MaxFun Sports Laufsport Magazin

Jahreswechsel

03.01.2011, 12:00:00
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Idea go/ FreeDigitalPhotos.net

Einfach zum Nachdenken.

Der Dezember bringt jedes Jahr aufs Neue eine eigenartig ambivalente Stimmung mit sich. Einerseits ist da das zu Ende gehende alte Jahr, auf der anderen Seite strahlt uns ein völlig frisches, neues an, das noch alles verspricht und vieles halten könnte. Der Jahreswechsel kann aber möglicherweise auch der Anlass sein, einmal über das persönliche sportliche Treiben nachzudenken. Über das „Wie“ machen wir uns in der Regel ja fast täglich Gedanken, selten allerdings über das „Warum“. Kaum jemand hinterfragt nämlich die Motive seines Treibens, sondern vielmehr die Art und Weise bzw. Zusammenstellung des oft zu wichtig genommenen Trainingsplanes.

Nicht dass die Auseinandersetzung mit solchen Fragen unwichtig wäre doch in den folgenden Zeilen ist es ein anderer Aspekt, der angesprochen werden soll. Bedauerlicherweise wird nämlich in den meisten Medien des Ausdauersports nur selten nach diesem „Warum“ gefragt und kaum jemand überlegt aus welchem Grund er überhaupt mehrmals pro Woche die Mühsal des Trainings auf sich nimmt und stellt grundsätzliche Fragen: Ist es ein Leistungsziel, das ich anstrebe? Tue ich es einfach nur um gesund zu bleiben, oder möchte ich einen Ausgleich zu meinem stressigen Beruf? Geht es gar um andere psychologische Motive oder Ziele?

Eines steht fest: Gleichgültig welches Motiv es nun ist, das dich antreibt, egal welche Ziele du anstrebst, im Grunde kommt der Leistung mehr oder weniger allemal eine bestimmte Rolle zu. Diese aber wird in erster Linie beim Wettkampf verglichen, völlig vergessen wird häufig jedoch, dass  es hier noch eine andere Ebene des Erfolges gibt, nämlich die des geistigen bzw. persönlichen Erfolges. Sport kann wesentlich mehr als nur den Körper stählen, stärken oder kräftigen. Sport kann zur Lebensphilosophie werden und die Persönlichkeit entscheidend prägen bzw. verändern. Freilich in jede Richtung, warum wir gut daran tun, stets reflektiert an die Sache heranzugehen, denn viele Wege sind es, die der Sportler gehen kann und nicht jeder muss zwingend gut für ihn sein.

Denken wir nur an Menschen, die extreme sportliche Leistungen vollbringen, immer mehr an ihre Grenzen gehen, um irgendwann der menschlichen Hybris zu erliegen, einzigartig zu sein. Ständig auf der Suche nach neuen, noch größeren Herausforderungen müssen sie ihre Grenzen weiter und weiter verschieben, fühlen sich sozusagen als „Körpererlebniskünstler“ und suchen den Rausch, an dem sie sich erfreuen. Zu einem solchen Vergnügen gehört aber auch Könnerschaft, Beherrschung, Einübung, Askese, alles Dinge, die einen hohen Einsatz erfordern, den nur wenige auch zu bringen gewillt sind. Vieles bleibt dabei auf der Strecke und die Grenze zwischen Erfolg und Einsamkeit ist eine enge. Handelt es sich vielleicht tatsächlich um eine Art Kunst, die  nicht nur Erfahrung und technisches Können erforderlich macht, sondern auch die Zivilisierung und Disziplinierung des Willens zum Rauscherleben?

Im sportlichen Treiben ist allerdings oft auch nur der einfache, lustvolle Bewegungsrausch, der sich durch monotone Bewegungsrhythmen einstellt, das Motiv für das tägliche Training. Die dabei entstehende Trunkenheit, die eine Einheit von Dasein und Erfahrung, von Bewegung und Körper erleben lässt, treibt ebenfalls viele Menschen immer weiter voran. Die erlebten Flow-Erfahrungen können aufgrund ihres lustvollen Seins zum Genuss von Anstrengung führen, die bis zum Genuss von Schmerz gehen kann und für den einen oder anderen schlechterdings sogar in einer Schmerz Ekstase gipfelt.

Das Neuüberdenken der eigenen Leistungsziele, kann also manchmal ganz neue Antworten auf die Frage nach dem Warum bringen. Manches Mal führt diese Reflexion auch zu Veränderungen. Bei dem einen oder anderen von „schneller, höher, weiter“ hin zu „langsamer, intensiver, phantasievoller“. Und das, so hört man, kann sogar befreiend sein und hat so manchen zu ganz ungeahnten Erkenntnissen geführt. Deshalb: Cogite!

Dr. Günter Heidinger für MaxFun.de Deutschland

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