MaxFun Sports Laufsport Magazin
Die Radfahrer werden zur Kassa gebeten!
06.02.2011, 12:00:00
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Mit dem Auto musste man bisher ohnehin schon zahlen, was angesichts des Straßenabriebs, der Umweltverschmutzung durch Abgase und der Erschreckung der zahlreichen Wildtiere durch Motorengeräusche sicherlich auch vollkommen gerechtfertigt ist. Jetzt schlägt der Bezahlungshammer auch den radelnden Mitbürgern feste auf den Schädel, 5 Euro kostet das Vergnügen. Darin enthalten auch eine Versicherung, falls etwas passiert. Nun stellt sich die Frage, wie das Ganze weitergehen wird. Muss man in Zukunft auch für das Befahren der Donauinsel, für das Durchlaufen der Hauptallee oder das Durchschwimmen eines Donaualtarmes Bares auf den Tisch legen. Beziehungsweise bekommt man einen Chip implantiert, der automatisch den Kontostand verändert, wenn man Derartiges macht? Fragen über Fragen, aber keine Antworten. Ist es z. B. gerechtfertigt, dass eine 45 Kilo leichte junge Radlerin genauso viel bezahlen muss wie ein 110-kg-Prügel? Macht der die Straße nicht viel mehr kaputt? Und müsste dann ein Pkw-Fahrer nicht ein Vielfaches der Maut der Dame bezahlen? Also, wenn der Pkw etwa 1.125 kg hat, das 25-fache (45x25), in dem Fall also 125 Euro? Tja, aber Fairness, was ist schon Fairness? Eine Liftkarte im Ennstal kostet ab 12:00 um die 35 Euro, darin enthalten ist allerdings auch eine Auswertung, wie viele Höhenmeter man zurückgelegt hat - Tiefenmeter eigentlich, man fährt ja meistens runter. Für eine vierköpfige Familie wird´s langsam schwer. Da bleibt nur noch das Tourengehen, und das bald auch nicht mehr wirklich. Wer etwa nächtens Skipisten hinaufwandert, darf in manchen Gebieten nun damit rechnen, standrechtlich erschossen oder zum Bäckerschupfen freigegeben zu werden. Bei allem Verständnis für unser unfinanzierbares Steuersystem; wo wird das wirklich alles enden? Werden Fußgänger für das Begehen sämtlicher Gehsteige blechen müssen? Wird man im Supermarkt Regalmaut berappen müssen? Wird man für das in die Ferne schauen bestraft werden? Ist nicht ohnehin bereits alles so teuer geworden, dass man schon beinah von der Hand im Munde leben muss? Und jetzt auch noch die armen Radfahrer und die Mautstraßen (die anderen werden sicher nachziehen…). Kostet doch das neueste Carbonteil 7.000 und mehr Münzen, das Benzin zur Aussichtsprachtsuperstraße fast genauso viel, die Unterkunft beinah noch mehr, und erst die Getränke hoch droben in den Bergen. Mühsam müssen diese - meist zu Fuß - hinaufgetragen werden, in riesigen und unmenschlich schweren Rucksäcken, qualvolle Tortour. Moment, die Träger nützen die Straße doch - weil so unfassbar schwer beladen - noch viel mehr ab als die Radler?! Aber was soll´s, die Radler kommen immer schlecht weg. Der berühmte österreichische Moderator wird von einem ganz ruhigen Autofahrer verprügelt, weil er so aggressiv ist (wer jetzt…?), Radfahren im Radstadion kostet nach Gemeinderatsbeschluss jetzt auch empfindlich mehr (bis jetzt war es - bis auf die Kosten der Lizenz - ja gratis), das Radnummernschild ist nur noch eine Frage von Wochen; wo sind sie hin, die goldenen Zeiten des Radsports, in denen man nur weiße Socken und schwarze Hosen tragen durfte; die herrlichen Zeiten des Dopings, in denen selbst Hansi Meier von nebenan weit über 50 Schnitt getreten hat, die Zeiten ohne Helme, das sinnlose Kilometerfressen, die verchromten Gabeln, die Helden der Landstraße, die "echten" Zeiten? Christian Kleber (MAS) Link: www.MaxFun.cc |