Endlich ist es soweit. Der erste Frühlingsmarathon steht vor der Tür. Spätestens am Abend dieses Wochenendes werden die ersten paar tausend Läufer wissen, ob sich das Training der letzten Monate auch wirklich gelohnt hat.
Aller Erfahrung nach wird es mehr Unzufriedene als umgekehrt geben. Oftmals liegt es aber nicht am falschen Training, sondern an kleinen – meist unnötigen – Unbedachtheiten!
Das Toilettenproblem:
Wer schon jemals bei einem Wettkampf gestartet ist, weiß, dass es oft unglaublich ist, wie häufig man während der letzten Minuten vor dem Start auf die Toilette muss oder glaubt zu müssen, weiß aber genauso, dass es kaum eine Veranstaltung gibt, bei der genügend diesbezügliche Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Lassen Sie sich nicht aus der Ruhe bringen, laufen sie nicht 5 Mal zum Mobilklosett, sondern erst kurz vor dem Start, stecken Sie sich sicherheitshalber Toilettenpapier ein, meistens ist es nämlich schon verbraucht, wenn Sie dann endlich dran sind und im äußersten Notfall kann es auch hinter einem Busch nützlich sein.
Für den etwas hygienischeren Läufer gibt es die Möglichkeit ein naheliegendes Lokal aufzusuchen – dort macht es sich allerdings gut, wenn man eine kleine Alibikonsumation auf sich nimmt – weshalb man ein paar Euro einstecken haben sollte.
Das Anreiseproblem:
Machen Sie sich im Vorfeld des Wettkampfs mit den Rahmenbedingungen ausreichend bekannt. Es kann fürchterlich nervend sein, wenn Sie sich mit der Abgabe von Kleidersäcken oder Überlegungen, wie Sie zum Start kommen bzw. vom Ziel zurück etc. beschäftigen müssen. In der Regel herrschen ja bei den Frühlingsläufen bereits recht angenehme Temperaturen, sollte es aber kalt sein, gibt es die Möglichkeit, irgendwelche alten Kleidungsstücke über Ihr Wettkampfdress zu ziehen, die Sie dann einfach liegen lassen. Sollten diesen Tipp freilich allzu viele Läufer beherzigen, werden die Veranstalter wahrscheinlich Ihren Unmut kundtun!
Verpflegung:
Üblicherweise gibt es kaum mehr große Laufveranstaltungen, bei denen nicht halbwegs akzeptierbare Verpflegung angeboten wird. Je langsamer Sie unterwegs sind, desto geringer wird freilich die Auswahl sein. Vielleicht stecken Sie sich als eiserne Reserve einen eigenen Riegel in die Laufhosen. Trinken und essen Sie nichts, das Sie nicht schon zuvor im Training ausprobiert haben.
Wetter:
Sollte es auch ein wenig kälter sein, was in diesen Tagen durchaus möglich sein kann, ziehen sie keinesfalls zu viel an. Kurze Hosen und langes Leibchen müssen ausreichen, bei sehr niedrigen Temperaturen können bestenfalls leichte Handschuhe von Vorteil sein. Wenn es sehr warm ist, leeren Sie sich bei jeder Verpflegungsstelle ein bisschen Wasser über Kopf und Körper. Eine der schwierigsten Wetterbedingungen ist Regen. Das Wasser weicht ihre Schuhe auf, macht sie schwerer und die Gefahr auf Blasen steigt. Dagegen ist nicht viel zu machen. Eine dünne Regenjacke kann hilfreich sein, wird aber eher dazu führen, dass Ihnen zu heiß wird – vielleicht haben Sie jemanden an der Strecke, dem Sie diese nach einem Teil des Laufes übergeben können.
Wunde Stellen:
Cremen Sie vor dem Start anfällige Stellen mit Hirschtalg oder einer ähnlichen Creme ein. Solche Stellen sind in erster Linie Achseln, Oberschenkeln und Füße. Sparen Sie nicht mit der Creme. Viele Läufer haben auch gute Erfahrung mit dem Verkleben der Brustwarzen gemacht. Und: Schneiden Sie Ihre Zehennägel sorgfältig – an diesen Stellen entstehen bei langen Läufen oft die empfindlichsten Scheuerstellen. Tun Sie dies allerdings ein paar Tage zuvor – wenn Sie sich nämlich dabei schneiden, hat die Wunde noch ein wenig Zeit zu heilen!
Der letzte aber wichtigste Tipp: Laufen Sie und lachen Sie dabei – zumindest innerlich und so lange es irgendwie möglich ist!
Dr. Günter Heidinger
MaxFun
Link: www.MaxFun.at