MaxFun Sports Laufsport Magazin

Selbstgespräche

30.06.2008, 12:00:00
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Wenn ein Mensch Selbstgespräche führt und dabei durch die Straßen geht oder gar laufend unterwegs ist, wird er meist von den anderen für verwirrt oder etwas durcheinander geraten gehalten.

Bestenfalls versuchen wir zu erkennen, ob er nicht vielleicht eine Freisprecheinrichtung mit sich trägt und gerade telefoniert – im Übrigen wurden schon Läufer gesehen, die beim Wettkampf mit Ihrem Handy unterwegs waren, aber das ist eine andere Geschichte!

Selbstgespräche an sich sind jedoch nicht notwendig ein Anzeichen für irgendeine psychische Störung. Fast jeder spricht ja das eine oder andere Mal zu sich selbst – auch ohne sich dessen immer bewusst zu sein. Selbstgespräche erfüllen nämlich einen wichtigen Zweck. Egal ob wir nur leise vor uns hinmurmeln oder überhaupt nur still mit uns selbst reden, in jedem Fall dienen sie der Selbstregulation. Entweder erinnern wir uns derart an noch zu erledigende Aufgaben oder bereiten uns auf solche vor, sehr oft machen wir aber auch unserem Ärger Luft und schimpfen in uns hinein beziehungsweise aus uns heraus.

Es hängt freilich sehr stark vom Ausmaß des eigenen Selbstwertgefühls ab, ob Selbstgespräche positiven oder negativen Charakter haben, bzw. wie Therapie wirken. So führen Menschen mit einem angeschlagenen Selbstwertgefühl sehr oft grüblerische Gespräche, selbstbewusste dagegen reden in positiver Art und Weise mit sich. Auch ist die Häufigkeit des Selbstdialogs situationsabhängig. Besonders dann, wenn schwierige Aufgaben vor einem liegen oder man sich unsicher fühlt, neigt man zum Reden mit sich selbst. Laut Untersuchungen reden die meisten Menschen am liebsten im Bett, im Auto oder vor dem Spiegel mit sich selbst.

Etwas heikel wird die ganze Sache jedoch dann, wenn wir außerhalb sozial akzeptierter Situationen laute Selbstgespräche führen, weil wir dann leicht Gefahr laufen, von anderen als psychisch anormal oder verwirrt angesehen zu werden. Wem dies allerdings gleichgültig ist, der kann ja dabei bleiben, sobald er sich damit besser fühlt. Besonders für den Sportler können ja laute Selbstgespräche oft auch Motivation erzeugen. Haben Sie schon einmal versucht, sich z.B. auf den letzten Kilometern eines Marathonlaufes selbst anzufeuern, zumindest leise, weil ansonsten der Energieverbrauch für das Anfeuern größer als für das Laufen werden könnte? Solches kann aber oft erstaunliche Wirkungen zeigen.

Das Selbstgespräch spielt aber auch bei Zen-Running eine Rolle. So etwa im Krisenlauf, bei dem man sich durch positive Suggestion bzw. durch gewisse Sätze unterstützen kann[1]. Auf diese Weise kann es wesentlich leichter gelingen, krisenhafte oder unangenehme Situationen zu überwinden. Und: Sollte es Ihnen peinlich sein, vor sich hinmurmelnd durch die Gegend zu laufen, können Sie ja alibihalber ein Handy mit Freisprecheinrichtung dabei haben und so tun als ob. Als gefestigter Zen-Runner wird Ihnen dies aber mit Sicherheit gleichgültig sein, Sie wissen ja, warum Sie derartiges tun und was Sie damit bewirken.


[1] Siehe dazu: Die Techniken des Zen-Running

Dr. Günter Heidinger

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