MaxFun Sports Laufsport Magazin
Laufen in einer 2-Millionen-Weltmetropole
13.04.2010, 12:00:00
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Natürlich darin, dass es auf dem Land mehr Grün und in der Stadt mehr Grau gibt. Mitnichten, meine sehr geehrten LeserInnen, mitnichten. Natürlich ist die Bebauungsdichte meist eine höhere im urbanen Raum, nichtsdestotrotz können die meisten Großstädter froh sein über die Begrünungspolitik, die man in Weltmetropolen vorfinden kann. Nehmen wir zum Beispiel Wien; hier hat man unzählige asphaltierte, aber auch „wilde“ Kilometer auf der Donauinsel, die in die eine Richtung weiterbefahr- und belaufbar Richtung Hainburg ist, man muss lediglich einen kleinen Schwenk durch den Ölhafen in die Lobau machen; und dass sich dort Fuchs und Hase Gute Nacht sagen, ist eine Mähr´, einen Fuchs treffen, der einen dann ganz verblüfft anschaut, kann man allerdings schon. Ebenso verblüfft (vor allem darüber, wie groß so ein Tierchen ist, wenn es einen Meter neben dem Bike steht) fährt man dann frohen Mutes weiter. In die andere Richtung gelangt man gar bis Passau und durchquert herrliche Auwege an der lieblichen und doch ganz schön blauen Donau entlang. Die Prater Hauptallee mit ihren zahl- und endlosen Arterien und Arteriolen lädt täglich mehrere tausend LäuferInnen, GeherInnen und HedonistInnen ein, frisch-urbanes Aerosol zu inhalieren und hernach gehirngestärkt und –gekühlt zurück zum Arbeitsplatz zu kehren, um mit doppelter Geschwindigkeit zu agieren. Wer laufenderweise in Schönbrunn unterwegs ist, wird bei jedem Schritt an die unvergessene Romy Schneider erinnert, an ihre glockenhelle Stimme, ihre unbeschwerte Art, und just wird auch das Laufen unbeschwert und wunderschön. Der Lainzer Tiergarten rechts davon wartet mit ein paar Wildsäuen und knackigen Anstiegen, der Donaukanal zu Sommerszeiten mit herrlichen Lokalen, die man nach getanem Training kurz zwecks Mineralstoff- und Spurenelementaufnahme aufsuchen kann. Der Laaerberg winkt mit saftig-grünen Haiden, wer ihn überquert, kann ordentlich Meter machen im Kurpark Oberlaa und am schwefeligen Liesingbach. Aber auch die prachtvolle Ringstraße schreit hie und da förmlich danach, belaufen zu werden. Wer es bergig liebt, klettert Kahlen-, Leopolds- oder Bisamberg empor, eilt den Hermannskogel mit Rekord hinauf. Zahlreiche Parks, erinnert sei nur noch an den Augarten und den Türkenschanzpark, lechzen ebenfalls danach, belaufen zu werden. Da soll noch einer sagen, das Laufen in einer 2-Millionen-Weltmetropole sei mühsam wegen der vielen Autos und Häuser und Fabriken und Firmen… Selbstredend ist das Laufen und Sporteln auf dem Land ein wundervolles Vergnügen, hat man doch beispielsweise in Österreich zahlreiche Berge, Täler, Flüsse, Seen, Naturschutzgebiete, die man im Vorbeilaufen bestaunen kann, die gute Luft dazu, das zünftige Essen hernach, Herz, was willst du mehr? Auch wenn ein paar Kreisverkehre, Umfahrungsstraßen und Autobahnen das Naturbild ein wenig zu verschandeln drohen, doch Auto- und Güterverkehr müssen sein. Müssen!? Doch einfach zu sagen, wer auf dem Land wohnt, hat´s besser, weil bessere Luft, weniger Verkehr, keine Häuser, das ist zu seicht. Es geht vielmehr darum, was man persönlich möchte. Wer den Luxus einer Stadt, die Geschäfte, das Getriebe, die Kaffeehäuser nicht missen, aber dennoch von einer beachtlich grünen Lunge profitieren will, ist in Wien gut aufgehoben. Wer den Luxus Land mit all seinen Facetten braucht, wohnt und rennt eine halbe bis sechs Autostunden entfernt von der Hauptstadt. Wir haben ein schönes Land! Christian Kleber (MAS) Link: www.WomanMaxFun.com |