Trotz extremer Winde gingen am 2. Dezember hunderte Läufer in Zell an den Start.
Die Adventsläufer, vom Kleinkind bis zum Großvater, vom Gelegenheitsjogger bis zum Spitzenläufer, rannten angefeuert von mehreren hundert Zuschauern beim vierten Raiffeisenbank Adventslauf durch das sturmgeplagte Zell an der Mosel.
Marc Kowalinski schaffte auf der Fünf-Kilometer-Strecke mit einer Rekordzeit von 15:04 Minuten den Hattrick. Und auch WM-Teilnehmerin Susanne Hahn war nach 16:49 Minuten mit dem Europameisterschaftstest zufrieden.
Das Organisationsteam aus Ruderverein Zell und TSV Bullay-Alf ist noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen: Nur einige Weihnachtsbäume in der Balduinstraße und ein Teil der Zielabsperrung wurden Opfer des Sturms. Dagegen blieb die Rekordprämie bei den Frauen unangetastet. Weltmeisterschaftsteilnehmerin Susanne Hahn wurde zum Spielball der Böen, so dass ihre Vorjahresbestzeit von 16:34 Minuten in Gefahr geriet. "An der Mosel war der Wind extrem", sagte die Marathon-Europacup-Dritte von Göteborg. Zudem fehlten ihr die (männlichen) Mitläufer. Als Ehemann, Trainer und Manager Frank sah, dass seine Frau allein gegen den Wind kämpfte, opferte sich der ehemalige 2:19-Marathonläufer auf und lief an die vierte Stelle des "Raserlaufs" vor seiner Frau im Wind. Das hielt er nicht bis zum Ende durch, doch Susanne Hahn lief trotz der schweren Bedingungen 16:49 Minuten und war mit dem Test für die Europameisterschaften zufrieden: "Ich weiß jetzt, dass ich ein schnelles Tempo anlaufen kann."
Das übrige Frauenfeld im "Genießerlauf" erreichte trotz Prämien für Platz 1-3 nicht das Niveau der Vorjahre. Die gebürtige Kenianerin Elisabeth Onyambu-Schröder aus Kastellaun, die bereits den Mainz-Marathon gewann, reichten 20:05 Minuten für den zweiten Platz. Vor einem Jahr hätte das nicht für einen Treppchenplatz gereicht. An Onyambus Fersen hatte sich Katrin Friedrich geheftet und wurde mit dem dritten Platz in 20:28 Minuten belohnt. Friedrich knüpfte damit an die Erfolge ihrer Konzer Vereinskameradin Dorothee von Wirth (nach ihrer Heirat Dorothee Teusch) an, die den Adventslauf zweimal gewann und 2006 hinter Susanne Hahn Zweite war.
Zum Abschluss des Tages war damit die bald glühweinseelige Freude bei Katrin Friedrich und ihrem Freund Marc Kowalinski groß. Der deutsche Vizemeister mit der Zehn-Kilometer-Straßenlauf-Mannschaft des Post-Sport-Telekom Trier schaffte mit Rekordzeit von 15:04 Minuten den Zell-Hattrick. Dabei war "Kowa" vor dem Start am Schwarze-Katz-Brunnen nicht nur wegen des Wetters etwas skeptisch: Die Konkurrenz war stärker denn je. Jene, die dem Trierer die Suppe versalzen wollten, drückten sofort aufs Tempo. Roger Königs und Christian Schmitz (LG Maifeld-Pellenz) führten das Spitzentrio nach 2:51 Minuten über die Ein-Kilometer-Markierung. "Kowa" schien Mühe zu haben dem ehemaligen belgischen Vizemeister über 3000 Meter Hindernis und dem Rheinland-Pfalz-Crosslaufmeister zu folgen. "Marc hat in den Kurven immer weiter ausgeholt. Es war sehr glitschig", sagte Königs später. Vielleicht sparte Marc Kowalinski so trotz des längeren Weges Kraft. Denn nach etwa der Hälfte der Distanz war der Sieger der beiden Vorjahre wieder voll da. Jetzt war es Schmitz, der abreißen lassen musste. "Ich bin etwas erkältet, aber der Lauf war trotzdem klasse", erklärte der 24-Jährige, weshalb er nicht so lange mithalten konnte, wie erhofft. Auch Königs musste abreißen lassen, so dass sich "Kowa" bei seinem dritten Sieg in Folge auf der Zielgerade vor dem Rathaus von den Zuschauern feiern lassen konnte. "Das Publikum war einfach toll und solche Konkurrenten wie Roger und Christian braucht man, um so eine Zeit zu laufen. Wir haben uns gegenseitig gepusht", sagte der überglückliche Sieger. In 15:04 Minuten markierte er einen Veranstaltungsrekord. Auch Königs blieb in 15:26 Minuten noch unter der alten Marke (15:30 Minuten), die Schmitz um 14 Sekunden verfehlte. Schnellster Läufer aus dem Kreis Cochem-Zell war in 17:38 Minuten Ralf Zenz. Der Klottener lieferte sich ein spannendes Duell mit dem Kaisersescher Horst Schümmer, der in 17:45 Minuten Schnellster bei den 45- bis 49-Jährigen war.
Mindestens genauso viel Beifall wie die Asse bekamen beim Zeller Raiffeisenbank Adventslauf Nachwuchs- und Staffelläufer. Zells katholischer Pfarrer Paul Diederichs führte die "Flotten Pilger" auf den dritten Platz in der COC-Wertung, der Sonderwertung für Läufer aus dem Kreis Cochem-Zell. Schneller war nur die Familienstaffel von Carina und Werner Bungard aus Ulmen und das Männer-Team der FFW Bruttig. Sebastian Alt, Tim Görres, Ralf Lenz und Thorsten Welz holten den Wanderpokal des Landrats. Schirmherr Manfred Schnur kündigte bei der Übergabe an, dass er am 14. Dezember 2008 selbst die Laufschuhe schnüren wolle. Schnellste Staffel war das Team mit dem U20-Vizeeuropameister Yannik Engel vom PSV Wengerohr.
Mit 345 Teilnehmern mussten die Adventslauf-Organisatoren von TSV Bullay-Alf und Ruderverein Zell erstmals einen Teilnehmerrückgang hinnehmen. Angesichts der Unwetter-Warnungen kam man mit dem Minus glimpflich davon. "Bei uns zu Hause hat es hat wie aus Eimern gegossen", erzählte ein Zuschauer aus dem Trierer Raum. Die Zeller konnten froh sein, dass nur die Streckenabsperrung umfiel.
Der besondere Service von MaxFun:
Auch MaxFun war in Zell dabei und präsentiert Ihnen nun zahlreiche Bilder und das Video vom Zeller Adventslauf. Die obigen Links führen Sie direkt zu den Impressionen.
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