MaxFun Sports Laufsport Magazin

Alternativen

22.12.2008, 12:00:00
Foto:
RainerSturm/PIXELIO

Sie kennen das, täglich oder alle zwei Tage die gleiche Runde, das gleiche Tempo, die gleiche Straßenseite, wenn möglich, noch mit dem gleichen Partner. Ist ja anfangs ganz nett, neu, toll, schön, aber...

... irgendwann wird es zur Gewohnheit, nicht mehr wegzudenken, man braucht es einfach, ist vielleicht sogar süchtig danach. Dann der Moment der Vernunft, der Nachdenklichkeit. Zahlt sich das alles aus, will man sein Leben lang so weitermachen, gibt es nicht noch Anderes zu tun?

Gerade jetzt in der Weihnachtszeit, wo ringsherum Schnee liegt, die Berge und die frische, kalte Luft mehr als einladen hinauszugehen und fremdzugehen. Laufen ist schön, keine Frage, aber wenn es zur Sucht wird, hat sich der eine oder andere schon des öfteren die Frage gestellt, ob es denn richtig ist, was er macht. Aber dem kann man Abhilfe schaffen. Langlaufen, Schitouren, darum soll es heute gehen. Nicht nur deshalb, weil ich selbst erst gestern Langlaufen war und es eigentlich genießen hätte sollen, weil herrlichster Schnee gewesen, die Sonne vom Himmel gelacht, ein Bilderbuchtag. Leider war die Loipe nicht gespurt, nur für die Klassiker, sonst war fast Tiefschnee, leider hab ich meine Schier nicht gewachst, und leider war ich mit einem wahnsinnigen Freund, der aus allem ein Wettrennen machen möchte, unterwegs. Also nichts aus einer lockeren, idyllischen Einheit inmitten eines Märchenwalds, Hinhalten von Anfang an, dauernd wegrutschen, hängenbleiben in meterhohen Schneewällen usw. Verflucht hab ich diesen Tag, verflucht. Nie wieder wollte ich so etwas machen, gestern zumindest habe ich noch so gedacht.

Heute denke ich schon wieder anders. Gut, auf dem nicht ganz unsteilen Weg von der sogenannten Loipe bis hinunter zum Auto, der vollkommen vereist war, hat es mich dann auch noch dreimal hintereinander aber so was von aufs Steißbein gehauen, dass ich Markus, der schon unten war, derart verflucht habe, dass ihm Hören und Sehen vergangen wäre, wäre er nur da gewesen. Aber prinzipiell ist Langlaufen eine wunderbare Alternative zum Laufen, es ist anders, es ist nicht leicht, weil koordinativ schwieriger, und man hat aufgrund dem Mehr an eingesetzter Muskelmasse einen höheren Puls. Aber wenn man es kann, sollte man auf gar keinen Fall darauf verzichten. Da ist man so was von eins mit der Natur und mit sich selbst, dass man dieses Erlebnis nie vergessen wird. Und laufen gehen kann man im Winter etwas weniger auch.

Und noch eine Lanze möchte ich fürs Schitourengehen brechen. Wenn man sich vielleicht auch bei eisiger Kälte, pfeifendem Wind und Bruchharsch den Weg hinauf bahnen muss/will/soll/kann, oben dann in einem Orkan steht, sich umzieht (weil mit nassen Klamotten fährt es sich nicht so toll hinunter), einem vielleicht der eine oder andere Fäustling davonfliegt, was macht das schon? Man ist oben auf dem Gipfel, schaut runter ins Tal (sieht dieses hoffentlich auch, sofern nicht zu viele Wolken da), verstaut Felle und Sonstiges im gar nicht so leichten Rucksack und kämpft sich durch den Schnee, der unfassbar schwer zu fahren ist, hinunter. Aber nur, wenn man gleich den ersten Schnee ausnützt und sich dieser Qualen hingeben will.

Beginnt man es etwas intelligenter, wartet man gute Bedingungen ab, wo einfach alles passt, wo man Frieden mit sich und der Welt geschlossen hat, und geht dann fremd -  sprich, man verzichtet auf die eine oder andere (oder auf alle) Laufeinheiten und geht nur noch Skaten oder Touren. Und das kann man dann wirklich lieben. Aber man benötigt Geduld. Glauben Sie mir, meine Damen!

C.K.

Link: woman.MaxFun.at

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