MaxFun Sports Laufsport Magazin

Weg mit den Kohlenhydraten

22.08.2012, 12:00:00
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Kohlenhydrate machen dick. Steht jetzt überall, und irgendwie stimmt das auch. Aber eben nur irgendwie.

Genauso irgendwie wie "Wasser ist gesund". Mitnichten, denn wer beispielsweise 20 Liter Wasser auf einmal trinkt und sich nicht zu der Gattung der Kamele zählt, stirbt an Wasservergiftung. Wer 34 Orangen auf einen Sitz runterschlingt, tut seinem Vitamin-C-Haushalt auch nichts Gutes, denn den gibt es dann gar nicht mehr. Und wer ratzfatz fünf Kilo Schokolade in sich hineinstopft, wird so glücklich auch nicht werden damit.

Das alles will so viel heißen wie; bitte nicht alles glauben, was in irgendwelchen Schmierblättern steht, was irgendwelche selbsternannten Gurus so aus sich herauskotzen bei ach so tollen Vorträgen, was Herr und Frau Nachbar so in den Wind pfeifen. Kohlenhydrate sind eine verdammt wichtige Energiequelle. Basta. Gehirn und Nerven ernähren sich ausschließlich davon, auf welchem Wege sie auch zu ihnen kommen. Und Ausdauersportler brauchen sie sprichwörtlich wie einen Bissen Brot.

Aber natürlich ist es so, dass ein Zuviel an Kohlenhydraten auf die Dauer dick macht. Weil ein Zuviel an Energie schlicht und einfach umgewandelt wird in Fett. Ob man dieses Zuviel an Energie nun über Kohlenhydrate, Eiweiß oder Fett zu sich nimmt, ist egal. Zu viel ist zu viel! Seit neuestem kursiert wieder eine nicht allzu neue „Diätform“; egal, wie man sie nennt (sie hatte schon einige Namen), die Vorgangsweise ist immer gleich; man lasse doch einfach die Kohlenhydrate weg und ernähre sich bloß von Fett und Eiweiß. In der etwas abgeschwächteren Form dürfen immerhin Obst, Gemüse, Wurzeln und dergleichen gegessen werden. Streng verboten sind aber Getreideprodukte aller Art. Wer sich tatsächlich ganz strikt an die harte Form dieser Ernährungsweise hält, zwingt seinen Körper, aus Eiweiß Energie zu machen. Dabei greift der Körper seine eigene Muskulatur an undverwendet Teile davon zur Energiegewinnung, damit etwa das Gehirn weiterhin arbeiten kann.

Klarerweise fährt man mit einer solchen Diät dauerhaft seinen Grundumsatz herunter, da weniger Muskelmasse auch weniger Energiebedarf bedeutet, sowohl in Ruhe als auch unter Belastung. Wer dies anstrebt, etwa weil er Bodybuilder war und nun zum 100-km-Läufer mutieren möchte, kann dies durchaus so machen, wenngleich dies sicherlich nicht der gesündeste oder gar angenehmste Weg ist, so er radikal gegangen wird. Wer aber lediglich Gewicht abnehmen möchte, und dies langfristig, ist mit dieser Methode sicher wieder mal am falschen Dampfer.

Gewichtsabnahme funktioniert erstens nur langfristig, zweitens nur mit intelligenter Nahrungsumstellung (und dafür bedarf es der Tätigkeit des eigenen Gehirns, das aber am besten mit von außen zugeführten, hochwertigen Kohlenhydraten, arbeiten kann) und halbwegs vernünftiger Bewegung. Prinzipiell würde es vollkommen ausreichen, wenn man Menschen, die mit ihrem bisherigen Gewichtsmanagement nicht zufrieden waren, sagen würde; esst weniger und bewegt euch mehr! Doch reicht das eben nicht, weil die wenigsten die Fähigkeit zur Selbstmotivation in sich tragen.

Das wiederum haben viele Menschen, die man auch Scharlatane nennen könnte, erkannt, und machen mit der Unwissenheit der breiten (im wahrsten Sinne des Wortes) Masse gutes Geld. Indem sie ihr (der Masse) einreden, dass sie z. B. keine Kohlenhydrate essen soll. Die nächsten werden ihr (der Masse) einreden, dass sie kein Fett zu sich nehmen soll, die übernächsten, dass sie kein Eiweiß essen soll. Was dann bleibt? Licht, Luft, Liebe. Was angesichts der Dürre und der damit verbundenen Ernteausfälle allerorts gar keine so schlechte Idee wäre.

Christian Kleber (MAS)

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