MaxFun Sports Laufsport Magazin
Callanetics
20.10.2008, 12:00:00
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Zu Beginn der 90er Jahre erreichte Callanetics, als neuer Trend aus den USA kommend, Deutschland und Österreich. Diese Bewegungsform stellt eine Mischung aus Ballett, Gymnastik und Yoga dar. Im Vordergrund stehen dabei der Muskelaufbau sowie die Erhöhung der Dehnungsfähigkeit. Callan Pickney verspricht einen straffen Po, schlanke Beine und einen flachen Bauch in wenigen Tagen. Dass dies natürlich so nicht sein kann, weiß jeder, der ein wenig mit Sport zu tun hat. Hier übertreibt Pickney freilich mehr als deutlich. Dennoch ist Callanetics zur Kräftigung der Muskulatur und für eine verbesserte Haltung aufgrund der darin enthaltenen isometrischen Übungen sehr gut geeignet. Für die Verbesserung der Ausdauer allerdings sind die Callanetics-Übungen, die ohne Geräte ausgeführt werden, weniger geeignet. Die Stärke von Callanetics liegt vorwiegend darin, dass der Übende durch die bis zu 100 Mal wiederholten Bewegungen seinen Körper bzw. einzelne Muskelgruppen bewusst wahrnimmt und auf diese Weise eine Körperspannung aufbaut, die zu einer verbesserten Haltung führt. Mitte der 90er-Jahre sah es so aus, als könnte Callanetics der große neue Trend im Fitnessbereich werden. Doch die Begeisterung hielt nicht an und heute ist diese Trainingsmethode in den Sportstudios schon wieder vergessen. Beim Original war nämlich kein ausreichendes Aufwärmprogramm vorgesehen, wodurch das Risiko für Verletzungen erhöht war. Dies war besonders problematisch, weil die Übungsformen eine gewisse Grundbeweglichkeit voraussetzen, die aber nicht jeder Teilnehmer von Haus aus mitbringt. Wenn der Körper noch nicht aufgewärmt ist, kann rasch ein Gelenk überdehnt oder ein Muskel gezerrt werden. Wenn man sich dieser kritischen Punkte jedoch bewusst ist und das Programm um die fehlenden Aspekte ergänzt, stellt es ein ausgewogenes und schonendes Ganzkörpertraining dar. Neben Übungen aus dem klassischen Callanetics sollten Übungen zur Kräftigung der Rückenmuskulatur einschließlich der Schulter-, Arm- und Stützmuskulatur aufgenommen werden. Deshalb werden heutzutage auch kaum mehr Callanetics Stunden in der traditionellen Form angeboten. Da im Übrigen fast alle Übungen ohne Geräte durchgeführt werden können, lässt sich Callanetics auch gut alleine zu Hause trainieren. Zum Festhalten oder Hochlegen der Beine ist zum Beispiel ein Sessel hervorragend geeignet. Dazu gehört noch eine Gymnastikmatte und schon hat man ausreichende Voraussetzungen, um die Übungen durchzuführen. Anfänger sollten die Lektionen zunächst 10-20mal durchführen und sich langsam auf bis zu 100 Wiederholungen steigern. Klassisches Callanetics sieht keine Musik während der Übungen vor, da die Bewegungen nicht in einem bestimmten Rhythmus ausgeführt werden müssen. Angeboten wird Callanetics mittlerweile vorwiegend an Volkshochschulen. Nina Steinschaden (BA) Link: Woman.MaxFun.at |