MaxFun Sports Laufsport Magazin
Leistungssteigerung durch Bahntraining
09.06.2010, 12:00:00
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Wer läuft und dabei Ziele verfolgt, schneller werden möchte und persönliche Bestzeiten verbessern will, der wird nicht umhin kommen, sein Training zu planen, entweder mit professioneller Hilfe oder in Eigenregie. Beides kann funktionieren, vorausgesetzt, der Plan ist von jemandem erstellt, der nicht nur über Erfahrung, sondern auch über das notwendige theoretische Trainingswissen verfügt. Spezialisten gibt es mittlerweile mehr als genug, darunter sicherlich auch gute, je höher allerdings das Leistungsniveau eines Sportlers, desto differenzierter muss auch das Training werden. Irgendwann sind die Möglichkeiten jedoch ausgereizt und dann braucht es neue Ideen und andere Varianten. Was eigentlich selbstverständlich sein sollte, fällt aber kaum jemandem ein: Das Training auf der Laufbahn! Die Laufbahn ist nicht nur im Winter eine Alternative für diejenigen, denen im Freien zu kalt ist, sondern das ganze Jahr über eine hervorragende Möglichkeit, bestimmte Fähigkeiten zu schulen. Wer das Glück hat, eine Halle in seiner Nähe zu haben, wird dort wahrscheinlich eine 200 Meter Bahn vorfinden, auf allen anderen Anlagen sind fast immer 400 Meter Bahnen vorhanden. Manche Trainingshallen, wie z.B. das Ferry-Dusika-Stadion in Wien verfügen sogar über Bahnen, die in den Kurven ein Gefälle aufweisen, was ganz besonders interessante und förderliche Trainingsübungen möglich macht. Im Grunde aber sollten Sie die Laufbahn in erster Linie für das Tempotraining nutzen. Dafür eignet sich verständlicherweise die Intervallmethode. Kaum jemand wird auf die Idee kommen, für einen 2-Stunden Grundlagenlauf die Laufbahn aufzusuchen. Je nach Jahreszeit und Vorbereitungsperiode sollten Sie daher die Laufbahn nutzen. Befinden Sie sich in der Grundlagenvorbereitung, was für uns Läufer meistens während der winterlichen Jahreszeit der Fall ist, müssen Sie sehr vorsichtig mit dem Bahntraining umgehen. Am sinnvollsten sind dann Steigerungsläufe, die nicht viel mehr als eine halbe Runde dauern, wobei das volle Tempo maximal über 6 - 8 Sekunden erreicht werden sollte. Dazwischen traben Sie locker weiter. Freilich können Sie auch einmal pro Woche während der Grundlagenvorbereitungsphase ein Intervalltraining auf der Bahn einplanen, dann aber ist es besser, wenn Sie extensive Intervalle wählen und dafür längere Distanzen. 1000er auf der Bahn sind sicher eine gute Sache. Beispiel: Einlaufen + 8 - 10 x 1000 im mittleren Intensitätsbereich + ordentlichem Auslaufen. Am besten eignet sich das Bahntraining freilich für die spezielle Wettkampfvorbereitung. Schon mancher Läufer hat plötzlich einen Leistungssprung festgestellt, wenn er kürzere Intervalle auf der Bahn über einen längeren Zeitraum durchgeführt hat. Oft hat sich nämlich der über tausende Kilometer gewohnte Schritt derart eingeschliffen, dass ein Tempo, das nur ein paar Sekunden schneller als gewohnt ist, nicht mehr verkraftet wird. Trauen Sie sich also ruhig einmal über einige Wochen oder sogar Monate auf die Bahn! Laufen Sie dort z.B. 400er Intervalle deutlich unter Ihrem 10 oder 5 Kilometer Wettkampftempo! Die Pause muss dann natürlich länger dauern als beim extensiven Intervall - mindestens genauso lange wie die Belastung. Variieren Sie aber auch und laufen Sie genauso von Zeit zu Zeit 200er bzw. hin und wieder 800er usw. Achten Sie aber in jedem Fall beim Laufbahntraining darauf, dass Sie nicht übertreiben. Ein derart intensives Training mehr als einmal pro Woche, verkraften eigentlich nur Profis. Schnell ist sonst die erste Überlastung zu verzeichnen oder ein Übertraining da, noch bevor Sie es überhaupt gemerkt haben. Ebenso müssen sich Bänder, Sehnen und Gelenke an die doch veränderte Belastung gewöhnen! Und das braucht Zeit. Dr. G. Heidinger für MaxFun.cc Link: www.MaxFun.cc |