MaxFun Sports Laufsport Magazin
Gefährliche Dehydration?
08.04.2010, 12:00:00
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Kaum ist die Zeit der großen Marathonbewerbe gekommen, hört und liest man in einschlägigen Medien die verschiedensten Geschichten rund um dramatische Schicksale von Läufern, die das Ziel nicht mehr erreicht haben, bzw. direkt auf oder hinter der Ziellinie zusammenbrechen usw. Eine der häufigsten Erzählungen ist jene vom Flüssigkeitsverlust beim Sport und seinen oft verheerenden Folgen. Fakt ist, dass immer wieder Sportler bei Wettbewerben dehydrieren und das ganz besonders bei längeren. Das Problem liegt in kurzen Worten darin, dass man sich nicht wirklich auf sein Durstgefühl als Erinnerungshilfe verlassen kann. Man merkt nämlich erst viel zu spät, was man tatsächlich an Flüssigkeit durch das Schwitzen verloren hat. Körperliche Aktivität unterdrückt also seltsamerweise das Durstgefühl. Dehydrierung beeinträchtigt aber die physische und psychische Leistungsfähigkeit enorm, weshalb man alles Mögliche tun sollte, um diese tunlichst zu vermeiden. Ansonsten verursacht das Schwitzen eine allmähliche Abnahme des zirkulierenden Blutvolumens, was den Körper zunehmend austrocken lässt. Dies hat zur Folge, dass sich das Blut verdickt, was wiederum das Herz-Kreislauf-System belastet und den Puls ansteigen lässt. Die Herzfrequenz steigt im Übrigen, damit der notwendige Blutfluss zu den aktiven Muskeln und den lebenswichtigen Organen erhalten bleibt. Weil jedoch das Blutvolumen aufgezehrt wird, reduziert sich im Gegenzug der Blutfluss zur Haut. Die Folge davon ist verringertes Schwitzen und damit einhergehend, eine Beeinträchtigung der Wärmeableitung von der Haut. In der Folge steigt die Körperinnentemperatur, was möglicherweise zu Hitzestress, einem Kollaps bzw. im Extremfall sogar bis zum Tod führen kann. Zu bedenken ist in diesem Zusammenhang, dass schon ein Verlust von Flüssigkeit in der Höhe von lediglich 2 % des Körpergewichts die Leistung um 10 - 20 % reduziert. Ein Flüssigkeitsverlust von mehr als 3 - 5 % des Körpergewichts setzt die aerobe Leistungsfähigkeit noch deutlich mehr herab und beeinträchtigt die Reaktionszeit, das Urteilsvermögen, die Konzentration usw. Wenngleich das Ganze sich wahrlich nicht ungefährlich anhört, brauchen Sie jetzt nicht in Panik auszubrechen, sondern einzig das vermeiden, was oben beschrieben wurde. Tun Sie dies, indem Sie ausreichend trinken. Sowohl in den Tagen vor dem Marathon, als auch während des Laufes. Achten Sie aber darauf, dass es nicht ausschließlich Wasser ist, das Sie zuführen, denn im Übermaß genossen verursacht es Blähungen, unterdrückt das Durstgefühl und stimuliert den Urinausstoß. Greifen Sie deshalb besser zu Sportdrinks, in denen rund 10 - 25 mmol/Liter Natrium als Salz enthalten sind. Trinken Sie also während des Wettkampfs so oft als möglich und beginnen Sie damit auch sehr früh. Tun Sie dies nicht nur an den Verpflegungsstellen, sondern auch bei jeder anderen Gelegenheit. Je höher die Temperatur, desto mehr müssen Sie sich im Notfall zur Flüssigkeitsaufnahme zwingen. Dann kann auch nichts geschehen und Sie werden sicher und ohne Schäden die Ziellinie überqueren. Dr. G. Heidinger Link: www.MaxFun.cc |