MaxFun Sports Laufsport Magazin

Trainingstypen

09.03.2011, 12:00:00
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nuchylee/ FreeDigitalPhotos.net

Die Typologie des Sports.

Andere Menschen schnell einordnen bzw. einschätzen zu können, verschafft dem darin Geübten einen unter Umständen entscheidenden Machtvorsprung. Gerade für Sportler kann aber das schnelle Einschätzen von Situationen und Menschen eine mehr als wichtige, wenn nicht notwendige, Fähigkeit sein. In vielen Fällen ist nämlich die eingeschlagene Wettkampftaktik von der jeweiligen Einschätzung der Mitstreiter abhängig. Ohne die Mühsal des sportlichen Wettkampfs kann es aber ebenfalls recht heiter sein, wenn man die laufenden, radelnden oder walkenden Kombattanten ein wenig auf ihr sportliches Verhalten hin beobachtet. Wir haben ein paar Vorschläge für eine eventuelle Einteilung der zu beobachtenden Typen zusammengestellt:

Der Profi: Jeder kennt diesen im Grunde ernsthaften Sportler. Keine noch so unbedeutende technische Neuigkeit ist ihm unbekannt. Er versteht den neuesten Pulsmesser, welcher die Kilometerzeit, die zurückgelegte Distanz oder gar auch das Horoskop anzeigen kann, liest täglich Fachzeitschriften, studiert jeden Bericht oder jede Theorie, die er fachgemäß zu kommentieren weiß, hat überall etwas hinzuzufügen und die Planung seines Trainings ist bis ins kleinste Detail durchorganisiert. Sogar die Pulskurven eines kurzen Regenerationslaufes werden ausgewertet, statistisch erfasst und verglichen. Bedauerlicherweise und das fällt ihm gar nicht auf, vergisst er häufig auf das Wesentliche, nämlich auf das Training. Kein Wunder, fehlt ihm dafür auch die Zeit, denn gute Organisation ist aufwendig. Argwöhnische Stimmen meinen sogar, der Profi habe weniger Freude an der Bewegung als am Reden darüber!

Der Partytiger: Sein Hauptterritorium sind die Lauftreffs, Nudelpartys und Sportmessen. Warum er an Wettkämpfen teilnimmt, weiß er selbst nicht so genau, um die Platzierung geht es ihm nicht. Mehr darum, dass man sich darüber stundenlang unterhalten kann. Fast durchgehend guter Laune, ist er beim Training fast immer mit Kollegen unterwegs, gleichgültig ob diese langsam oder schnell unterwegs sind. Ist gerade kein Redepartner zur Stelle, läuft er auf seiner Lieblingslaufstrecke auf und ab, lauernd auf Opfer, stets bereit umzudrehen, das Tempo anzupassen oder stehen zu bleiben. Nicht selten kommt es vor, dass das Weite gesucht wird, wenn der Partytiger gesichtet wird. Der nämlich kennt keine Gnade und wer einmal mit ihm eine Runde gedreht hat, wird ihn nicht mehr los, denn dann verlangt seine gesellige Gesinnung dies auch beim nächsten Mal.

Der Wettkämpfer: Mit ihm während des Trainings ins Gespräch zu kommen, gelingt sogar dem Partytiger nur schwer. Stets konzentriert unterwegs, interessiert ihn nichts außer sein Training und die entsprechende Befindlichkeit. Intervalle sind sein Leben und Wehe dem, der ihn dabei stört. Seine Gedanken kreisen Tag und Nacht um Kilometerzeiten und Distanzen. Interessiert zeigt er sich fast nur, wenn man ihn nach seinen Wettkampfergebnissen fragt. Seltsamerweise sind diese oft gar nicht besonders gut. Er hat aber in jedem Fall eine ausführliche Erklärung parat. Sein Ziel ist stets der nächste Wettkampf, denn der zurückliegende war meistens nicht zufriedenstellend. Leider hört der Wettkämpfer Tipps nicht gern, denn wir würden ihm raten, entspannter an die Sache heranzugehen.

Die Eintagsfliege: Diesen Typ trifft man erst ab dem späten Frühjahr laufend. Im Winter hat er ganz andere Interessen. Wird es allerdings draußen warm, erinnert er sich an seine vielen Bekannten, die schon Marathon gelaufen sind und wie peinlich es ihm ist, nicht mitreden zu können und wird aktiv. Geschwind hat er sich einen Trainingsplan besorgt, den besten und teuersten natürlich, erwirbt die neuesten Laufschuhe, zieht die nagelneuen Laufutensilien an und dreht seine ersten Runden. Viel zu schnell allerdings, denn nach wenigen Trainingseinheiten ist er schon übertrainiert und demotiviert, warum er sein Vorhaben auf den Herbst bzw. auf das nächste Jahr verschieben muss.

Der Pionier: Resolut und von allen Zeitgeistströmungen des sportlichen Lebens unberührt, spult er seine Laufkilometer ab. Er benötigt weder einen neuen supergedämpften Laufschuh oder ein cooles Laufshirt. Derartiges hat es in den Anfangsjahren des Laufsports auch nicht gegeben. Mit Hohn und Abneigung straft er die gestylten Sportkollegen, indem er sie kaum beachtet. Dass es eigentlich er ist, der höhnisch betrachtet wird, ignoriert er. Er läuft, um des Laufens willen und wird dies auch noch dann tun, wenn seine Schuhe durchgelaufen, sein Leibchen zerschlissen und sein Stirnband gerissen sind. Denn wenn die anderen wieder bequem und faul zu Hause sind, läuft er immer noch und das ist sein großer Trumpf.

Der Enthusiastische: Ihn findet man in sehr kurzen Zeitabständen beim Ausüben unterschiedlicher Sportarten. Das eine Mal läuft er mit Leidenschaft, dann ist Triathlon seine Leidenschaft, ein anderes Mal bereitet er sich auf die Teilnahme am Jedermann-Zehnkampf vor. Dabei ist er immer mit vollem Eifer bei der Sache und kennt jedes Detail seines Sports. Sein Enthusiasmus überträgt sich unweigerlich auf andere, oftmals mit derartiger Intensität, dass man sich selbst zu einer Teilnahme an dem von ihm gepriesenen Bewerb entschließt. Den Enthusiastischen sieht man allerdings dort nicht mehr. Er hat nämlich schon wieder ein viel tolleres Ziel im Auge: Er hat sich ein Modellflugzeug gekauft und ist einem Modellflugzeugverein beigetreten, wobei seine Begeisterung schon wieder auf dem Weg ist, diesmal zum Club der Irishdancer.

Dr. G. Heidinger für MaxFun.de Deutschland

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