MaxFun Sports Laufsport Magazin
Disziplin
20.01.2009, 12:00:00
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S. Hofschlaeger/PIXELIO |
Letzte Woche ging es darum, Ziele überhaupt einmal zu definieren - (siehe Bericht Höhepunkt - hier). Denn ohne diesen Schritt kann man sie natürlich auch nicht umsetzen. Oder versuchen, sie umzusetzen. Es kann ja soviel passieren. Man kann krank werden, arbeits- oder lustlos, es kann rein theoretisch auch das ganze Jahr über schütten wie aus Schaffeln (oder Eimern, je nachdem, wo man lebt) oder man kann einfach auch sterben. Tritt keine der genannten Möglichkeiten ein, gilt es schön langsam, zur Tat zu schreiten. Der Alkoholkonsum sollte allmählich zurückgeschraubt werden, immerhin sind das Fest der Liebe und der Jahreswechsel längst Geschichte, man sollte wieder beginnen, bewusster zu essen; alles sollte eben so schön langsam wieder einen geregelten Ablauf bekommen; etwa so; aufstehen, frühstücken, arbeiten, trainieren, (wenn vorhanden) mit den Kindern sprechen und spielen, Abendessen, schlafen. Und das jeden Tag bis zum Urlaub. Klingt langweilig, ist es auch. Immer dasselbe eigentlich, und doch ist gerade diese Kontinuität, diese Disziplin vonnöten, will man heuer beispielsweise endlich die langersehnte Marathonbestzeit laufen. Einmal im Leben unter vier Stunden, dann hört man eh auf. Denkste. Dann will man unter 3h30, dann unter 3h, und immer so weiter. Aber das soll heute nicht hierher gehören. Es geht um Disziplin, ja, Disziplin ist wahrscheinlich der wichtigste Faktor beim Erreichen oder beim Versuch des Erreichens von Zielen. Eines muss aber klar sein; wer allzu verbissen nach Bestzeiten strebt, wird diese nur selten erreichen. Auch bei Spitzensportlern muss (zumindest manchmal) der Spaß im Vordergrund stehen. Überlegen Sie einmal, was wäre, wenn Ihnen Ihre Arbeit so überhaupt keine Freude bereiten würde. Ihre Leistungen würden aufgrund mangelnder Motivation von Tag zu Tag schlechter werden. Und so verhält es sich auch mit dem Sport. Mit Disziplin sei hier eher gemeint, dass man sich nicht dauernd die Nächte in irgendwelchen Bars um die Ohren schlagen sollte, seinen Trainingsplan nicht ständig über den Haufen werfen sollte, nur weil man dauernd den einen oder anderen Kollegen trifft, der zufälligerweise schon wieder ein Intervalltraining machen möchte – und dem möchte man es doch wieder einmal zeigen. Was spricht schon gegen fünf harte Einheiten pro Woche?! Es gehört einiges dazu, drei-, sechs- oder zwölfmal die Woche die Laufschuhe zu schnüren (und dann aber auch laufen zu gehen…), oder fünf Schwimm-, vier Rad- und drei Laufeinheiten zu absolvieren. Es spricht doch soviel dagegen, man ist ja so müde, im Fernsehen läuft so ein netter Film, die Heizung ist so schön warm und die Katze so schön kuschelig. Ein-, zweimal kann man eine Einheit sausenlassen, man kann sich auch ein-, zweimal betrinken oder das eine oder andere Mal beim Trainieren (etwa, weil die Sonne endlich wieder so schön scheint und man unbedingt „die Sau rauslassen möchte“) über die Stränge schlagen. Aber öfter nicht. Das heißt, natürlich kann man das, aber dann wird man seine Ziele nicht erreichen. Es liegt alles an Ihnen, in Ihrem Ermessen. Sie können alles, wenn Sie nur wollen. „Ich kann nicht“ gibt es nicht – es muss heißen „Ich will nicht“. Beziehungsweise „Ich will“, denn ich nehme stark an, dass Sie heuer Ihre Ziele erreichen wollen. Übrigens muss das nicht immer einhergehen mit einer Verbesserung der Physis, beispielsweise die Veränderung der Position auf dem Rad kann derartige Leistungsersparnisse bringen, dass Sie viel schneller unterwegs sind. Allerdings muss Ihr Rücken das aushalten, Sie werden Kräftigung, Stretching und Zeitfahrposition trainieren müssen. Und das erfordert auch wieder Disziplin. Sie kommen eben nicht drum rum. In keiner Disziplin. Christian Kleber Link: woman.MaxFun.at |