MaxFun Sports Laufsport Magazin
Das Training der Großstädter
09.03.2010, 12:00:00
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weil ihnen alle anderen Wege zuwider, nicht bekannt oder zu umständlich zu ermitteln sind. Dabei hat auch eine Millionenmetropole wie Wien nicht nur Hauptallee, Schönbrunn oder Donauinsel zu bieten, wenngleich man schon in diesen drei Gebieten unzählige Wege finden wird, so man sie nur suchte. Lässt man die zahlreichen Grünflächen mal beiseite, und davon gibt es beispielsweise in der eben angesprochenen Hauptstadt von Österreich doch etwas mehr als die genannten, bleibt immer noch die beträchtliche bebaute Fläche über; die man als LäuferIn oft gar nicht bemerkt, weil man eben denkt, dort gar nicht laufen zu können. Doch das muss so nicht stimmen. Wenn man ein paar einfache Regeln beachtet, können auch die Straßen der Stadt zu einem herrlichen, weil abwechslungsreichen Trainingsrevier werden. Autobahnen und Stadtautobahnen sind tabu, das sollte klar sein, ebenso wie Schnellstraßen und - so man weiter hinaus- und wieder zurücklaufen möchte - auch stark befahrene Bundesstraßen. Müßig, dies zu erwähnen? Mitnichten, meine Damen und Herren, mitnichten, bekam ich doch einmal einen Anruf eines erbosten Freundes, der sich darüber aufregte, dass alle AutofahrerInnen ihn auf der doch recht frequentierten Bundesstraße 17 auf dem Weg nach Wien anhupten und beinah ermordeten, bloß weil er per pedes auf selbiger unterwegs war. Wo doch das Gehen und das Laufen die wesentlich ursprünglichere Art und Weise sich fortzubewegen sei als das Auto fahren. Anruf und Inhalt (das „Erbostsein“) des Anrufs waren wohl nicht ganz ernst gemeint, wohl aber stimmte die Tatsache, dass sich Gustav tatsächlich dort bewegte, wo er vorgab. Dies ist ein wenig zu gefährlich und muss auch nicht sein. Rote Ampeln sollten nur überlaufen werden, wenn keine Kinder in der Nähe sind, denn für diese sind wir Erwachsenen Vorbilder. Und selbstverständlich auch nur dann, wenn der Querverkehr nicht gerade stark ist. Abends und nächtens empfiehlt es sich, Gewand mit reflektierenden Streifen anzuziehen, damit man besser gesehen wird. Untertags ist dies nicht notwendig, schön ist es allerdings, wenn man mit einem Lächeln über Gehsteige, Straßen und Plätze trabt; die Entgegenkommenden erwidern dieses dann und alsbald ist die ganze Stadt eine freundlichere, weil Lächeln ansteckt. Sollten Sie alleine unterwegs sein bei Ihrem Läufchen durch die Stadt, so halten Sie die Augen offen; Dinge, die Ihnen sonst nie auffallen würden, stechen Ihnen plötzlich in die Genannten, weil die Wahrnehmung bei zehn, zwölf Kilometer pro Stunde eine völlig andere ist als bei vier (Gehen) oder fünfzig (Auto fahren). Manches Mal werden Sie innehalten und denken, Sie wären in einer anderen Stadt. Warum eigentlich das Ganze? Warum nicht weiter seine Bahnen im Prater ziehen? Nun, zum einen sorgen wöchentliche Läufe durch Urbanes für Abwechslung, zum anderen kann man so leichter von A nach B gelangen (die wenigsten wohnen am Praterstern und arbeiten im Lusthaus, wo das Laufen von A nach B, um in die Arbeit zu gelangen, auch in der Hauptallee möglich wäre), und überdies - und dies ist der vielleicht wichtigste Punkt – lernt man eine Stadt so noch viel besser und genauer kennen, kennt sich einfach schnell unheimlich gut aus! Christian Kleber (MAS) Link: www.MaxFun.cc |