MaxFun Sports Laufsport Magazin
Fitnesslüge 5: Wundergeräte
05.10.2009, 12:00:00
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Der Fitnessboom, der in den späten 70er Jahren mit Aerobic, Gymnastik und Fitnessstudios begonnen hatte, in den 80er Jahren auch das Laufen erfasst hat und uns neue Sportarten wie Triathlon oder Nordic Walken etc. gebracht hat, treibt seine buntesten Blüten. Vieles davon hat der Volksgesundheit, dem Sport und nicht zuletzt der Sportindustrie auch Gutes gebracht, eine der buntesten Blüten jedoch hat kaum etwas Positives zu bieten: Die Wundergeräte, die das Fernsehen in zahlreichen bezahlten Werbesendungen als neueste Fitnesserfindungen vorstellt.
Kaum jemand kann sich dem Bombardement entziehen, das unzählige Fernsehsender auf uns loslassen. Da finden sich vibrierende Bauchgürtel, die nicht nur das Fett am Bauch schmelzen lassen, sondern sogar die Bauchmuskulatur quasi über Nacht wachsen lassen sollen neben Aluminiumzelten, in die man sich nur hineinzulegen braucht und flugs ein paar Kilo weniger hat. Ohne sich zu bewegen selbstverständlich. Nahezu täglich staunt der Zuseher über die neuen Erfindungen, die da um unglaublich „günstige“ Preise zu haben sind. Verschwommene Vorher-Nachher-Bilder unterstützen die Glaubwürdigkeit. Selbst dem größten Kritiker fällt es da manchmal schwer, sich der Faszination zu entziehen, die von den perfekten Körpern und hunderten Argumenten ausgeht, die da auf einen niederprasseln. Freilich könnte man die verschiedenen Geräte im Einzelnen jeweils genauen Tests, Untersuchungen und Studien unterziehen. Solche werden ja auch immer als Beweise angeführt. Die Ergebnisse mögen in manchen Fällen unter Umständen auch zeigen, dass das eine oder andere dieser seltsamen Gerätschaften vielleicht auch dazu taugt, sich zu bewegen, eines aber steht fest: Allesamt sind sie im Grunde überflüssig. Erstens hat noch niemand ohne Anstrengung und Zeitaufwand, seinen Körper trainiert, fit gemacht oder etwas für seine Gesundheit getan und zweitens gibt es alles dies auch ohne Geräte zu haben. Seit Jahrtausenden können wir uns bewegen, können laufen, Gymnastik treiben oder zumindest mit sehr einfachen Mitteln etwas für unsere Kondition tun. Und wer nicht in der Lage ist, die Konsequenz aufzubringen, sich regelmäßig, über einen bestimmten Zeitraum und mit zumindest ein wenig Anstrengung zu bewegen, dem nutzt auch das teuerste, beste und innovativste Wundergerät nichts. Lassen wir also diesen Unsinn! Laufen wir, schwimmen wir oder wenn wir schon Geräte verwenden, dann jene, die Sinn machen, wie das Fahrrad. Und auch dieses nutzt nur dann der Fitness, wenn man länger damit fährt. Niemand wird wohl auf die Idee kommen, dass es ausreicht auf dem Rad zu sitzen und nicht zu treten oder nur ein paar Minuten durch die Gegend zu fahren, um ein sinnvolles Training verbuchen zu können. Dr. G. Heidinger Link: www.WomanMaxFun.com |