MaxFun Sports Laufsport Magazin
Willst Du eine Banane?
29.08.2009, 12:00:00
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„Na, na, na, I wü kane.“ Kennt man. Kaum einer, der da nicht schon mitgesungen hat, die eine oder andere wird sich das auch schon beim Marathon oder Triathlon gedacht haben. Pfui, ich kann diese blöden, gelben Früchte nicht mehr sehen! Die einen vertragen sie gut, die anderen bekommen Sodbrennen und können nur noch unter erschwerten Bedingungen weiterlaufen. Was ist nun dran am Mythos „Banane“? Immerhin fehlt sie wirklich auf keiner Verpflegungsstelle größerer Wettläufe oder Triathlons, außer beim noblen Medoc-Marathon in Frankreich vielleicht (dort bekommt man stattdessen reinen Wein eingeschenkt). Eine durchschnittliche Banane wiegt zwischen 100 und 130g, ohne Schale selbstverständlich. Sie enthält 74% Wasser, eignet sich trotzdem eher schlecht als Durstlöscher, vertreibt aber aufgrund des relativ hohen Kohlenhydratanteils von 22% (das sind bei einer Banane knappe 100 kcal) doch recht ordentlich das Hungergefühl aus dem Magen. Eine Banane deckt den Kaliumbedarf des Menschen zu ca. einem Fünftel, interessant für Menschen mit latentem Kaliummangel, aber natürlich auch für alle SportlerInnen, ist Kalium doch ein wichtiges Spurenelement im Zellstoffwechsel. Vitamine sind in der Banane ebenfalls breitgefächert, aber von jedem einzelnen sind nicht allzu viele enthalten; von Vitamin C etwa tauchen nur 8mg auf – wenn man weiß, dass einige namhafte Sportwissenschaftler AusdauersportlerInnen den täglichen Verzehr von bis zu 10g (Gramm, nicht mg!) empfehlen, müsste man 1.250 Bananen pro Tag essen, um dieser Empfehlung gerecht zu werden. Ein Ding der Unmöglichkeit, für Menschen zumindest! Indien produziert mit etwas mehr als 21 Mio. Tonnen pro Jahr die mit Abstand meisten Bananen, gefolgt von China und den Philippinen, was den Trugschluss eben nicht erlauben darf, dass man mit dem Verkauf von der krummen Frucht nicht reich werden kann – das hat leider andere Gründe! Die EG-Verordnung Nr 2257/94 (Bananenverordnung) schreibt unter anderem vor, dass Bananen mindestens 14 cm lang und 2,7 cm dick sein müssen (Sonst sind sie keine Bananen, nein, sie gehören dann automatisch nur zur Klasse II der Bananen – es kommt eben doch auf die Größe an!). Außerdem müssen sie unbeschädigt sein, dürfen noch nicht gereift sein (also grüne Farbe der Schale). Bei allem Regelungs- und Verordnungswahn, eines darf man der EU nun wirklich nicht unterstellen; in dieser Verordnung wird der Krümmungsgrad der Banane NICHT vorgeschrieben! Also gelten auch völlig gerade oder zu einem vollendeten Kreis geformte Früchte als „Banane“, so sie die anderen Kriterien erfüllen. Wie bei allen anderen Lebensmitteln gilt allerdings auch hier; wer die Banane gut verträgt, kann sie in Training und Wettkampf hervorragend als Energie- und Kaliumlieferant einsetzen. Überdies wirkt sie aufgrund ihrer leichter Bekömmlichkeit wunderbar gegen Durchfall UND Verstopfung, ein Zaubermittel also. Und die ganz Schlauen setzen Bananenschalen im Wettkampf als durchaus brauchbares Mittel ein, um ihre GegnerInnen auszuschalten! Wer allerdings innerhalb seiner rauen Schale ein weiches Herz hat, sollte auf solche Mittelchen verzichten und besser ins „Erste Deutsche Bananenmuseum“ in Sierksdorf (in Schleswig-Holstein) oder ins „Virtuellen Bananen-Aufkleber-Museum“ (ebenfalls in Deutschland) gehen und Genaueres über die beliebte Frucht erfahren. Dann singen alle gemeinsam: „Willst Du eine Banane, ja, ja, ja, I wü ane!“ Christian Kleber (MAS) Link: www.MaxFun.cc |