MaxFun Sports Laufsport Magazin
Leistungsdiagnostik Teil 3
20.10.2009, 12:00:00
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Im ersten Teil unserer Serie zur Leistungsdiagnostik haben wir den so genannten Conconitest geprüft und festgestellt, dass dieser eine gute Möglichkeit ist, die individuelle anaerobe Schwelle auszutesten. Im folgenden Abschnitt geht es um einen weiteren, sehr verbreiteten Test, den Cooper Test. Benannt nach dem amerikanischen Sportmediziner Kenneth H. Cooper wurde und wird dieser Test hauptsächlich in Schulen, der Armee oder etwa der Schiedsrichterauswahl eingesetzt, um die Leistungsfähigkeit im Bereich der Ausdauer zu erproben. Diese Testmethode ist unter anderem deshalb so verbreitet, weil sie sehr einfach durchzuführen ist und dazu sehr rasch ausgewertet ist. Der Cooper Test wird in der Regel auf einer 400 Meter Laufbahn durchgeführt. Dabei haben die Läufer 12 Minuten ohne Pause durchzulaufen. Am Ende der 12 Minuten wird nichts anderes getan, als die tatsächlich zurückgelegte Strecke gemessen. Danach wird anhand von Tabellen die Leistung verglichen und eingestuft. So einfach die ganze Sache klingt ist sie jedoch nicht, bzw. ist sie zwar schon aber leider sind auch die Ergebnisse sehr einfach und wenig aufschlussreich. Zum ersten ist das Problem an diesem Test, dass die Testpersonen bereits relativ routiniert sein müssen, um überhaupt über 12 Minuten möglichst gleichmäßig eine maximale Laufstrecke zu absolvieren. Wer nicht ein geübter Läufer ist, wird sich schwer damit tun und entweder zu schnell loslaufen oder das Tempo nicht halten können, vielleicht aber sogar aus Vorsicht zu langsam unterwegs sein und damit sein tatsächliches Leistungsvermögen gar nicht ausreizen. Im Grunde testet man mit dieser Methode lediglich die Fähigkeit eine möglichst große Distanz über 12 Minuten zu laufen. Die Ausdauerleistungsfähigkeit wird hier nur bedingt überprüft. Dazu gibt dieser Test weder Aufschluss über eventuelle Laktatwerte, noch lassen sich Aussagen zur aeroben oder anaeroben Schwelle machen. Auch über die maximale Sauerstoffaufnahme lässt sich nach der Durchführung des Cooper Tests nichts aussagen. Da also der Test keinerlei Aufschluss über die stattgefundene Beanspruchung der Muskulatur gibt, ist es nicht möglich auf diese Weise festzustellen, in welchem Bereich der Teilnehmer gelaufen ist. Ein wenig zusätzliche Klarheit kann die Aufzeichnung der Herzfrequenzen bringen, wenn diese danach ausgewertet wird. Bleibt die Frage, wozu dieser Test gut ist bzw. eingesetzt werden soll oder kann. Für den leistungsorientierten Läufer wird der einzige Sinn einer solchen Testmethode darin liegen, dass er dann wenn er diesen Test regelmäßig durchführt, Aufschluss über seinen momentanen Leistungsstand hat, wobei dazu wiederum die Voraussetzung ist, dass jedes Mal mit der annähernd gleichen physischen und psychischen Belastung gelaufen wird. Einmal im Monat z.B. durchgeführt, lässt sich so auf recht einfache Weise kontrollieren, ob ein Leistungsfortschritt stattgefunden hat. Viel mehr ist von diesem Test allerdings nicht zu erwarten. Daher liegt sein Aufgabengebiet auch in erster Linie in der Einstufung, wie es in manchen Schulen oder Institutionen der Fall ist, wo die Sportlichkeit der Kandidaten eine gewisse Rolle spielt. Dr. G. Heidinger Link: www.MaxFun.cc |