Dass es auch unter den Sportlern immer mehr Vegetarier gibt, ist bekannt. Dass diese Form der Ernährung dem Körper sehr zuträglich ist und keinesfalls dem Training schadet, ebenfalls. Es gibt aber noch eine verschärftere Form der Ernährung, die so genannte vegane, die genau genommen die ursprüngliche Form des Vegetariers darstellt. Sie geht zurück auf Pythagoras und bedeutet, dass man nicht nur kein Fleisch, sondern auch keine Einer und keine Milchprodukte verzehren sollte. Weltweit lebt mittlerweile schätzungsweise 1 % der Bevölkerung vegan.

Oft herrscht unter den Allesessern die Ansicht, dass Vegetarier und Veganer sowieso zu bedauern sind, weil sie doch – so die irrtümliche Annahme – für ihre Gerichte fast keine Auswahl haben. Das ist allerdings sicher nicht der Fall. Auf dem Speiseplan der Veganer stehen z.B. Nudeln, Reis, Gemüse aller Art, Chili, Eintopf, Suppen Salate und selbstverständlich auch Süßspeisen. Der Unterschied ist lediglich, dass darin keine tierischen Produkte enthalten sind. Vegan zu leben ist darüber hinaus nicht einmal teurer als die herkömmliche Ernährung. Gemüse, Bohnen, Reis und Nudeln kosten oft sogar weniger als Fleisch und Milchprodukte. Die Ausnahme sind bestenfalls einige wenige ganz spezielle Produkte für Veganer.

Vegan zu leben dient nicht nur dem Tierschutz, sondern macht sich auch für die eigene Gesundheit bezahlt. Studien belegen nämlich, dass Veganer im Vergleich zu Fleischessern gesünder sind, weniger Medikamente benötigen und auch deutlich geringere Risiken auf teure Krankheiten aufweisen. Das einzige reale Problem an dieser Form der Ernährung ist jedoch, dass unser System es kaum möglich macht, 100% vegan zu leben. Oft hört man auch den Einwand, dass Veganer ihren Eiweißbedarf nicht decken könnten. Auch das ist aber nicht richtig, denn bei abwechslungsreicher veganer Kost ist der notwendige Eiweißbedarf sehr wohl gewährleistet. Die wichtigsten eiweißreichen Nahrungsmittel sind Hülsenfrüchte, Getreide, Nüsse und Samen. Diese enthalten auch alle essentiellen Aminosäuren. Darüber hinaus ist das Sojaeiweiß dem Eiweiß von Tieren ernährungsphysiologisch gleichwertig.

Für den Sportler interessant ist aber im Besonderen die Tatsache, dass gerade die vegane Ernährung ideal ist, weil sie nämlich über einen hohen Anteil an Kohlenhydraten verfügt. Der Bedarf an den wichtigen Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen wird genauso ausreichend abgedeckt. Berühmte vegane Sportler wie Carl Lewis (mehrfacher Olympiasieger, Leichtathletik), Dennis Rodman (Basketball) oder Dave Scott (6-facher Ironman Triathlon Gewinner) und viele mehr bestätigen diese Aussage. Es muss im Übrigen ja nicht sein, dass du von einem Tag auf den anderen zum Veganer wirst. Du kannst es langsam angehen und zunächst einmal versuchen, dann wirst du höchstwahrscheinlich bald die Vorteile zu schätzen lernen

Dr. Günter Heidinger für MaxFun.de Deutschland

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MaxFun Sports Redaktion