MaxFun Sports Laufsport Magazin
Das Sommerloch
03.08.2013, 12:00:00
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Harry Hautumm/PIXELIO |
Ja, die Hitze der Stadt ist im Sommer brutal, weil man fürchterlich matt ist, wird das Leben zur Qual…und außerdem ist ein mehr oder weniger erfolgreiches Frühjahr zu Ende gegangen, man hat hoffentlich ein wenig regeneriert, um sich dann vor einigen Wochen wieder brav ins Training gestürzt zu haben. Die eine oder der andere hat vielleicht auch noch bei einem Ironman mitgemacht, da darf die Regeneration schon etwas länger dauern. Was nun so mitten im Sommer, wenn alle Freunde im Biergarten oder im Schwimmbad sind? Die Motivation ist bei vielen am Tiefpunkt, es gibt zwar da und dort Wettkämpfe, aber entweder will man nicht, weil es zu heiß ist oder weil man eben mal was Anderes machen möchte. Für all diejenigen, die einen Herbstmarathon geplant haben, hat die Vorbereitungsphase hoffentlich schon begonnen. Wer bereits im Frühjahr gut in Form war, muss nicht den gesamten Trainingszyklus nochmals durchlaufen. Die Grundlage ist ja nicht verschwunden, es gilt – je nach Leistungsstand und Zielsetzung – punktuell Reize zu setzen. Das heißt, der eine oder andere Long jog darf und muss schon sein, Tempodauerläufe und Intervalleinheiten gehören genauso mit ins Programm. Immerhin bleiben nur noch ein paar Wochen, bis die Herbstsaison startet. Wer kürzere Läufe im Visier hat, darf sich von den vielen Sonnenanbetern nahe der Allee oder auf der Insel auf gar keinen Fall ablenken lassen, zuerst werden die Intervalle runtergespult, dann erst darf man ins Bad! In der Theorie ist das ja wahrscheinlich allen klar, bleibt trotzdem die Sache mit der Hitze, der halbnackten herumkugelnden Körper und der fehlenden Motivation. Zunächst ist es mal wieder – wie in allen Bereichen des Lebens – wichtig, sich ein Ziel zu setzen, es klar zu formulieren (also nicht, „Ich will wieder in Form kommen.“ oder „Ich will abnehmen.“); etwa s „Ich möchte beim Herbstmarathon xy eine Zeit von 3h29Min laufen.“ oder „Ich möchte meine Altersklasse beim Lauf auf den Schneeberg gewinnen, die Zeit ist mir egal.“. Am besten schreibe man sich dieses Ziel irgendwo GROSS auf – die Eiskastentür oder die Innenseite der Klotür sind Klassiker! Nachdem man dieses Ziel visuell stets vor Augen hat, fällt es auch schon wesentlich leichter, seine geplanten Trainingseinheiten sauber in den Kalender (in dem auch sämtliche Arbeits- und Bürotermine stehen sollten) einzutragen, am besten in einer anderen Farbe. Besonders harte Einheiten sollten nochmals in einer anderen Farbe, am besten in Rot, festgehalten werden. Dies sind sogenannte MUSS-Einheiten, da darf nichts dazwischen kommen. Die anderen Einheiten sind sog. KANN-Einheiten, da sollte zwar nichts dazwischen kommen, wenn natürlich ein gar wichtiger Geschäftstermin eingeschoben werden muss, dann nur im Austausch gegen eine KANN-Einheit! Harte Einheiten lassen sich wesentlich leichter in der Gruppe absolvieren, da ist es auch nicht zwingend notwendig, dass man das gleiche Leistungsniveau hat. Läuft man seine Intervalle beispielsweise mit einem Schwächeren, so kann man diesem stets ein wenig Vorsprung geben und versuchen, ihn einzuholen. Findet sich der eine oder andere Wettkampf in der Nähe Ihres Wohnorts, so sollten Sie sich, wenn Ihnen das gelingt, schon überwinden und daran teilnehmen. So werden Sie wieder spritziger. Und der letzte Motivationstipp: Denken Sie beim Training immer daran, dass Sie nachher ins Bad wollen und dort relativ viel von Ihrem Körper zu sehen ist – je durchtrainierter dieser aussieht, desto mehr Blicke werden auf Sie gerichtet sein. Stolz können Sie dann herumgehen und in die Massen hineinwinken… Und noch etwas; der Sommer wird schneller vorüber sein, als Sie sich jetzt vorstellen können; im Herbst und im Winter sehnen wir uns wieder die heißen Tage herbei, an denen wir nicht ums Verrecken trainieren wollten… Christian Kleber (MAS) Link: www.MaxFun.cc |