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Nordic Walking und Walking

11.12.2007, 12:00:00
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Untersuchung psychologischer Profile, Effekte auf Kraft und Ausdauer in bezug auf Nordic Walking und Walking

Die ersten wissenschaftlichen Studien von Nordic Walking wurden schon 1992 publiziert. In einem 12-wöchigen Programm untersuchten Stoughton, Larkin und Karavan an der Universität von Oregon psychologische Profile, Effekte auf Kraft und Ausdauer an 86 Frauen mittleren Alters (20-50 Jahre) in moderatem Fitnesszustand (VO2max 34-37 ml/kg/min).

Die 86 Testpersonen wurden in eine Walking-, Nordic Walking- und Kontrollgruppe unterteilt. Die Walking- und Nordic Walking-Gruppe absolvierte 4 Mal pro Woche eine 30-40 minütige Trainingseinheit. Die Intensität entsprach dabei 70-85 % der HRmax. Sowohl die Walking-Geschwindigkeit als auch die zurückgelegte Distanz waren bei der Nordic Walking-Gruppe geringfügig kürzer als bei der Walking-Gruppe. In beiden Gruppen verbesserten sich die VO2max um 3 ml/kg/min (7%) und die maximale Laufbanddauer um 19 %. Die Kraftausdauer verbesserte sich in der Nordic Walking-Gruppe um 37 % und in der Walking-Gruppe um 14 %. Die Maximalkraft wurde durch Triceps-Übungen gemessen und verbesserte sich in keiner der beiden Gruppen.

Durch psychologische Testungen wurde eine Verbesserung bei den Personen der Nordic Walking-Gruppe in folgenden Bereichen festgestellt:

- Depressionen,
- Zorn,
- Müdigkeit und
- Stimmungsschwankungen 

Natürlich hat die gesteigerte Motivation eine neue und interessante Art des Walkings lernen zu dürfen einen positiven Effekt auf das Allgemeinempfinden. (Stoughton 1992).  

Auch wenn die Sauerstoffaufnahme in der Walking- und Nordic Walking-Gruppe gleich stark zugenommen hat, kann sie mittels Nordic Walking bei einer geringeren Geschwindigkeit und durch die Zurücklegung einer kürzeren Strecke erhöht werden. Der Grund dafür liegt in der erhöhten Beanspruchung des Herz-Kreislaufsystems beim Nordic Walking im Vergleich zum klassischen Walking bei gleicher Geschwindigkeit.  

Veränderung der Sauerstoffaufnahme, der Herzfrequenz und des Energieverbrauchs bei Nordic Walking und Walking von Hendrickson 1993 

1993 untersuchte Hendrickson an einer Testgruppe von 16 körperlich gesunden jungen Frauen (x=VO2max 50 ml/kg/min) und Männern(x=VO2max 59 ml/kg/min) die Veränderung der Sauerstoffaufnahme, des Kalorienverbrauchs und der Herzfrequenz während Walkingeinheiten mit und ohne Stöcke.

Die Testpersonen erreichten sowohl beim Nordic Walking als auch beim Walking auf dem Laufband Geschwindigkeiten von 6-7,5 km/h. Es konnten keinerlei geschlechtsspezifische Unterschiede bezüglich der untersuchten Normen festgestellt werden. Es wurde jedoch festgestellt, dass durch den Einsatz von Nordic-Walking-Stöcken die Sauerstoffaufnahme (Frauen: 17,6 ml/kg/min - 22,16 ml/kg/min; Männer: 21,76 ml/kg/min - 26,96 ml/kg/min), die Herzfrequenz (Frauen: 113 Schläge/min - 134 Schläge/min; Männer: 114 Schläge/min - 129 Schläge/min) und der Kalorienverbrauch (Frauen: 5,4 kcal/min - 1,13 kcal/min; Männer: 8,3 kcal/min - 10 kcal/min) um durchschnittlich 20 % erhöht wurde. (American Alliance for Health, 1997)    

Schlussfolgerungen  

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Nordic Walking gegenüber dem Walking bei gleicher Geschwindigkeit die Sauerstoffaufnahme, den Kalorienverbrauch und die Herzfrequenz um durchschnittlich 20% steigert. Die Steigerung ist auf den größeren Muskeleinsatz des Oberkörpers zurückzuführen und variiert individuell je nach Gehgeschwindigkeit und Technik. Bei hoher Geschwindigkeit bleibt nicht genügend Zeit den Stock effektiv einzusetzen und daher wird die Oberkörpermuskulatur weniger trainiert. So wie die Sauerstoffaufnahme, ist auch die Erhöhung der Herzfrequenz variabel. Die Steigerung der Sauerstoffaufnahme und der Herzfrequenz bei Nordic Walking ist darauf zurückzuführen, dass die Beanspruchung des Herz-Kreislaufsystems bei Nordic Walking höher ist als beim Walken bei gleicher Geschwindigkeit.  

  • Nordic Walking ist physiologisch anstrengender als es sich anfühlt. Darum ist es empfehlenswert, die Herzfrequenz mit einem Herzfrequenzmessgerät zu überwachen.
  • Nordic Walking ermöglicht eine Verbesserung der Fitness bei geringerer Geschwindigkeit, kürzerer Distanz und geringerem Zeitaufwand im Vergleich zu Walking bei gleicher Geschwindigkeit.
  • Auch wenn Nordic Walking die Kraftausdauer verbessert, bedarf es für eine Zunahme der Maximalkraft längerer Trainingseinheiten oder spezieller Kräftigungsübungen mit Stöcken.

 

Bericht von:  
Mag. Ganser Franz
www.nordicsports.at
nordicsports@aon.at    

Mag. Ganser Franz

Link: www.nordicsports.at

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