MaxFun Sports Laufsport Magazin

Pure Running

12.07.2009, 12:00:00
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Es gibt Leute, die trainieren überhaupt nicht. Dann gibt es welche, die machen ein bisschen was, und dann gibt es noch diejenigen, die unheimlich viel machen.

Jeden Tag, ohne Pause, oder sagen wir mal, fast jeden Tag, ein, zwei Tage Pause pro Woche gönnt man sich doch - vernünftigerweise, weil man irgendwo gelesen hat, dass man dadurch stärker wird. Um diesen Typus Sportler soll es heute gehen. Wir nennen sie Franziska, sie ist eine vielbeschäftigte Anwältin mit wenig Zeit zum Trainieren. Trainieren will sie aber unbedingt, wenn möglich täglich (also eben mit den obligaten 1-2 Pausentagen/Woche), und da sie durch ihren Job sehr „busy“ ist, muss es Laufen sein, Laufen ist eben am ökonomischsten in ihren überladenen Terminkalender hineinzupferchen.  

So geht sie Montag bis Freitag durchgehend nach der Arbeit, in der Mittagspause, oder, wenn sie es irgendwie schafft, sogar vor der Arbeit rennen. Hat sie wenig Zeit, kompensiert sie die nicht vorhandenen Minuten NICHT - wie Sie jetzt vielleicht denken werden – mit einem Mehr an Intensität, nein, sie hält sich immer brav an den Grundsatz „langsam ist langsam - schnell ist schnell“, ihr Training ist hauptsächlich grundlagenlastig, einmal pro Woche lässt sie es aber auch fetzen („Salz in der Suppe“). Prinzipiell könnte man nichts gegen ihre Trainingssteuerung einwenden, sie hält die meisten Trainingsprinzipien ein. Aber eben nicht alle.  

Denn gelegentlich, wenn wir zusammen eine Runde drehen, erzählt sie von einem Zwicken da, einem Stechen dort, von Motivationsschwierigkeiten, weil das Training „schon ziemlich hart“ ist, und dergleichen. Doch Franziska ist bereits in ihrem wöchentlichen Bewegungsschema gefangen, sie kann nicht mehr anders, zu groß die Angst vor dem Zunehmen, zu groß die Angst vor einer Leistungseinbuße, zu groß auch die Angst vor einer Änderung ihrer Gewohnheiten.  

Ähnlich der Fall des Andreas F., der seit kurzem in der Nähe vom Kahlenberg arbeitet, und vor längerem das Laufen als „effektivste Sportart alive“ entdeckt hat. Andreas verzichtet sogar auf die Pausentage und läuft täglich bergauf, bergab, immer im Einheitstempo (so, dass es nicht wirklich wehtut, aber dass er schon merkt, dass er ordentlich was tut dabei), niemals in der Ebene. Herrn F. zwickt´s und zwackt´s nicht mehr, er hat bereits richtige Schmerzen im Knie, in der Hüfte und im Kreuz.

Herrschaften, Ihr vergesst beim gesamten Lauftraining eines; das Alternativtraining, das immens wichtig ist für Leistungsfähigkeit, für Schmerzprophylaxe und für das Wohlbefinden. Streicht getrost ein bis zwei Laufeinheiten pro Woche raus und fahrt stattdessen Rad oder steigt auf den Crosstrainer; die Bewegungen dabei sind wesentlich gelenksschonender, sie stellen eine andere Belastung für den Bewegungsapparat (aktiv und passiv) dar, und vor allem tun sie der Psyche gut.

Übungen für die Rumpfstabilität und für die Fußmuskulatur solltet Ihr ebenfalls mindestens 2x/Woche einbauen, bei Euren sonstigen Trainingsumfängen. Macht Ihr das nicht, sind gravierende orthopädische Probleme vorprogrammiert, dann könnt Ihr in ein paar Jahren gar nicht mehr laufen! Abgesehen davon, dass es doch keinen Spaß machen kann, immer mit Schmerzen unterwegs zu sein, „weil das eben so gehört“. Das ist Käse!

Man sollte sich doch ein wenig an den besten LäuferInnen orientieren, bei denen stehen Alternativ- und Ausgleichstraining hoch im Kurs. Nur ganz vereinzelt wird noch nach der alten Schule trainiert („Wer mehr läuft, wird besser.“ „Wer mehr Kilometer verkraftet, wird schneller.“ „Wer nicht mehr Kilometer verkraftet, hat sowieso kein Talent und soll es gleich lassen.“), aber es soll auch Leute geben, die immer noch ohne Helm Rad fahren (obwohl es keinen vernünftigen Grund mehr dafür geben kann…).

Christian Kleber (MAS)

Link: woman.MaxFun.at

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