MaxFun Sports Laufsport Magazin
Richtig belasten
02.02.2010, 12:00:00
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Jedes Training folgt bestimmten Prinzipien und Gesetzen, jede Sportart hat ihre Trainingsmethoden und wer Erfolg haben möchte, tut gut daran, diese Grundsätze zu beachten und stets im Auge zu behalten. Ansonsten ist mit Sicherheit ein mehr oder weniger großer Anteil des Trainings umsonst bzw. wirkt nicht auf jene Art und Weise, die beständig zum Erfolg führt. Die meisten Fehler und Misserfolge lassen sich, analysiert man die Trainingsaufzeichnungen eines Sportlers, auf einige wenige Prinzipien zurückführen, die gar nicht eingehalten oder zumindest nicht ordentlich beachtet werden. Möchtest du dich also sportlich weiterentwickeln und Erfolg haben, plane mit Bedacht! Einer der häufigsten Fehler liegt z.B. darin, dass Sportler in ihrer Trainingsplanung gegen eines der entscheidendsten Gesetze verstoßen bzw. dieses überhaupt nicht kennen oder beachten. Dieses Trainingsgebot geht von der trainingswissenschaftlichen Erkenntnis aus, dass es zwei verschiedene Arten von Muskelfasern im Körper gibt. Die so genannten FT-Fasern und deren Gegenteil die ST-Fasern. Sie unterscheiden sich aber nicht nur in ihrer Farbe (die FT-Fasern sind weiß, die ST-Fasern dagegen rot), sondern haben auch verschiedene Funktions- und Arbeitsweisen. Während die weißen Muskelfasern für die Kraftarbeit zuständig sind, braucht der Ausdauersportler wesentlich mehr von den roten. Die Verteilung der Fasern macht sich im Übrigen auch am äußeren Erscheinungsbild bemerkbar. Während die roten eher lang und dünn sind, ist dies bei den weißen umgekehrt. Das erklärt auch, warum Ausdauersportler fast immer sehr schlank sind, Kraftsportler hingegen sehr muskulös aussehen. Für die Trainingspraxis hat dies aber entscheidende Konsequenzen. Wenn du nämlich eine intensive, kraftbetonte Laufeinheit absolvierst, sind verstärkt auch die FT-Fasern an der Körperarbeit beteiligt. Je geringer allerdings die Belastung, desto mehr sind die ST-Fasern aktiv. Da aber, wie wir zuvor festgestellt haben, die Energiedepots der FT-Fasern wesentlich rascher entleert sind, macht es wesentlich mehr Sinn, einem intensiven Ausdauertraining ein umfangbetontes folgen zu lassen, denn dabei sind die ST-Fasern gefragt und diese waren ja bei der intensiven Belastung kaum beteiligt, sind daher also noch frisch und arbeitsfähig. Diese Reihenfolge kann indessen nicht umgekehrt werden. Bei einer lang andauernden Belastung werden nämlich sukzessive die ST-Fasern und in der Folge, wenn diese erschöpft sind auch die FT-Fasern, also beide Typen beansprucht. Wenn du daher einem sehr langen Ausdauertraining ein intensives folgen lassen möchtest, kann dieses nicht auf jene Weise wirken, die beabsichtigt ist. Der Trainingseffekt ist folglich ein anderer. Du kannst zwar, um zu variieren, was in jedem Training eine der wichtigsten Anforderungen ist, auch das eine oder andere Mal diese Reihenfolge umkehren, dann aber trainierst du andere Fähigkeiten und solltest dir dessen zumindest bewusst sein. Geht es dir aber darum, eine wirksame, effektive und intensive Einheit durchzuführen, dann wirst du um dieses Prinzip der Muskelfasertypen nicht umhinkommen. Wer diese Regel eine Zeit lang konsequent beachtet, wird auch bald den Unterschied bemerken. Und ebenso bald wird sich obendrein ein Fortschritt in der Leistung einstellen. Nicht wenige Athleten sind der Meinung ein ordentliches, anspruchsvolles Intervalltraining absolviert zu haben und sind dann überrascht, dass sie eigentlich langsamer sind, als erwartet. Der Grund sind sehr häufig die Muskelfasern, die in der beschriebenen Weise falsch eingesetzt wurden. Dr. Günter Heidinger für MaxFun.de Deutschland Link: www.maxfun.de |