MaxFun Sports Laufsport Magazin

In verschiedenen Wellenstarts werden ca. 2.800 Athleten ins Rennen geschickt

07.06.2013, 12:00:00
Foto:
© Ironman/G. Steinthaler

Nur noch wenige Wochen bis zum Mega-Event dieses "Sommers", dem Ironman Kärnten in Klagenfurt am 30. Juni.

War es in vielen vergangenen Jahren der Belgier Marino Vanhoenacker, der sich als Sieger in die Ergebnislisten des Ironman Kärnten eintragen durfte (2011 sogar mit kurzfristigem Weltrekord von 7h45Min), so beehrte im Vorjahr ein gewisser Faris Al Sultan den schönen See inmitten von Österreich, und nicht nur den, sondern auch das oberste Treppchen des Siegespodests. Und jeder, der schon einmal partizipiert hat auf der verdammt anstrengenden Reise rund um und in die/der Hauptstadt des "Wahnsinns-Landes" (gemäß dem nicht mehr ganz aktuellen Werbespruch unseres südlichsten Bundeslandes), weiß, wie schön alle drei Teilstrecken sind - wären sie bloß nicht dermaßen lang…

Heuer wird zum ersten Mal der aktuelle Weltrekordhalter (oder "Weltbestzeithalter", ganz wie Sie wollen…) im IM, Andreas Raelert, in den Wörthersee springen, mit dem Ziel, die dazu passende Linie als Erster zu überqueren. Der bescheidene Deutsche konnte unlängst als Drittplatzierter beim IM 70.3 auf Malle (nicht ganz) überzeugen, es seien noch "ein paar Hausaufgaben zu machen" bis Kärnten, meinte der aber doch zufriedene R. beim Interview danach. Wobei es natürlich vor allem um den richtigen Formaufbau zu gehen scheint, und da darf das letzte Bisschen nicht zu früh herausgekitzelt werden können; dem starken Radfahrer und "Überläufer" ist also einiges zuzutrauen am 30. Juni, vorausgesetzt, das Wetter spielt jetzt langsam und vor allem "in der Woche der Wochen" und "am Tag der Tage" mit. Ob seine eigene Weltrekordzeit von 7h41Min33s dann purzelt, kann jetzt natürlich noch nicht hundertprozentig vorausgesagt werden.

Neben Raelert gehen aber noch geschätzte 7 Mio. andere Sportbegeisterte an den Start und werden allein schon mit ihrer Anwesenheit den See mit Trinkwasserqualität zum Kochen bringen, damit gleich anschließend die davor stattfindende Pasta-Party eben nicht ins Wasser fallen wird. Zeit und Raum heben sich beim Ironman oftmals gänzlich auf. Waren es 1998 beim ersten derartigen Event vor Ort nur 124 Verrückte, die sich an dieses Abenteuer wagten, so zählte man 2002 bereits 1.599 Athleten; 2010, respektive 2009 hatte man genau 26 Minuten Zeit, um einen der begehrten Startplätze für eben das 10-er-Jahr zu ergattern, heuer werden in verschiedenen Wellenstarts ca. 2.800 Menschen ins Rennen geschickt werden. Die dann 25.000 Liter Wasser, 3 Tonnen Bananen, 10.000 Energie-Gels, aber auch (im Ziel dann…) 2.000 Stück Pizza oder 2.000 Grillhendln verschlempern und verspeisen werden. Neben ihrer eigenen Verpflegung wohlgemerkt. Die rund 100.000 Zuschauer hingegen essen und trinken an diesem Tag erfahrungsgemäß überhaupt nichts, weil sie mit ihren 10.000 Tröten und weiteren 10.000 Sambapfeifen den Komantschen das Trällern lehren und die Münder vor lauter Pusten dauernd voll haben werden. So mancher meint sogar, dass Anfeuern härter sei als der Bewerb selbst…

Der volkswirtschaftliche Nutzen dieses Mega-Events samt "Nebengeräuschen" beläuft sich mittlerweile bereits auf über 8 Mio. Euro, davon hat allerdings nur der Lindwurm was. Die durchschnittlich 38 Jahre alten Teilnehmer sollten übrigens langsam, aber sicher zu tapern beginnen, "Mut zur richtig eingesetzten Belastung und Pause" sollte allmählich zur Devise werden. Ob die 30% Singles unter den Teilnehmern während des Ironman den passenden Partner finden können, steht in den Sternen; das nicht unüppige Preisgeld von insgesamt 75.000,-- Dollar (oder 50.000,--, je nachdem, welcher Quelle auf der Veranstalter-Website man glauben möchte..??) für die ersten 8 oder 10 (je nachdem,…??) Damen und Herren könnten beim Finden aber behilflich sein.

Ob es aufgrund des etwas verfrühten "Wintereinbruchs" heuer nur einen recht langen Duathlon geben wird, kann im Moment noch nicht erschöpfend beantwortet werden; fest steht nur, dass das Universum ziemlich groß und der Ironman (auch der in Kärnten) ziemlich lang zu sein scheint.

Christian Kleber (MAS)

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