Wer das ganze Jahr über sein Geld verdienen muss, täglich seine Zeit für Job, Familie und Sport zu verplanen hat, dem wird es guttun, einmal eine Woche oder sogar zwei, ausschließlich nur dem Training zu widmen. Damit ist jedoch weder ein Urlaub gemeint, während dem du auch Sport treibst, noch eine Woche zu Hause, die nur dem Trainieren gewidmet ist, sondern die klassische Trainingswoche im Süden. In unseren Breiten ist das Laufen oder Radfahren über die Wintermonate nicht unbedingt jedes Mal ein Vergnügen. Die Witterungsbedingungen lassen so manches Training zur Mühsal werden. Deshalb kann es oft unerwartete Fortschritte bringen, wenn du dich für ein Trainingslager entscheidest.

Am sinnvollsten ist es, wenn du ein solches Vorhaben noch während der Grundlagenvorbereitung durchführst, denn in dieser Phase geht es hauptsächlich um den Umfang bzw. das Kilometersammeln. Schließlich hast du ja gerade in dieser Woche sehr viel Zeit für dein Training. Es bringt aber nichts, wenn du denkst, jetzt plötzlich doppelt so viel wie zu Hause oder sogar noch häufiger trainieren zu müssen. Du solltest auf deinem Trainingslager maximal um die Hälfte mehr als zu Hause trainieren und dabei besonders darauf achten, dass die intensiven Einheiten nur ganz spärlich vorkommen. Umfang und Intensität zu steigern, könnte das Gegenteil von dem auslösen, was es eigentlich sein sollte und möglicherweise sogar dein gesamtes bis dahin durchgeführtes Training zwecklos machen.

Nimm dir daher nicht allzu viel vor, sondern überlege vorher genau, was und wie viel du an Training in dieser Woche für sinnvoll hältst. Im Zweifelsfall lass dich genau beraten. Starte mit Bedacht in den ersten Tag und lass dich vor allem von Übereifrigen nicht mitreißen, die denken, bei einem Trainingslager handele es sich um einen täglichen Wettkampf, bei dem man den anderen zeigen muss, was man schon drauf hat. Variiere die Trainingseinheiten, indem du jeden Tag eine sorgfältige, umfangreiche Einheit durchführst, die jedoch nicht immer gleich sein sollte, sondern unterschiedlich gestaltet ist. Möglich sind lange, ruhige Läufe, extensives Intervalltraining oder auch ein sanftes Fahrtspiel. Jene, die es gewohnt sind, ohnehin sehr viel zu laufen, können unter Umständen auch zwei Einheiten pro Tag oder zumindest jeden zweiten Tag absolvieren.

In der Mitte der Woche ist ein Ruhe- bzw. lockerer Tag von Vorteil. An diesem reicht es, wenn ein kurzer bis mittellanger lediglich regenerativer Lauf auf dem Programm steht. Solltest du immer noch trainingshungrig sein, dann verwende die verbleibende Zeit für Techniktraining, Laufschule oder eventuell leichtes Kräftigungstraining. Ausreichende Dehnübungen sollten so und so selbstverständlich sein, gerade dann, wenn du mehr trainierst als du gewohnt bist.

Wähle für dein Trainingslager aber auch einen Ort aus, der dir auch in Bezug auf die Gegend zusagt, bzw. an dem es auch möglich ist, Anderes zu unternehmen, als bloß zu laufen. Es kann sehr interessant sein, wenn du die auch noch die Möglichkeit hast, in der trainingsfreien Zeit, an einem angenehmen Ort zu abzuschalten oder, wenn du erholt genug bist, etwas zu tun, das nichts mit Laufen zu tun hat, wie z.B. die eine oder andere Sehenswürdigkeit aufzusuchen.

Dr. G. Heidinger für MaxFun.de Deutschland

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MaxFun Sports Redaktion