MaxFun Sports Laufsport Magazin

Bergauf bis zum Kollaps

03.07.2012, 12:00:00
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Ab 30 Grad spricht auch für den passionierten Bergläufer nichts dagegen, auch mal ein paar Gehschritte einzubauen.

Wer die Natur liebt, liebt meist auch die Berge. Von denen haben wir genug in Österreich, hohe, mächtige, nicht ganz so hohe, dafür liebliche, weil mit saftigem Gras überwachsen, herrliche Schluchten, Täler, eisklare Bäche, Wasserfälle, kurz, unser Land ist wunderschön. Aus solchen oder ähnlichen Überlegungen wird man irgendwann mal zum Läufer, Wanderer, Bergsteiger oder gar zum Bergläufer.

An Tagen, an denen es 18 Grad hat und ein wenig wolkig ist, spricht für das Grüppchen der Bergläufer so gar nichts dagegen, irgendwo hinaufzuknallen. Außer vielleicht die bereits müden Beine, die man sich in einer Einheit in den Tagen davor geholt hat. Oder beim gar schnellen Downhillen über irgendeinen Steig mitten im Wald. Selbst Unwetterwarnungen aus diversen Wetterstationen können dem geübten Bergfex meistens keinen Strich durch die Rechnung machen, zu genau kennt er sich und den Berg. Zu oft hat er im Geiste bereits mit sich selbst über Gott und die Welt philosophiert, als dass man ihm sagen oder gar vorschreiben dürfte, wann er wo unterwegs zu sein hat. Oder viel eher, wann wo nicht.

Extreme Hitze hingegen setzt auch dem „Skyrunner“ zu. Dabei muss man sich aber mal folgendes überlegen; 35 bis 40 Grad empfindet der Mitteleuropäer als extrem unangenehm, zumindest der durchschnittliche, derselbe kann aber z. B. mit 25 Grad noch sehr gut umgehen. Das sind lediglich 10 bis 15 Grad Unterschied! Verstehen Sie mich nicht falsch, aber im Vergleich zu den enormen Temperaturunterschieden, die beispielsweise nur in unserem Universum herrschen, kein Thema. Nehmen Sie den Mars, den wir Menschen vielleicht einmal besiedeln (müssen, weil wir unseren schönen Planeten endlich kaputtgemacht haben), dort hat es untertags angenehme 20 Grad, nächtens allerdings minus 85…Ein Extrembeispiel in die andere Richtung, da sind wir auf der Erde ja noch gut dran.

Allerdings muss man klar festhalten, dass Temperaturen ab 30 Grad von den meisten bereits als recht unangenehm empfunden werden. Man schwitzt dauernd (was sehr wichtig ist, da der Schweiß ja kühlt), fühlt sich matt, schläft schlechter; und man sollte sich – wie übrigens sonst auch – ordentlich mit Sonnencreme einschmieren. Um der Haut die Chance zu lassen, als größtes menschliches Organ auch weiterhin seinen Dienst leisten zu können. Bei Hitze tut selbstverständlich auch ein Kopfschutz seinen Dienst, sonst läuft man Gefahr, einen Sonnenstich zu erleiden. Der Bergläufer im wahrsten Sinne des Wortes. Auch wenn er sich gen Himmel bewegt und es hoch droben bei Heidi meist erträglicher wird von der Temperatur her, so ist doch die Sonneneinstrahlung eine noch stärkere. Die Temperatur sinkt ca. alle 100 Höhenmeter um 1 Grad, aufgrund des niedriger werdenden Luftdruckes. Die Sonnenstrahlung hingegen wird genau aus diesem Grund immer stärker, daher gilt gerade für Menschen, die im Sommer in den Bergen unterwegs sind, Sonnenschutz, Sonnenschutz, Sonnenschutz.

Und für Bergläufer durchaus auch, dass sie nicht unbedingt bei 38 Grad im Schatten einen Rekordversuch auf ihren Hausberg unternehmen sollten. Erstens werden die meisten scheitern (außer sie haben bislang grottenschlechte Zeiten „stehen“), zweitens muss man seinen Körper ja nicht ausgerechnet dann so extrem fordern, wenn mit ziemlicher Sicherheit ohnehin keine Bestzeit herausschaut. Ab 30 Grad spricht auch für den passionierten Bergläufer nichts dagegen, auch mal ein paar Gehschritte einzubauen.

Christian Kleber (MAS)

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