MaxFun Sports Laufsport Magazin

Der Feinschliff für das kommende Training

16.05.2012, 12:00:00
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Die ersten Duathlons sind vorbei, die ersten Triathlons sind ebenfalls Geschichte.

Man hat wieder mal bemerkt, dass Ausdauer-Zwei- oder Dreikämpfe nicht zu vergleichen sind mit kurzen bis mittellangen Wettläufen, Radmarathons oder gar harten Trainingseinheiten. Es fühlt sich einfach alles anders an, wenn man mit schwummrigen Beinen aufs Rad hüpft und dann auch noch voll antreten soll. Die Teilnehmer sehen noch einmal so austrainiert aus wie die, die etwa bei 10-km-Straßenläufen am Start stehen. Und selbst dort hat man manchmal das Gefühl, bei einem Olympia-Endlauf zu partizipieren. Zumindest, wenn man sich die Ausrüstung - von den Kompressionsstutzen oder gar -anzügen angefangen über sämtliche Taschen, sonstiges Zubehör usw. - ansieht.

Beim Du- oder Triathlon wird die Chose noch potenziert. Kaum einer, der nicht mindestens drei „Starter-bags“, zwei Plastikkisten aus dem hohen Norden und wenigstens einen Elektro-Scooter besitzt, mit all dem wird die Wechselzone mehrmals bereist. Von oben bis unten glatt rasiert, austrainiert wie Nachbars Lumpi, Körperfettanteil knapp unter 0 Prozent (!!!), von Kopf bis Fuß auf Vollgas eingestellt. Man selbst mitten drunter unter der Horde Ausdauerverrückter, und komischerweise sind die, die am schnellsten aussehen, oft die langsamsten. Und umgekehrt. Das dürfte daran liegen, dass die, die die teuersten Sachen besitzen, am meisten arbeiten und daher am wenigsten Zeit zum Trainieren haben. Und umgekehrt.

Schwenk, Feinschliff ist das Thema. Man ist also drei-, vielleicht viermal am Start gestanden und war mehr oder weniger erfolgreich. Hat bemerkt, dass es z. B. beim Losschwimmen noch nicht so geht, wie man das gerne hätte. Man findet sich nach 400m stets in einer Gruppe, die einem eigentlich zu langsam ist. Das Problem ist nur, dass man schlicht und einfach nicht 15 Leute überholen kann. Im Wasser. Also verliert man - aufgrund der zu geringen Startgeschwindigkeit - gleich bei der Auftaktdisziplin ein, zwei Minuten. Was ist also im Training zu tun? Ganz einfach; Freiwasserschwimmen mit gleich starken Trainingskollegen, bei dem genau das Wegbolzen trainiert wird. Z. B. 5x2-300m, wobei die ersten 50m voll, die zweiten fast voll usw. geschwommen werden. Und die Trainingskollegen schwimmen so knapp, dass ein richtiger Triathlon-Start simuliert wird.

Anderes Beispiel, man brachte es zwar fertig, im Wettkampf in der Ebene voll zu fahren, sobald aber ein kleiner Schupfer dabei war, war die Luft draußen, die Gruppe weg, man selbst aus dem Tritt. Was ist also zu tun im Training? Ganz einfach, schnell die Berge hochfahren! Aber, und das ist die Voraussetzung, auch schnell in die Berge hineinfahren. Es fühlt sich eben anders an, wenn man bereits mit dicken Beinen zum Anstieg kommt als wenn man ganz locker hinrollt und erst im Anstieg selbst Gas gibt.

Oder der Klassiker, man steigt vom Rad ab, will loslaufen, tut das auch, aber wie?! Diesen Wechsel muss man üben, und zwar hurtigst. Gemeint ist, dass man z. B. 6x4-5m fährt, die letzten 2 km immer voll, um anschließend jeweils 2 km zu rennen, den ersten voll, den zweiten locker. Triathlon ist im Prinzip lediglich die Aneinanderreihung dreier Sportarten. Aus einem anderen Winkel gesehen aber auch wieder nicht, da steckt so viel mehr dahinter, so viel Härte, so viel Disziplin, so viel Verrücktheit, dass es eine Freude ist. Und es gewinnen wirklich nur die Besten!

Christian Kleber (MAS)

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