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Mythos gesunde Ernährung
17.01.2010, 12:00:00
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Abgesehen davon, dass ein Apfel oder ein gegrilltes Huhn nicht gesund an sich sein können, sondern es darum geht, ob sie der Gesundheit des Menschen zuträglich sind, findet sich ein derart umfangreiches Spektrum an Meinungen und Publikationen, dass das intensivierte Forschen, eher die Verwirrung steigert und die Vertreter unterschiedlichster Ansichten, sich zunehmend in ihre Dogmen verbeißen und nur selten über den ihrer Ansicht nach „gesunden“ Tellerrand hinaussehen. Im Grund definiert die Ernährungswissenschaft gesunde Ernährung als eine Zusammenstellung von Lebensmitteln, die den Körper mit allen notwendigen Nährstoffen versorgt. Diese Definition impliziert ein entsprechendes Verhältnis von Eiweiß, Fett und Kohlenhydraten, Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Dazu gehört aber genauso die ausreichende Menge an Flüssigkeit und die wichtigen Ballaststoffe. Obwohl die Offerte an gesunden Lebensmitteln ständig mehr werden, ist damit aber noch lange nicht gesichert, dass sich der Großteil der Menschen auch tatsächlich gesund ernährt. Allein Markensiegel wie „Bio“ oder „Light“ und was es sonst noch alles an Bezeichnungen für derartige Angebote gibt, garantieren noch lange nicht, dass man bedenkenlos kaufen und essen kann, was in diesen Verpackungen enthalten ist. Aktuelle Richtwerte der meisten Ernährungsgesellschaften verlangen von einer vollwertigen Mischkost begrenzte Fettmengen und rund 60% der Energiezufuhr über Kohlenhydrate. Freilich steht fest, dass sich durch eine bewusste Lebensweise und gesunde Ernährung Krankheitsrisiken verringern lassen, was darüber hinaus auch die Leistungsfähigkeit erhöhen kann. Dogmatismus ist allerdings bei der Bewertung von Ernährung unangebracht, denn von der gesunden Ernährung schlechthin kann man nicht sprechen. Es müssen keine bestimmten Lebensmittel um jeden Preis vermieden werden, noch ist es notwendig, andere in riesigen Mengen zu verschlingen. Wie bei fast allen Dingen im Leben ist die richtige Mischung bzw. Dosierung das Entscheidende. Es geht also vielmehr um das immer noch verbreitete falsche Verhalten in Punkto Ernährung und Bewegung. Wir Läufer bewegen uns in der Regel zwar recht viel, oft aber ist die Art und Weise nicht die richtige. Zu intensiv, zu kurz, zu unregelmäßig, dazu die falsche Einschätzung der verbrauchten Energie und Stress im Training und Alltag, können sogar beim Sportler die Gesundheit gefährden. Daraus resultieren oft die unterschiedlichsten Beschwerden. Der Stoffwechsel oder die Verdauung leiden darunter. Herz- und Kreislaufstörungen sind keine Seltenheit, selbst unter Sport treibenden Menschen. Die Conclusio aus dem Gesagten kann also nur sein, dass es nicht darum geht, sich von geschickten Werbestrategen suggerieren zu lassen, dass es ausreiche, ein bestimmtes Produkt zu nehmen und schon sei alles in Ordnung, sondern einen sinnvollen, überlegten Ausgleich zwischen Ernährung und Bewegung zu schaffen. Verwende also besser deine Zeit für dein – überlegtes - Training als für die Auswahl von angeblich noch gesünderen Lebensmitteln. Dr. G. Heidinger Link: www.maxfun.de |