MaxFun Sports Laufsport Magazin

Beim Spinning schwitzt man wie Sau

03.02.2012, 12:00:00
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Spinning macht sicherlich für all diejenigen Sinn, die Abwechslung brauchen im Winter.

Spinning ist das, wo man auf einem Ergometer sitzt und mit anderen Spinnern und vor allem Spinnerinnen (welch Wortwitz) um die Wette schwitzt. Dazu gibt es laute Musik, kalte Getränke (die man klarerweise selbst gebracht haben sollte) und jede Menge schlechter Luft, die im Laufe der Stunde immer stickiger wird. Die Ergometer sind nichts Besonderes (aber absolut OK), normalerweise lassen sich Lenkerhöhe und –tiefe, sowie Satterhöhe und –tiefe verstellen. Bei manchen Modellen allerdings nur von Loch zu Loch, was meist eine nicht ideale Sitzhöhe hervorruft, aber das ist ja nebensächlich bei all dem Spaß, den man in dieser Session haben kann.

Eine Stunde ist meist so aufgebaut, dass die ersten 10-12 Minuten dem Aufwärmen dienen, man fährt also locker, mit wenig Widerstand und niedrigem Puls. Danach folgen Intervalle. Warum? Weil lockeres Dahinrollen einfach keine große Animation darstellt und es dazu weder eines Trainers noch eines eigenen Spinningraumes bedürfte. Daher hat man sich in den Spinning-Beginn-Zeiten etwas einfallen lassen müssen, womit man die Leute unterhalten kann. Das war zum einen hartes Rad- Intervalltraining, zum anderen laute, abwechslungsreiche Musik und das waren Flatscreens, auf denen man die tollsten Tour de France-Etappen und Ähnliches watchen kann während des Kurbelns.

Die Intervalle gliedern sich in kraftausdauer- und trittfrequenzorientierte Gleichnamige. Und hier entsteht das erste Problem für den sportlichen Typen, der lieber in der Gruppe schwitzt als allein zu Haus auf dem Ergo. Der Radsport- oder Triathlonnormalverbraucher möchte zu Winterszeiten normalerweise Grundlage schinden. Wenn er jetzt mehr oder weniger eine Stunde lang ein hartes Intervall nach dem anderen runterspult, dann ist das 1. zu kurz und 2. zu intensiv. Das heißt, der Ausdauerfreak sollte – bis auf wenige Ausnahmen, wenn eben wirklich ein kurzes intensives Programm ansteht auf dem individuellen Trainingsplan – „seine“ Spinningstunde ein wenig anders gestalten als vorgegeben. Sinnvoll ist es sicherlich, wenn man bereits vor der Gruppenstunde ein wenig locker fährt. Zeitlich gibt es bekanntlich keine Grenzen, alles hängt vom Leistungsniveau und vom Trainingsziel ab. In der Stunde selbst kann ja das eine oder andere Intervall mitgefahren werden, wichtig ist nur, dass man nicht komplett überpowert und mit 20 mmol vom Rad fällt. Wenn allerdings Musik und Stimmung passen, kann schon mal ein wenig angezupft werden. Ob passionierte Radfahrer Übungen wie „freihändig und im Stehen“ mitmachen, hängt ganz von der individuellen „Idiotismus-Toleranzschwelle“ ab. Trittfrequenztraining mit nicht allzu großem Widerstand (sonst wird´s abermals zu intensiv) ist aber durchaus sinnvoll, weil damit z. B. auch der runde Tritt geschult wird. Nach der Stunde empfiehlt es sich dann ebenfalls, noch eine Zeitlang ganz locker zu pedalieren.

Spinning macht sicherlich für all diejenigen Sinn, die Abwechslung brauchen im Winter. Und natürlich für diejenigen, die noch nicht besonders viel Rad gefahren sind. Der fachkundige Trainer (so vorhanden) stellt das Rad richtig ein, achtet darauf, dass ökonomisch und sportlich „richtig“ gefahren wird und hat noch andere Tipps parat. Etwa einen kleinen Ausflug in die Trainingslehre in einer Intervallpause, ein paar Ratschläge zur sportgerechten Ernährung, usw. Wer vor der Stunde noch ein wenig Kräftigungs- und Stabilisationstraining absolviert, ist überhaupt perfekt unterwegs. Ach ja, Handtuch und Getränk nicht vergessen, beim Spinning schwitzt man wie Sau (weil die Luft steht), in diesem Sinne – hang loose!

Christian Kleber (MAS)

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