Es gibt eine Reihe von unterschiedlichen Angelegenheiten, die in Läuferkreisen des Öfteren diskutier werden bzw. die Laufgemeinde immer wieder plagen.

Einige davon sorgen oft für hitzige Debatten und bleiben aufgrund der vielfältigen Ansichten permanent gegenwärtig. Kaum eine Frage jedoch ist so umstritten, wie jene nach der richtigen Herzfrequenz beim Training. Selbst erfahrene Sportler sind sich diesbezüglich immer wieder uneinig und für jeden Neuling und Laufeinsteiger wird die Frage spätestens dann zum Thema, wenn es darum geht, die Leistung zu optimieren.

Angesichts der leidenschaftlichen Diskussionen rund um die exakte Herzfrequenz entsteht häufig der Eindruck, als wäre es gar nicht anders möglich, seinen Puls zu kontrollieren und sich mit diesem zu beschäftigen. Wer keinen Herzfrequenzmesser sein eigen nennt, wird meist schon als rückständig angesehen. In diesem Zusammenhang wird natürlich auch das Thema Leistungsdiagnostik immer substantieller. Die Pulsmessgeräte werden nicht nur ständig zweckgerechter und leisten Ähnliches wie die Bordcomputer von Jumbojets, sondern sind auch unterdessen zum modischen Accessoire geworden.

Was also sollt man mit dem leidigen Thema Herzfrequenz anfangen? Gar nicht darüber nachdenken? Ignorieren? Oder einfach sich damit abfinden und ein Messgeräterwerben? Wem ein Leistungsfortschritt in seinem sportlichen Tun wichtig ist, der wird zugegeben über kurz oder lang kaum ohne Berücksichtigung seiner Herzfrequenz auskommen. Es nützt jedoch nichts, wenn man einfach protokolliert, was das Herz tut und sich nicht darum schert, was es denn eigentlich machen sollte. Das Herzfrequenzverhalten ist nämlich individuell und keinesfalls bei jedem Menschen gleich. Ebenso wie nicht jeder dieselbe Schuhgröße hat, hat auch nicht jeder Sportler dieselbe Herzfrequenz bei derselben Belastung.

Aus diesem Grund ist es notwendig, sich ein wenig diesbezüglich schlau zu machen. Einen genauen Überblick über Ihr Herzverhalten bei körperlicher Betätigung können Sie sich jedoch nur durch eine umfangreiche sportmedizinische Untersuchung inklusive Messung des Laktatwertes verschaffen. Das ist natürlich ein gewisser Aufwand und kostet auch etwas, dafür aber können Sie sicher sein, dass Sie brauchbare Informationen haben. Für die Interpretation dieser Ergebnisse brauchen Sie darüber hinaus auch noch einen kompetenten Fachmann.

Sollten Sie keinen sportmedizinischen Test durchführen wollen, beobachten Sie Ihre Herzfrequenz und versuchen Sie im Training eine relativ große Bandbreite an Intensitäten zu erzielen. Trainieren Sie nie lediglich mit derselben Frequenz, sondern wechseln Sie diese bei Ihren Trainingseinheiten. Geben Sie allerdings darauf acht, dass Sie am Beginn nicht allzu intensiv trainieren. In diesem Fall sollten Sie nämlich wenigstens zuvor Ihre Herztätigkeit bei einem EKG kontrollieren lassen. Für diejenigen allerdings, die ausschließlich zur Erholung und aus Freude an der Bewegung laufen, besteht jedoch keine Notwendigkeit zu einem Leistungstest.

Dr. G. Heidinger

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MaxFun Sports Redaktion