Viele Pärchen tun es mittlerweile. Die Rede ist vom gemeinsamen Sport treiben.
Ob es sich nun um Laufen, Rad fahren, Schwimmen, Bergsteigen, Langlaufen oder sonst was handelt, oft sieht man eine sehr sportliche Sie mit einem sehr sportlichen Typen, beide super professionell angezogen, überhaupt gut ausgestattet, beim zweitliebsten Hobby gemeinsam herumcruisen.
Herz, was willst du mehr, denkt sich wohl der eine oder andere Außenstehende, der vielleicht auch gerne eine Lebenspartnerin hätte, mit der er locker einen Hunderter im 33-er-Schnitt fahren kann; gut, Sie im Windschatten halt, nach den Kurven muss Er auch immer warten, ebenso nach den Abfahrten, aber sonst; Spitze das Ganze!
Oder wenn man zumindest die Intervalle gemeinsam absolvieren kann; da ist Sie Ihm schon dankbar, dass Sie nicht mutterseelenallein Ihre Tausender im 4-er-Schnitt laufen muss; Er wiederum sieht das als etwas verschärfte Grundlageneinheit mit geselligem Charakter. Oder gemeinsames Langlaufen, wenn man so sagen möchte; man reist zu zweit an und ab, jeder skatet dann mehr oder weniger allein – was beim Langlaufen weiter nicht schlimm ist, weil man da ohnehin meist aufgrund von Kälte und Wind nicht sooo extrem viel miteinander plaudern kann – am Ende der Einheit trifft man sich in der gemütlichen Gaststube und hat sich viel zu erzählen – oder auch nicht, weil man derartig hin ist, dass man einfach schon froh über die heiße Kaspressknödelsuppe ist…
All das hat natürlich den Riesenvorteil, dass man seine sportlichen Hobbys nicht ausschließlich alleine oder mit seinen Freunden/Freundinnen machen muss, was bedeutete, dass man einen Großteil seiner Freizeit alleine – also ohne seinen Seelenverwandten - verbrächte.
Aber Nachteile hat das alles auch, Nachteile, über die man sich erst im Laufe der Zeit bewusst wird. Erstens ist es vielleicht gar nicht so schlecht, wenn man nicht alles gemeinsam macht, einige arbeiten vielleicht noch zusammen (etwa, wenn man sein Hobby, den Leistungssport, in irgendeiner Form zum Beruf macht und sich genau dort auch noch ganz gut ergänzt…), haben – zwangsläufig, weil ein Tag nur 24 Stunden hat – die gleichen Freunde, die sich ebenfalls zur Gänze aus Sportlern zusammensetzen; man absolviert die gleichen Schlüsseleinheiten und klarerweise die gleichen Wettkämpfe, weil sich das Training dann leichter aufeinander abstimmen lässt.
Oder man sucht sich jemanden, der gänzlich andere Hobbys hat. Und jammert darüber, dass man so viel Zeit allein verbringt, dass der andere kein Verständnis hat für was auch immer, dass der andere so unsportlich ist, so schwabbelig, wünscht sich insgeheim ein Gegenüber, mit dem man „richtige“ Abenteuer erleben kann…
Christian Kleber (MAS)
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