Langsam steigt die Nervosität, die letzten Rennen sind geschlagen, die letzten langen Läufe absolviert. Jetzt heißt es nur noch warten?
Beinah, denn ganz so ist es wieder nicht, schließlich sollte am Dienstag oder Mittwoch noch eine kurze Tempoeinheit ungefähr im Marathontempo (fünf, sechs Kilometer) gemacht werden, einfach, um die Spritzigkeit, den Muskeltonus zu erhalten. Diejenigen, die in einer Staffel reüssieren möchten, sollten noch ein schnelles Intervalltraining (Dauer und Intensität abhängig vom Leistungsniveau) runterklopfen, danach ist aber Schluss mit lustig. Soll aber nicht heißen, dass man die Beine dann nur noch hochlegt und sich dem Nudelessen hingibt, einige wenige langsame Kilometer mit ein paar Steigerungsläufen sollte man zwecks Lockererhaltung der Beine ja doch noch laufen. Vor allem eine kurze Einheit von etwa 20 Minuten direkt am Tag vor dem Marathon hat sich bei den meisten bewährt, die fällt unter die Kategorie "Einlaufen"; auch hier sind zwei bis drei Steigerungsläufe über 60-70 Meter sicher nicht das Allerverkehrteste.
Für diejenigen, die zum ersten Mal bei der 42,195-km-Schlacht von Marathon dabei sind, hier noch eine kurze To-do-Liste.
- Holen Sie sich rechtzeitig die Startunterlagen ab. Stehen Sie am Tag vor dem Marathon nicht allzu lange im Zelt herum, legen Sie auch nicht unbedingt eine stundenlange Shoppingtour ein; die Füße und Beine werden sonst zu müde, das rächt sich am nächsten Tag.
- Essen Sie (wie übrigens in der gesamten Marathonvorbereitung?!) in der Woche vor dem Tag X kohlenhydratreich. Nudeln, Reis, Brot, usw., gehören auf den Speiseplan, Wurst, Würstel und dergleichen haben da nicht viel verloren.
- Am Tag vor dem Marathon sollten Sie zwar kohlenhydratreich essen, übertreiben Sie es aber nicht. Wer an diesem Tag gerade mal 20 Min laufen geht und 3-5 x "seine Kohlenhydratspeicher anfüllt", hat am nächsten Morgen zwei Kilo mehr mit sich herumzuschleppen. Wozu?
- Schneiden Sie schon am Wochenbeginn Ihre Zehennägel. Wer schon einmal mit einem eingewachsenen Nagel losgelaufen ist, weiß, dass man speziell ab der zweiten Hälfte, wenn man sich schon unabsichtlich etwas Wasser über das Schuhwerk geleert hat, nicht mehr besonders weit kommt.
- Am Tag des Marathons selbst keine Experimente mehr! Wer es gewohnt ist, mit Kaffee aufzustehen, sollte dies getrost auch an diesem Sonntag machen. Bewährt haben sich bei den meisten Marathonis Toastbrot mit etwas Butter und Marmelade oder Honig, ca. 2,5-3 h vor dem Start.
- Seien Sie rechtzeitig im Startgelände, nehmen Sie sich ein wenig zu trinken mit (z. B. ein kleines isotonisches Getränk), entleeren Sie sich vor dem Start so oft und gründlich wie möglich. Nichts schlimmer, als wenn man nach 6 Kilometern pinkeln - oder noch schlimmer, groß - auf die Toilette muss.
- Schmieren Sie sich Ihre Brustwarzen, Ihre Innenseiten der Achseln und Oberschenkel ordentlich fett ein; die Brustwarzen können Sie auch mit wasserfestem Pflaster überkleben! Blutige Scheuerstellen könnten Sie sonst zu einer Aufgabe zwingen!
- Der Marathontag wird wahrscheinlich der härteste Tag Ihres Lebens! Aber um Mark Allen, DIE Triathlonlegende, zu zitieren, "es wird aber auch schlicht und einfach ein weiterer Tag in Ihrem Leben, der so wie alle anderen nach 24 Stunden zu Ende sein wird!"
In diesem Sinne, hang loose und beißen, beißen, beißen!
Impressionen und Video von MaxFun.cc vom Vienna City Marathon 2010 bereits am 18. April in der Rubrik "Bilder und Video"
Christian Kleber (MAS)
Link: www.MaxFun.cc