MaxFun Sports Laufsport Magazin

Aufi aufn Berg - Sommerzeit, Wanderzeit

17.07.2010, 12:00:00
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Auch für viele AusdauersportlerInnen eine willkommene Abwechslung zu den Kilometerklopfereien im Vorfeld diverser Lauf-/Rad- oder Triathlonveranstaltungen.

Sommerzeit, Wanderzeit. Auch für viele AusdauersportlerInnen eine willkommene Abwechslung zu den Kilometerklopfereien im Vorfeld diverser Lauf-/Rad- oder Triathlonveranstaltungen. Abenteuer gepaart mit Natur pur, Jungsein, Gipfelglück, Fun & Spaß ohne Ende. Dazu kommt, dass gerade SportlerInnen auch aus den Bergerlebnissen Trainingseinheiten machen, bergauf hinhalten, bergab koordinatives und propriozeptives (also soz. "vorausdenkendes Muskelspiel"-) Training. So mancher hat sich zum Ziel gesetzt, in der heißen (und damit oft wettkampffreien) Zeit so viele Gipfel, etwa Dreitausender, wie möglich zu machen.

Ein paar Dinge sollten beachtet werden. Beim Bergsteigen sind es einige Komponenten, die einen "normalen" Wanderer zu einem "guten" Bergsteiger machen. Abgesehen von der Ausrüstung, der Technik und der mentalen Stärke ist es vor allem der Ausdauertrainingszustand, je besser dieser ist, desto leichter fällt jede Besteigung. Doch gerade darin liegt auch der Hund begraben, viele gut trainierte Ausdauerfreaks neigen auf der einen Seite dazu den Berg zu unterschätzen, auf der anderen belächeln sie die "normalen" Wanderer und Bergsteiger, die halt zum Gipfel und wieder zurück gut und gerne doppelt so lange benötigen. Berge sollten allerdings nicht unterschätzt werden. Selbst bei noch so einfachen Klettersteigen kann ein von oben herabfallender Stein tödlich sein.

Je höher der Berg, desto mehr muss auf das Wetter geachtet werden. Selbst jetzt, wo es allerorts 30 und mehr Grad hat, liegt oberhalb von 2.500 Metern des öfteren Schnee, und zwar so viel, dass man sich mit reinen Trailrunningschuhen nicht nur schwer tut, sondern durchaus auch einiges aufs Spiel setzt, wenn man etwa so mir nichts dir nichts ein abschüssiges Schneefeld quert. Einmal ausrutschen genügt und man flitzt beinah wie im freien Fall Richtung - im besten Fall flacher werdendes Gelände, im schlimmsten Richtung Abgrund. Mit Wanderschuhen, Steigeisen und Pickel passiert sowas wesentlich weniger leicht. Und nur weil man den Marathon in 2h40 laufen kann, ist das keine Garantie dafür, dass einem eh nichts passiert; und übrigens auch kein Freibrief dafür, andere, "normale" Wanderer auszulachen oder beim Aufstieg fast auf die Seite zu stoßen, nur weil diese etwas langsamer unterwegs sind. Hochmut kommt bekanntlich vor dem Fall.

Dass man seinen Mist gefälligst wieder mit ins Tal nehmen sollte, dürfte sich bei den meisten Outdoor-SportlerInnen schon herumgesprochen haben, bei allen nicht, sieht man doch immer wieder Verpackungen von Kohlenhydratgels oder -riegeln am Berg herumkugeln. Wahnsinn! Genauso wie die immer häufiger auftretenden Klagen von BergsteigerInnen oder solchen, die es noch werden wollen, gegen die WegebetreuerInnen des Alpenvereins oder der jeweiligen Gemeinden! Weil bei Klettersteigen Steine locker werden und herabpurzeln, Leute eventuell verletzen. Zwei Faktoren, die man bedenken sollte; erstens dürfte tatsächlich die Klimaerwärmung an den immer öfter auftretenden Felsabbröckelungen Schuld sein, ergo sind auch die Leute daran Schuld, die klagen, zweitens kann doch nicht jeder Stein und jeder Felsbrocken dauernd kontrolliert werden. Man befindet sich in der Natur und nicht in einem Einkaufszentrum.

Und mit solchem Respekt sollte man auch an die Sache herangehen; niemanden auslachen, weil er langsamer ist, keinen Dreck wegwerfen, und vor allem nicht hochnäsig und dekadent dem Berg, der Natur und dem Wetter gegenüber auftreten. Denn sonst gibt es vielleicht gar keinen weiteren Marathon, Halbmarathon oder Ironman mehr. In diesem Sinne, "aufi aufn Berg"!

Christian Kleber (MAS)

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