MaxFun Sports Laufsport Magazin
Tiefgefrorenes
14.12.2009, 12:00:00
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Joujou/PIXELIO |
Geht man durch die Supermärkte oder sieht sich die Werbespots im Fernsehen an, so gewinnt man immer mehr den Eindruck als würde es nicht mehr lange dauern bis wir in unseren vier Wänden keinen Herd mehr benötigen werden, sondern bloß eine große Tiefkühltruhe, einen Mikrowellenherd und einen Backofen. Tiefkühlprodukte erobern die Küchen und schmecken auch immer besser. Die Palette reicht vom tiefgefrorenen Broccoli bis hin zum fixfertigen Drei-Gänge-Menü. Einmal gewöhnt an dieses Angebot, wird es schwierig einzusehen, warum man mühevolles, oft stundenlanges Kochen auf sich nehmen sollte. Bevor man jedoch beschließt, nur noch Tiefkühlkost zu verzehren, sei auf Einiges hingewiesen. Achte zunächst auf den Unterschied zwischen den Bezeichnungen „gefroren“ und „tiefgefroren“. In diesem Unterschied liegt nämlich auch die Dauer der Haltbarkeit. Je kälter ein Nahrungsmittel eingefroren wurde, desto länger kann man es im Tiefkühlfach aufbewahren. Die Diskussion dreht sich aber meistens um die Frage nach dem Vitamingehalt von Tiefgefrorenem. Freilich verfügt frisch geerntetes Gemüse, über den höchsten Vitamingehalt und auch über die meisten sekundären Pflanzenstoffe. Da aber die Verfügbarkeit von Frischem nur äußerst selten gegeben ist, muss man Alternativen finden. Überraschend ist, dass der Vitaminverlust beim Tieffrieren überhaupt nicht so groß ist, wie häufig behauptet wird. Im Gegenteil, tiefgefrorenes Gemüse, das geerntet, gewaschen, zerkleinert und rasch tiefgefroren wurde, weist durch die schnelle Verarbeitung geringere Nährstoffverluste auf als mehrere Tage altes Frischgemüse. Das anschließende direkte Tieffrieren hemmt nämlich den Vitaminverlust. Während jedoch tiefgefrorenes Gemüse mit frischem gut konkurrieren kann, sind fertige Speisen meist stark veränderte Nahrungsmittel und wesentlich kritischer zu betrachten. Solche Produkte werden von Lebensmittelchemikern entworfen und haben oft mit Natürlichem wenig bis gar nichts mehr zu tun. Um ein solches Gericht so hinzubekommen, dass es schmeckt, riecht und auch so aussieht, wie ein natürliches, setzten die Lebensmittelhersteller Farb-, Geschmack- und Aromastoffe sowie Verdickungsmittel und Emulgatoren ein. Von Natürlichkeit kann also keine Rede mehr sein. Dennoch wächst der Markt und wir brauchen nicht unbedingt Tiefkühlkost zu verweigern. Achte daher beim Einkaufen auf die Zutatenliste und wähle solche Produkte, die wenig Geschmacksverstärker, Farbstoffe und Fett beinhalten. Wichtig ist darüber hinaus, dass du das Gemüse nicht zu lange kochst, da ansonsten die Nährstoffe und Vitamine immer mehr verschwinden. Am besten ist es, wenn du die Nahrungsmittel noch in gefrorenem Zustand erwärmst und dies nur so lange als nötig. Worauf du noch achtgeben solltest, ist die Verpackung: Eiskristalle oder verklumpter Inhalt weisen auf falsche Lagertemperaturen hin. Tiefkühlprodukte können also durchaus eine preiswerte und auch gesunde Alternative zu frischen Lebensmitteln sein. Empfehlenswert sind jedoch nur kaum verarbeitete Produkte wie rohes Gemüse, Obst, Fischfilets oder Rohfleisch. Mein Resümee: “Ich esse doch nicht nur mehr Tiefkühlprodukte aber werde nicht darauf verzichten.” Dr. Günter Heidinger Link: www.maxfun.de |