MaxFun Sports Laufsport Magazin
Der Conconitest
05.10.2009, 12:00:00
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Entwickelt von dem italienischen Professor Francesco Conconi, baut dieser Test auf der Tatsache auf, dass der Anstieg der Herzfrequenzsich bis zu einem gewissen Punkt linear zur Belastung verhält. Ab einer gewissen Grenze verändert sich dieses Herzfrequenzverhalten trotz gleichbleibender Belastungssteigerung und der Anstieg passiert nur mehr mäßig bis gar nicht mehr. Warum dies so ist, erklärt sich aus der Tatsache, dass im aeroben Bereich das Herzkreislaufsystem den zur Energiegewinnung benötigten Sauerstoff der Muskulatur zuführt. Steigt die Belastung, verbraucht der Sportler mehr Energie und damit einhergehend erhöhen sich auch der Sauerstoffverbrauch und die Herzfrequenz. Bewegt man sich im anaeroben Bereich, wird der Bedarf der Muskulatur an Sauerstoff größer als das Blut bereitstellen kann. Je höher die Belastung wird, desto mehr muss die benötigte Energie ohne Sauerstoff gewonnen werden. Der Blutzustrom zu den Muskeln und die Herzfrequenz steigen daher nur noch gering an. Bei diesem Prozess bildet sich die berühmte Milchsäure, deren Höhe irgendwann zum Ende der Leistungsfähigkeit führt. Je hochgradiger also die Leistung, desto größer wird der Sauerstoffbedarf. Ab einer bestimmten Intensität entsteht dann die sogenannte Sauerstoffschuld, was bedeutet, dass der Sauerstoffanteil im Blut zu gering ist. Unter diesen Bedingungen kann der Körper die Verbrennungsrückstände nicht mehr ausreichend abbauen. Die Herzfrequenz, bei welcher der Körper vom aeroben in den anaeroben Bereich wechselt, bezeichnet man als Schwellenwert. Und dieserlässt sich beim Conconitest auf folgende Art und Weise ermitteln: Nach dem obligaten Aufwärmen wird auf der Laufbahn mit einem relativ niedrigen Tempo zu laufen begonnen. Das Ausgangstempo richtet sich nach dem jeweiligen Leistungsniveau der Testpersonen. Dazu ist es notwendig, dass die Bahn alle 10 Meter eine Markierung aufweist und man laut und deutlich ein Signal hören kann. Der Läufer muss sich jeweils dann, wenn ein Signal ertönt, neben der Markierung befinden. Nach jeweils 200 Metern wird das Tempo um 0.5 km/h erhöht. Der Läufer merkt dies, weil das Signal in kürzeren Abständen ertönt und kann sich auf diese Weise danach richten. Wichtig ist, dass die Testperson jedes Mal nach 200 Metern die Herzfrequenz speichert. Entweder mittels einer Pulsuhr oder indem jemand mitschreibt. Für die Auswertung werdenauf einem Diagramm die gespeicherten Herzfrequenzzahlen aufgezeichnet. Da die Herzfrequenz im selben Verhältnis wie die Leistung steigt und die Regelmäßigkeit genau an der anaeroben Schwelle gebrochen wird, lässt sich aus dem Diagramm ganz leicht der individuelle Schwellenwert ablesen. Der Conconitest eignet sich also ausgezeichnet für einen gewissen Teil der Leistungssteuerung, funktioniert aber nicht, um einen ausreichenden Überblick über die Grundlagenausdauer und die aeroben Bereiche zu bekommen. Dazu braucht es z.B. einen Laktattest. Dr. G. Heidinger Link: www.MaxFun.at |