1. Radetappe Pamplona nach Logrono 114km. Ingrid und Lothar Laaber, in Sportlerkreisen bekannt durch die Buchhandlung Laaber, folgten dem Ruf des Jakobsweges.
Wir nehmen uns viel vor für den ersten Tag: Im Reiseführer ist dieser Abschnitt auf zwei Tage aufgeteilt, wir wollen es in einem Tag schaffen. Start ist um 7 Uhr, verbunden mit viel Bauchweh. Was kommt da wohl auf uns zu? In Pamplona gibt es keine Probleme, aber sofort an der Stadtgrenze verlieren wir die Markierungen und verfahren uns, gleich 3x. Die Orte Cizur, Menor und Cizur Mayor sehen uns ein paarmal. Hier sind die Fußpilger schneller wie wir!
Aber dann, nach einer Weile, haben wir uns wieder gefangen. Ziemlich flott sind wir unterwegs, wir überholen viele Pilger, bei den Wanderern ist dies klar, aber auch alle Radler die wir sehen, werden von uns überholt. Egal ob bergauf oder bergab, das leichte Gepäck macht sich bezahlt! Manche Radler haben Zelte, Schlafsäcke und Unmengen an Kleidung dabei. Wir nur das Allerwichtigste. Bei Lothars Rad tritt ein Problem mit der Schaltung auf, vorne funktioniert nur das große Blatt, er muss sich plagen, ich kann locker mithalten!
Rechtschaffen müde treffen wir in Logrono ein, und das Problem mit der Nahrungsaufnahme taucht auf! Wir sind am Nachmittag um fünf müde, durstig und vor allem hungrig! Rad in die Werkstatt, ausruhen und in einer Bar ein paar Getränke einzunehmen ist das kleinere Problem, aber Essen um diese Zeit ist unmöglich. Die Spanier gehen um 11 Uhr am Abend essen. Da aber wollen wir schon längst schlafen. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als Würstchen und Calamares zu konsumieren, was aufgrund des hohen Fettgehalts nicht gerade ideal für das Radfahren ist. Da auch tagsüber der spanische Menüplan eindeutig auf Fleisch, Wurst, Käse, maximal ein wenig unterbrochen von Omelette, ausgerichtet ist, haben wir permanenten Kohlehydratmangel. Zum Glück waren wir vorgewarnt und retten uns mit PowerBars und Gels über die Tage. Um 9 Uhr liegen wir zusammen mit unseren Rädern im Zimmer, lesen noch ein wenig und schlafen dann rechtschaffen müde ein. Die Sehnsucht nach Spaghetti oder Pizza war unterwegs teilweise so groß, dass ich bei einer Ortsdurchfahrt sogar das Hinweisschild „Piazza“ prompt mit Pizzeria verwechselte!
Fortsetzung folgt am 23. März !
Lothar Laaber
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