Marilson Gomes Dos Santos hat den New York Marathon gewonnen. Der Brasilianer kam in 2:08,43 Stunden zu einem überlegenen Sieg und seinem zweiten Erfolg nach 2006 beim bedeutendsten Marathon der Welt. Mit einem Rückstand von 24 Sekunden wurde Abderrahim Goumri (2:09,07 Stunden) aus Marokko wie schon im Vorjahr Zweiter. Der Kenianer Danel Rono (2:11,22 Stunden) kam auf Rang drei.

Den Gesamtsieg der World Marathon-Majors- Serie 2007/08 sicherte sich sein Landsmann Martin Lel. Der Brasilianer bekam ebenso wie Irina Mikitenko bei den Frauen 500 000 Dollar Preisgeld. Irina Mikitenko fror zweieinhalb Stunden bei kalten Temperaturen auf der Ehrentribüne und verfolgte zusammen mit ihrem Ehemann und Trainer Alexander den Sieg von Paula Radcliffe. Dann bibberte sie noch einmal so lange vor Anspannung, ehe die Renndirektoren der Marathons von Boston, London, Chicago, Berlin und New York sie nach einer Abstimmung schließlich zur Gesamtsiegerin der World Marathon-Majors-Serie 2007/08 erklärten. Somit ist die 36-Jährige vom TV Wattenscheid um 500 000 Dollar reicher.

Der Jury-Entscheid war notwendig, da Mikitenko und Gete Wami aus Äthiopien in der Gesamtwertung punktgleich mit 65 Zählern vorn lagen. "Es war immer mein Traum, einen schönen Marathon zu laufen. Jetzt bin ich drei Marathons gelaufen, aber dass ich damit diese Serie gewinnen konnte, ist einfach unglaublich", sagte Mikitenko. "Es war eine einstimmige Entscheidung.

Letztlich war ausschlaggebend, dass Irina ihre 65 Punkte in drei Rennen erlaufen hat und Gete in vier und dass Irinas Durchschnittszeit schneller war", betonte Mark Milde, Direktor des Berlin-Marathons. Um in Zukunft Klarheit zu haben und solch harte Entscheidungen zu vermeiden, wolle man die Regularien überarbeiten, so Milde. "Das ist ein Drama, dass wir auf diese Weise entscheiden müssen, wer nach diesen großartigen Leistungen letztlich die Siegerin ist und 500 000 Dollar bekommt", meinte New York-Renndirektorin Mary Wittenberg.

Laut Regelwerk entscheiden bei Punktgleichheit die direkten Duelle. Doch auch hier gab es ein Unentschieden. Wami hatte Mikitenko 2007 in Berlin besiegt, während die Deutsche bei ihrem Triumph im April vor der Afrikanerin ins Ziel gelaufen war. Wami hatte es in New York durch einen sechsten Platz verpasst, an Mikitenko im Gesamtklassement vorbeizuziehen und wie im Vorjahr den Jackpot zu gewinnen. Dazu hätte ihr ein zweiter Rang gereicht. Mikitenko hatte sich fünf Wochen nach ihrem Triumph beim Berlin- Marathon in neuer deutscher Rekordzeit (2:19,19 Stunden) gegen einen Start in New York entschieden. "Wenn ich starte, dann will ich auch gewinnen und Bestzeit laufen - aber das ist nach einer so kurzen Pause nicht möglich", betonte sie.

So verfolgte sie in einer dicken Winterjacke bei kühlen Temperaturen von neun Grad das Rennen von der Ehrentribüne im Central Park. Von dort aus sah sie, wie Wami knapp elf Kilometer vor dem Ziel einer vierköpfigen Spitzengruppe nicht mehr folgen konnte. Vor allem Radcliffe sorgte an der Spitze für Tempo und lief letztlich wie im Vorjahr zu einem überlegenen Sieg. Für Marilson Gomes Dos Santos war es der zweite Erfolg nach 2006.

Ewald Tröbinger Linz Marathon

Link: www.linz-marathon.com

MaxFun Sports Redaktion