MaxFun Sports Laufsport Magazin

Warum macht Regeneration, welcher Art auch immer, Sinn?

14.01.2012, 12:00:00
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Der Vorteil einer regenerativen Bewegungseinheit am Tag nach einer harten Einheit liegt darin, dass die Muskulatur durchblutet wird und die regenerativen Prozesse im Körper beschleunigt werden.

Allerorts und immer wieder wird von „regenerativem Training“ gesprochen. Ein Paradoxon, denn „Training“ bedeutet, Reize zu setzen, damit man im Körper Adaptationen hervorruft. Training soll also etwas bringen, nämlich - im Idealfall - Leistungszuwachs. „Regeneration“ hingegen bedeutet, dass man Maßnahmen - welcher Art auch immer - ergreift, um sich - im Idealfall - schneller zu erholen. Der Begriff „Regeneratives Training“ muss also zunächst einmal ersetzt werden durch „Regeneration“ oder „Rekom“ („Regenerativ-kompensativer“ Bereich) oder „regenerative Maßnahmen“. Ist alles nicht dasselbe, gehört aber irgendwie in einen Topf.

Warum macht Regeneration, welcher Art auch immer, Sinn? Nun, jeder Belastung sollte eine Entlastung folgen. „Belastung“ bedeutet, dass man den Körper schwächt, „Entlastung“ bedeutet, dass er in der Pause - und diese kann gefüllt sein mit allerlei Regenerativem - besser wird als zuvor. Jetzt muss aber nicht nach jedem lockeren Training - etwa einer Grundlagen-Radausfahrt über 2 Stunden - regeneriert werden bis zum Dorthinaus. Klar, wer sich noch zu den Sporteinsteigern zählt, tut gut daran, auch nach lockerem Training z. B. einen Ruhetag zu machen, da Belastungen aller Art noch nicht so gut verkraftet werden. Je höher das Niveau, desto mehr muss trainiert werden, um das eben Genannte halten oder gar verbessern zu können. Ambitionierte Leistungssportler könnten z. B. nach einem harten Intervalltraining eine regenerative Einheit folgen lassen. Hier bietet sich lockeres Radfahren mit hohen Trittfrequenzen an; der Puls sollte klarerweise unterhalb des individuellen Trainingspulses sein, also UNTERHALB des Beginns des GA-I-Bereichs – und zwar beim RADFAHREN (hier ist die Pulsfrequenz ja bekanntlich um 10-15 Schläge/Min niedriger als beim Laufen, weil bei der Bewegung nicht so viel anteilige Skelettmuskelmasse im Spiel ist und man außerdem auf dem Sattel sitzt).

Es spricht natürlich auch nicht besonders viel dagegen, am Tag nach einem Intervalltraining eine lockere GA-I-Einheit auf dem Rad zu absolvieren, allerdings sollte der ambitionierte Leistungssportler sich doch hie und da ein wenig selbst verwöhnen. Und entweder im Rekom-Bereich aktiv sein oder einen kompletten Ruhetag einlegen.

Der Vorteil einer regenerativen Bewegungseinheit am Tag nach einer harten Einheit liegt darin, dass die Muskulatur durchblutet wird und die regenerativen Prozesse im Körper beschleunigt werden. In früheren Tagen war man der Irrmeinung, dass man am Tag nach einer harten Belastung mit einer ganz lockeren Einheit Laktat abbauen würde. Allerdings weiß man heute, dass selbst hohe Laktatwerte meist noch am Tag der Belastung selbst abgebaut werden. Außer man rennt bei einem internationalen Bahnmeeting um Mitternacht 800m voll und hat hernach knappe 30 mmol. Aber wer tut und hat das schon - und vor allem, wer geht nach so etwas nicht locker auslaufen und regeneriert somit auf diese Art und Weise?

Klarerweise gibt es auch einen Haufen anderer regenerativer Maßnahmen wie Massagen, Sauna und dergleichen. Die sind angenehm und stellen Balsam für die Seele dar. Lockeres Radfahren oder auch Laufen unterhalb des trainingswirksamen Bereiches kann allerdings auch wie Balsam für die Seele sein; lockeres Radfahren hat noch dazu den Vorteil, dass es die Gelenke schont. Wann und wie oft man Rekom-Einheiten in sein Training integrieren möchte, hängt nicht allein vom Leistungsniveau, sondern klarerweise auch von den Zielen, der Jahreszeit (also der „Trainings-Jahreszeit“), dem Alter und der Motivation ab. Faktum ist, dass Regeneratives vor allem nach harten Tagen viel bringen kann.

Christian Kleber (MAS)

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