MaxFun Sports Laufsport Magazin
Warm up wenns frostig ist
07.01.2010, 12:00:00
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Wie kann gutes Aufwärmen für einen Winter-Wettlauf aussehen? Einfache Frage, einfache Antwort; wie im Sommer. Naja, zumindest so ähnlich. Wenn die Temperaturen gegen 0 Grad oder darunter rücken, hat man zunächst einmal mehr an, klarerweise. Ein gemütliches „Zum-Start-laufen“, dort den Wettkampf runterspulen und wieder heimwärts traben ist eher schwierig, wenn´s stürmt und schneit. Weil das viele Gewand, das man beim Hinlaufen anhätte, auch irgendwo liegengelassen werden muss - beim Wettkampf hat man ja doch nur das Nötigste an - doch dazu später - und mit einigem Pech findet man das später nicht wieder vor - zumindest dem Autor ist das zweimal passiert. Hat es also Temperaturen um den Gefrierpunkt, sollte man schon eine lange Laufhose, eventuell noch eine Trainingshose darüber, ein langes Lauf-T-Shirt oder gar zwei, eine lange Laufjacke, Haube, Handschuhe und Halstuch tragen, zumindest beim Einlaufen. Das ungefähr so aussehen sollte; 15-20 Minuten sehr locker eintraben, die ersten Meter sogar gehen, danach 2-3 Steigerungsläufe submaximal über 60-80m, so man die schon aus dem Training gewohnt ist. Immer wieder sieht man LäuferInnen, die richtige Sprints, maximal durchgeführt, machen; die sind nun aber wirklich nicht notwendig, wenn man nicht etwa einen neuen 1.500-m-Weltrekord aufstellen möchte - und selbst dann nicht. Vor allem mit dem Timing sollte man es im Winter recht genau nehmen, wer vor dem Start länger herumsteht, weil er sich zu früh aufgewärmt hat, kühlt nicht nur aus, sondern läuft Gefahr, sich zu verkühlen; denn geschwitzt hat man mit ziemlicher Sicherheit auch beim winterlichen Warm-up. Dann renne man den Wettkampf, wie verrückt am besten, doch vor allem mit so wenig Gewand wie möglich und nötig; hier ist natürlich jeder anders gepolt, es hat z. B. schon Weltmeisterschaften im Cross (allerdings auf dem Rad!!!) gegeben, wo die Teilnehmer bei sage und schreibe minus 10 Grad mit kurzer Hose gefahren und gelaufen sind. Und nach dem Lauf kommt eigentlich der wichtigste Teil; jetzt gilt es, nicht lang im Ziel herumzustehen und mit anderen fachzusimpeln, in welcher Kurve man die eine oder andere Zehntel liegenlassen hat, sondern so schnell wie möglich in trockene Klamotten hineinzuschlüpfen und wieder 15-20 Minuten auszutraben. Und auch nach dem Auslaufen sofort wieder umziehen und trockenes, warmes Gewand anziehen. Die Gefahr sich zu verkühlen ist auch hier sehr groß. Besonders Ambitionierte können das gesamte Prozedere auch etwas früher, nämlich zu Hause, beginnen; zwei Stunden vor Wettkampfbeginn können sich solche auf ihre Ergometer schwingen und für 25-30 Minuten sehr locker (wenig Widerstand, hohe Trittfrequenz) pedalieren. So kommt der Kreislauf schon etwas früher in Schwung, die ersten Meter des eisigen Einlaufens werden so nicht zur Qual, sondern fühlen sich schon recht angenehm an. Wenn diese ehrgeizigen Personen dann heimkommen, können sie sich auch wieder auf die Standfahrräder begeben und treten. Zusammenfassend kann man sagen, dass Aufwärmen und Cool-down im Winter ziemlich ähnlich aussehen wie im Sommer, nur, dass man sich halt wesentlich schneller aus- und anziehen sollte und mehr Gewand benötigt. Übrigens; das Aufwärmen im Gasthaus bei Jägertee und Kuchen bringt nichts-– ganz im Gegenteil; wer dies praktiziert, steigert sein Verletzungsrisiko - ähnlich wie beim „Hüttenzauber“ beim Skien. C.K Link: www.sportpayment.com |