MaxFun Sports Laufsport Magazin
Training im Jänner
06.01.2011, 12:00:00
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Weihnachten ist vorbei, Silvester auch, damit auch der ganze Dezember 2010. Und hoffentlich die Völlerei und das "Sich-gehen-lassen", Zeit um wieder zu einem vernünftigeren und vor allem produktiveren Lebensstil zurückzufinden. Bloß, wie sieht dieser aus, vor allem, was das Training betrifft? Für die meisten waren die letzten Wochen des alten Jahres sportlich gesehen relativ regenerativ, maximal grundlagenlastig. Aber schon stellen sich neue Herausforderungen ein, die ersten Wettläufe warten, die Frühjahrsmarathons (z. B der VCM am 17. April) sind nicht mehr weit. Im Schnitt hat man 15-20 Wochen Zeit um in Topform zu kommen. Das wären (so man beispielsweise einen 3:1er-Zyklus absolviert) 4-5 Zyklen (also 3 Wochen ansteigende Belastung, gefolgt von einer Regenerationswoche). Das ist, mit Verlaub gesagt, nicht mehr allzu viel, die Zeit rast. Auf der anderen Seite geht sich eine vernünftige und solide Vorbereitung allemal aus, auch jetzt ist noch Geduld gefragt. Wer heute noch mit harten Intervallen anfängt, ist spätestens im März platt, pünktlich einen Monat vor seinem vielleicht wichtigsten Sporttermin in diesem Jahr. Nichtsdestotrotz möchte man nicht gerade völlig abstinken bei den ersten Wettbewerben, das ist schon klar. Wer allerdings bislang brav 2-3x/Woche Krafttraining (auch oder vor allem für die Beine) gemacht hat, Alternativsportarten wie dem Langlaufen oder dem Radfahren auf der Radrennbahn den klaren Vorzug gegenüber dem Lauftraining gegeben hat, wird nicht sehr schnell sein bei den ersten Running-Competitions. Aber außer, dass er sich ungerechtfertigterweise vor Laufkumpanen, die jetzt schon förmig sind, rechtfertigen muss, wird nicht viel geschehen. Nicht aus der Ruhe bringen lassen, die Wettläufe sehen als das, was sie sind (nämlich die ersten Tempoeinheiten des Jahres, und die fühlen sich immer schwer und schlecht und schrecklich an), brav weitermachen mit alternativem Training; und langsam beginnen, ein Mehr an Laufkilometern pro Woche einzustreuen. Wer beispielsweise bislang lediglich 2x/Woche gelaufen ist und etwa 20 km zurückgelegt hat, darf eine dritte Einheit, die noch einmal 5-10 km bringt, dazu tun. Wer schon 4x/Woche unterwegs war, kann ein bis zwei Einheiten verlängern und eine fünfte kurze Einheit dazugeben. Wichtig ist immer noch die Laufschule und grundlagenlastiges Training. Wer jetzt seinen Fettstoffwechsel nicht ausreichend trainiert (und das geht am besten mit langen, langsamen Einheiten), hat später (und damit ist immer noch die Vorbereitungsphase auf z. B. einen Frühlingsmarathon gemeint) nicht genügend Grundlagen um härteres Training zu verkraften. Damit man sich ein wenig an das Tempo und den schnelleren Schritt in den bevorstehenden Wettläufen gewöhnt, kann man gelegentlich - also z. B. 1x/Woche - einen Tempoblock von 5x1 Min oder 3x2 Min einstreuen - aber nicht maximal schnell gelaufen, sondern alles nur im Hinblick auf einen schönen Schritt (ordentlicher Kniehub, gescheiter Abdruck vom Boden, phänomenales Anfersen). 10x10 s schnell mit je 10 x Trabpause passen auch gut zu einer solchen Einheit, wobei "schnell" hier auch nicht zu verwechseln ist mit "maximal". Es geht nur um die Technik und um das "Hineinfühlen" in schnellere Bewegungen. Wer beim Training merkt, dass es zu intensiv ist, sollte sofort zurückstecken oder längere Pausen machen. Niemals vergessen; wer jetzt bereits intensiv und umfangbetont trainiert, kann im weiteren Trainingsjahresverlauf nicht oder kaum noch steigern. Woher soll aber dann ein Formkurvenanstieg kommen? Der zweite wichtige Punkt; man kann seine Form nur über ein paar wenige Wochen halten; daher darf man jetzt gar nicht gut drauf sein, denn dann hätte man die Garantie dafür, dass man z. B. zum VCM 2011 bereits weit drüber ist. Patience! Christian Kleber (MAS) Link: www.MaxFun.cc |