MaxFun Sports Laufsport Magazin
Ausdauer-Forum
25.08.2010, 12:00:00
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Aus purer Langeweile - die Zeitung war gelesen, das Buch auch, Training abgeschlossen, gegessen, blablabla - blätterte der Autor dieser Zeilen neulich zum zweiten Mal nach 2007 in diversen Ausdauer-Foren, die so im Internet kursieren, herum. Gemeint sind vor allem die Radsportseiten, die prinzipiell wahrscheinlich dazu genützt werden sollten, um sich gemeinsame Trainingsausfahrten oder -läufchen (ja, es gibt auch RadfahrerInnen, die laufen) auszumachen, alte Socken zu verkaufen oder Ähnliches. Konjunktiv deshalb, weil man nach längerem Lesen, das richtig süchtig machen kann, auf ganz Anderes stößt. Und mehr und mehr erschrickt, erkennt, versteht. Erschrecken muss man deshalb, weil die Aggression von Eintrag zu Eintrag steigt, meist in einer nicht mehr ganz subtilen Beschimpfung endet, häufig anonym, da ist man leichter unflätig. Was wird beschimpft? Alles. Am häufigsten der, der den vorigen Eintrag gemacht hat, selten ist man dergleichen Meinung, und das schreibt man dann auch nicht hin. Klar, Zeitungen berichten auch nicht von den Hunderttausenden RadfahrerInnen, die verletzungsfrei fahren, sondern von den beiden Unfällen mit (am besten) tödlichem Ausgang. Traurig, aber wahr. Aber worin liegt die Motivation, sich (scheinbar) sämtliche Beiträge zu irgendeinem Thema durchzulesen und diese dann auch noch - immer abfälliger - zu kommentieren? Auf der einen Seite muss es Fadesse sein, denn jemand, der vielbeschäftigt ist, Sport betreibt und glücklich ist, kann - schon alleine aus Zeitgründen - nicht auf die Idee kommen, alles und jedes zu kommentieren. Auf der anderen Seite muss es gekränkter Stolz sein, entweder bringt man selbst beim Wettkampf nicht die Leistung, die man gerne bringen möchte, und versucht sich dann eben irgendwie über Umwege dafür zu rechtfertigen; "entweder waren die GegnerInnen aufgedonnert" oder "man hat ja alles nur aus dem Training heraus gemacht, und der und der lebt ja nur noch für den Sport" oder, oder, oder. Und das wird heftigst kommentiert, weil die anderen waren ja auch dabei und haben es gesehen. Warum sind so viele ÖsterreicherInnen derartige NeiderInnen? Die Mentalität der meisten ist die des Raunzens, auch im Sport. Kaum eine/einer, die/der nach dem Zieleinlauf tatsächlich mal zufrieden ist. Unvergesslich der Ausspruch eines ehemaligen Freundes nach dem Gesamtsieg beim ersten oder zweiten Wiener Business Run, "naja, mehr als gewinnen kann man ja nicht". Was soll(te) das? Warum kann man sich nicht mal freuen, auch über die Leistung von anderen? Worin liegt da das Problem? Klar, gesunder Ehrgeiz und die Einstellung, seine GegnerInnen bezwingen zu wollen, sind - vor allem bei Wettkämpfen - sicherlich nicht verkehrt, wozu sollte man sonst überhaupt wettkämpfen? Klar sollte man sich zu einem Wettlauf hinstellen und gewinnen wollen, man kann das auch seinen Freunden im Vorfeld kundtun, die Motivation ist dann meist umso größer; wenn´s nicht klappt, bricht auch keine Welt zusammen, und vor allem ist man daran meist selbst Schuld und sollte sich das auch eingestehen! Wer dann allerdings hergeht und in sämtlichen Foren postet, dass alle anderen wahrscheinlich nur aufgrund der Einnahme von verbotenen Substanzen oder weil sie viel weniger arbeiten müssen oder, oder, oder, schneller waren, ist eigentlich von armseliger Natur. "Eigentlich" deshalb, weil man sich ja noch ändern kann. Mehr Positives schreiben, anderen gratulieren, sie unterstützen, wenn´s mal nicht so lief, etc. Das wünschte sich der Autor! Link: www.MaxFun.cc |