MaxFun Sports Laufsport Magazin
Neuer Weltrekord beim Ironman Kärnten
03.07.2011, 12:00:00
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© Marino Vanhoenacker |
Zum 6. Mal hintereinander gewinnt der Belgier Marino Vanhoenacker den Ironman in Kärnten. Er stellt eine Zeit auf, die zuvor niemand auch nur ansatzweise geschafft hat, bleibt er doch gleich 4 Minuten 29 Sekunden unter der alten Bestmarke von Luc van Lierde, seinem Landsmann. Dieser hatte 1997 seine Weltbestzeit in Roth aufgestellt, wo er den Marathon in sage und schreibe 2 Stunden 34 Minuten gelaufen war. Und die letzten 10 km davon in 34 Minuten, also mit 3 Minuten 24 Sekunden Schnitt pro km! Und jetzt das! Satte 269 Sekunden schneller! Unfassbar, phänomenal, superlativistisch! Dass in des Belgiers Sog der Österreicher Michael Weiss phantastischer Zweiter mit einer ebenfalls unfassbaren Zeit von 7 Stunden 57 Minuten wird, darf - trotz dessen Humanplasma-Ja-oder-Nein-Affäre - natürlich nicht ungelobt bleiben. Beide Leistungen sind Wahnsinn und gehen mit Sicherheit in die Geschichtsbücher ein! Schade nur, dass fernsehtechnisch außer ein paar 758. Wiederholungen von alten Heimatfilmen, die - zugegebenermaßen - so manchen Sonntag nach harten Rad- oder Laufeinheiten versüßen, erst am Abend von den sportlichen Außergewöhnlichkeiten in unserem Lande zu sehen ist. Bei allem Verständnis für die Österreichische Fußballbundesliga oder den schnellen Herren auf ihren Motorbikes, einen Weltrekord (oder eine Weltbestzeit) sieht man nicht alle Tage in unseren Landen. Ebenso wenig einen hervorragenden zweiten Platz im Soge dieses Highlights. Aber so ist Österreich eben, zumindest das Fernsehen… Wie hoch sind nun diese beiden Leistungen einzuschätzen? 6 Mal in Folge einen internationalen Ironman zu gewinnen, auch wenn es nicht der auf Hawaii ist, ist außergewöhnlich. Denn die Gegner des Belgiers waren in keinem der letzten Jahre irgendwelche Nasenbohrer oder Hobbysportler. Und einen Michael Weiss dermaßen zu schlagen, das ist auch nicht jederprofis Sache, kennt man doch den ungeheuren Raddruck des Österreichers, seine 2 Stunden 43 Minuten im abschließenden Marathon sprechen ebenfalls Bände. Wenn er nun noch schneller schwimmen könnte…aber man darf nicht unzufrieden sein, Gott behüte! Bei optimalen äußeren Bedingungen gibt es auch bei den Damen tollste Leistungen, die Debütantin aus Amerika, Mary Beth Ellis, siegt in 8 Stunden 43 Minuten und 34 Sekunden und sorgt damit neben dem Damen-Streckenrekord auch für das beste Ironman-Debüt einer Frau. Die Vorjahressiegerin Eva Dollinger bleibt mit 9 Stunden 05 Minuten und 13 Sekunden glatte 13 Minuten und 37 Sekunden unter ihrer Marke aus dem Vorjahr, wird heuer aber „nur“ 5. Somit ist das Rennen 2011 schon wieder Geschichte, und es hat auch heuer unglaubliche Stories geschrieben. Jetzt ein paar Wochen Regenerieren, hernach erneut aufbauen für den Herbst - und vielleicht den Ironman auf Hawaii - und dann fiebert die österreichische Triathlon-Welt wieder Klagenfurt 2012 entgegen; wird es einen 7. Sieg in Folge geben, vielleicht gar wieder einen neuen Weltrekord, diesmal eventuell mit TV-Berichterstattung? Verdient hätten es sich alle Teilnehmer, mehr als alle anderen, die heute bis 18 Uhr zu sehen waren. Christian Kleber (MAS) Link: www.MaxFun.cc |