
verminderter Geschwindigkeit. Im Rennen selbst knallt man dann mit dem großen
Kettenblatt und wohl doppelt so schnell drüber und findet nicht einmal etwas
dabei. Hier ist der Unterschied noch einen Tick größer, denn die Fahrer haben
im Training weder Startnummern oben, noch handelt es sich um ein Rennen, das
sie sozusagen "schwarz" mitfahren.
All das soll
heißen, dass man - ohne "richtig dabei zu sein" - doch um einen ganzen Zacken
langsamer ist. Abgesehen davon, dass es sicher den Veranstaltern gegenüber
nicht besonders fair ist, wenn man ohne Nummer mitläuft und sich vielleicht
auch noch an den offiziellen Verpflegestellen "vergreift". Aber von der
Einstellung her ist ein Wettkampf, den man offiziell absolviert, einfach
gänzlich anders als ein schnelleres Training. Wer z. B. ein 5-km-Bahnrennen im
3:30er-Schnitt runterklopfen kann, wird sich im Training teilweise schon mit
dem 4-er-Schnitt (etwa bei einem 20-minütigen Tempodauerlauf) schwer tun. Und
sich oft nicht einmal annähernd vorstellen können, wie er beim Wettkampf dann
30 s/km schneller sein soll. Aber die Erfahrung lehrt den Läufer/Radfahrer/Triathleten,
dass Training eben Training ist, und Wettkampf eben Wettkampf.
Da nützt es dann
auch nichts, wenn man "schwarz" bei einem Wettlauf startet, denn im
Zweifelsfall kann man ja getrost die letzte Schleife auslassen und sich ein
paar Minuten später wieder unters Läufervolk mischen - es steht ja nirgendwo. Diejenigen,
die "bloß" als Pacemaker für andere starten - z. B. 10km Tempo machen für einen
Halbmarathonläufer - haben es da auch nicht viel leichter. Außer sie sind
deutlich stärker als ihr "zu Ziehender". Ist dem nicht so, bleiben
Abkürzungs-Ideen oder dergleichen meist nicht aus, denn dem Freund ist es ja
meist recht egal, ob sie zwischen km 12 und 13 mal "alleine" (es sind ja meist
recht viele andere rundherum…) laufen müssen oder nicht.
Die Quintessenz
des hier zu Lesenden soll einfach sein, dass man sich vom Training oder von
Tempodauerläufen bei Wettkämpfen, bei denen man NICHT als Wettläufer teilnimmt,
nicht zu viel erwarten darf/soll. Ein Wettkampf ist ein Wettkampf! Basta. Das bedeutet aber, dass man sich für einen Wettkampf auch
mental ordentlichst vorbereiten muss, so man optimale Leistung bringen möchte.
Und wer demnächst vorhat, irgendwo "schwarz" zu starten, der sollte sich im
Vorfeld gut überlegen, was genau er bei dem Wettlauf machen oder erreichen möchte.
Fakt ist, dass die meisten Veranstalter dies aus Liebe zum Laufsport organisieren und jeden Euro benötigen. Vor allem Events mit weniger als 2.000 Teilnehmern finden heutzutage kaum einen Sponsor - und wenn dann bringt dieser meistens Sachspenden ein, selten aber Bares. Und wer glaubt das große Events riesige Gewinne machen, der sollte sich mal durchrechnen was Strassensperren, Mitarbeiter, Medaillen, Rettung, Zeitnehmung usw. für Kosten verursachen.
Aus eigener Erfahrung wissen wir, dass selbst Laufsport-Cups mit mehreren Veranstaltungen Verluste machen. Wir von MaxFun
haben seit mehreren Wochen versucht Finisher T-Shirts für einen befreundeten Veranstalter mit etwa 1.500 Läufern aufzutreiben - zum Glück mit Erfolg. Dennoch war es auch für uns als größte Laufsport Webseite ungemein schwierig.
Darum besten Dank an alle ehrlichen Läufer die Veranstalter mit ihrem Startgeld unterstützen. Dies hilft die Qualität von Laufsport-Events zu erhalten!
C.K - MaxFun.cc
Link: www.MaxFun.cc