MaxFun Sports Laufsport Magazin
Das große Ziel war viel zu weit
03.01.2011, 12:00:00
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Neues Jahr, neues Glück, altes Glück? Kommt ganz darauf an, was Sie persönlich daraus machen. Sie alleine erschaffen sich Ihre eigene Realität, die mit den Realitäten der anderen wenig bis gar nichts zu tun haben muss. Nur, weil sieben Freunde von Ihnen mehrfach bei Ironman-Veranstaltungen reüssiert haben, heißt das noch lange nicht, dass auch Sie dies müssen - und wenn Sie sich noch so anstrengen.
Nehmen Sie sich den Jahreswechsel her, um über Ihre Ziele nachzudenken! Nichts muss, alles kann sein. Nur, weil Sie sich etwas fix vorgenommen haben, heißt das noch lange nicht, dass auch das eintreten wird, was Sie gerne hätten. Zu komplex die Strukturen dieses Seins, zu komplex auch die Trainingslehre, die Ihnen zwar vielleicht ganz nette Anhaltspunkte liefern kann, Sie aber nicht mit der gewünschten Leistung ins Ziel trägt. Veränderung tut weh, keine Frage. Anfangs verleugnet man, dass man Veränderung notwendig hat, will es schlicht und einfach nicht wahrhaben. Nur, weil man bereits zum 10. Mal hintereinander versagt hat, heißt das doch noch lange nicht, dass man beim 11. Mal wieder "versagen" wird. Und wenn doch, gibt es ja noch ein 12., ein 13. und so weiteres Mal. Aber irgendwann ist das Maß voll. Wollen Sie wirklich zu denen gehören, die zehn und mehr Jahre lang versuchen, einen halbwegs passablen Marathon (was auch immer das sein mag) zu laufen? Warum versuchen Sie sich nicht auf kürzeren Strecken oder gar in einer anderen Sportart? Ein sehr lieber Vereinskollege von mir hat da nicht lange gefackelt vor ein paar Jahren. Er dachte immer, dass er einen Halbmarathon doch wenigstens unter 1h20 laufen können müsste. Über (also eigentlich "unter") den Viererschnitt (also 1h24) ist er nie hinausgekommen, zwei, drei Jahre lang nicht. Dabei war er jung, gesund, laut ärztlicher Untersuchung topfit, aber beim Laufen lief es irgendwie nicht so besonders. Also kaufte er sich ein Rennrad, und siehe da, innerhalb kürzester Zeit mutierte er zu einem der besten Bergfahrer Österreichs. Auch das ist relativ, keine Frage, international bläst ein anderer Wind, aber im Vergleich zu 1h24 am Halbmarathon (was relativ gesehen zu den meisten anderen Zeiten ja auch nicht grade schlecht ist) ist das doch schon was. Die Sache ist die, dass man sich nicht in etwas verrennen sollte; was nicht ist, kann zwar werden, aber wenn es lange nicht ist, wird´s wahrscheinlich nimmermehr. So wie in der Liebe. "Liebe wird nicht, Liebe ist" singt eine bekannte Künstlerin, und da hat sie wohl recht. Auch im Sport hat man meist innerhalb weniger Jahre sein Optimum erreicht, was hernach noch folgen kann, ist quasi der Nachschlag. Wer nicht innerhalb weniger Jahre in "seine" Wettkampfdistanz verliebt ist, sollte sich von ihr trennen - was ohne Frage weh tun wird - und nach Neuem umsehen. Und alsbald wird man sich anderswo viel wohler fühlen als zuvor. Also, seien Sie offen für andere Distanzen oder gar andere Sportarten - vor allem hadern Sie nicht mit Ihrem Schicksal; Sie selbst haben es in der Hand, was Sie aus Ihrem Leben und damit auch aus Ihrem Sportleben machen! Manchmal muss man eben der Vernunft gegenüber der Emotion den Vortritt lassen und sich für etwas Anderes entscheiden! Rad statt Lauf, Bergsteigen statt Klettern oder schlicht und einfach einmal nichts - und nachdenken! Sich bewusst zurücknehmen und warten, was passiert. Prosit 2011! Christian Kleber (MAS) Link: www.MaxFun.cc |